Kapitel 48

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Ich wurde durch einen langen Flur gezogen, vorne weg Icy, Darcy und Stormy.

,,Was macht ihr jetzt mit mir?", fragte ich wirklich nicht mehr so optimistisch.

,,Ach, keine Sorge. Angst haben ist jetzt ganz normal", lachte Icy und die anderen beiden stiegen mit ein. Ich schluckte nur schwer. Ich hatte das Gefühl, den ganzen Mut den Miss Griffin mir zugesprochen hatte, sei weg. Mein ganzer Körper fing an zu zittern, ich hatte so große Angst, weil ich keine Ahnung hatte was sie mit mir machen würden. Ich wollte nicht wieder diesen Fluch auferlegt bekommen und so böse und gefühlslos sein. Nicht so wie die drei. Ich versuchte mich irgendwie von den Fesseln zu lösen und es gelang mir. Ich stand leise auf und rannte. Doch zu früh gefreut, sie hörten mich und flogen hinter mirher.

,,Kleine Mistfee, bleib stehen.", rief Stormy und schickte ihre Blitze los. Ich konnte mich gerade noch ducken, bevor sie an mir vorbei schnellten. Ich rannte, rannte und rannte immer weiter. Ich ignorierte meine Beine, die schmerzten oder meine Brust, die brannte. Ich stolperte und flog ganz hin, meine Hand blutete. Egal, weiter. Ohne Pause. Icys Hand kam mir immer näher. Es war dunkel, ich sah nicht so viel. Aber ich rannte. Am Ende erkannte ich die Umrisse einer Person. Wer konnte das sein? Vielleicht war es eine der Winx, oder Sky. Die Trix konnten es nicht sein, die jagten gerade hinter mir her. Ich nahm also an, die Person war auf meiner Seite und legte noch einen Gang zu. Ich kam ihr immer näher, blieb aber stocksteif stehen als ich die Person erkannte.

Es war Darcy. Es war aussichtslos, jetzt hatte ich keine Chance mehr. Ich dreht mich um und sah in Icys schadenfroh blickendes Gesicht. Ich ging rückwärts, sodass ich von beiden etwa zwei Meter entfernt stand. Mein Atem ging schwer, ich hatte eine unglaubliche Angst. Ich spürte nur noch hypnotisierende Wellen von hinten und dann lag ich auch schon bewegungsunfähig auf dem kalten Flur. Das einzige was ich spürte war wieder der Eisgürtel, der mich langsam ins Verderben hineinzog.Ich schloss einfach meine Augen und ließ mich hineinziehen von der schwarzen Leere, die sich um meinen Körper herum befand und nur darauf wartete meine Seele zu zerfressen.


Noch konnte ich klar denken, ich saß zwar auf einem Stuhl und konnte mich darauf nicht bewegen, weil ich gefesselt war, aber ich war noch ganz bei Sinnen. Die Trix saßen vor mir im Kreis und beschworen irgendwelche magischen Steine, die ihnen anscheinend helfen sollten mich zu ihrer Seite zu ziehen. Sie haben seit meinem Fluchtversuch nichts mehr zu mir gesagt, mich quasi ignoriert. Aber das war mir sowas von recht.

Ich hatte beschlossen, dass es nichts bringt Angst vor ihnen zu haben, ich meine die Angst stände mir sowieso nur im Weg. Solange ich meinem Bauchgefühl vertraute, würden sie mir bestimmt nichts ausmachen, hoffte ichzumindest. Ich versuchte mich gegen die Fesseln zu wehren, aber Icy hatte dazugelernt, die Eiskette war mit bloßer Kraft undurchdringlich. Und verwandeln konnte ich mich hier nicht, wahrscheinlich sorgten diese Eisketten dafür. Wir mussten im Raum der Direktorin sein, also ehemals Miss Griffins Raum, denn hierhingen einige Gemälde von den Leitern der letzten Jahrhunderte. Sie sahen alle sehr furchteinflößend aus, zumindest die vor 100 Jahren.Solche Bilder hatte ich in Faragondas Büro noch nie gesehen. Aber hier schien man die Direktoren gerade zu vergöttern, die Bilder waren in Gold eingerahmt und sahen nicht so aus, als wenn man sie seit Jahren nicht geputzt hätte. Ich konnte mir gut vorstellen, wie hier Miss Griffin gestanden hat, die Rahmen ahnungslos geputzt hatte und dann auf einmal Lord Darkar hier stand und gegen sie um das Schicksal Wolkenturms gekämpft hatte. Und jetzt sollte ich um mein Schicksal kämpfen. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, wieder dem Bösen zu gehorchen, wieder alles zu tun was die Trix wollen. Wieder gegen meine Freunde zu kämpfen, sie sogar zu verletzen, oder im schlimmsten Fall töten.

Ich hatte garnicht gemerkt, dass die Trix mit ihrer Beschwörung fertig waren. Ich erschrack, als ich in deren hasserfüllten Augen sah, und erkannte, dass sie meine Angst wie von einem Buch ablesen konnten. Ich blickte nach oben und sah drei Steine in einem Dreieck über mir fliegen, einer blau, einer pink und der dritte lila. Es fühlte sich so an,als ob sie eine Art Gegenspieler für mich seien. Ich spürte ihre dunkle Energie, die sich mit denen der Trix messen ließ. Vielleicht stellten sie die drei Hexen dar und sollten gleich gegen meinenStein, die Flamme des Drachen konkurrieren. Und wer auch immer gewinnt, würde mich kontrollieren. Würde kontrollieren, was ich tue und wie ich das tue. Wenn die Trix gewinnen, kontrollierten sie alles in mir. Aber wer weiß welche Seite stärker war, meine oder ihre. Und ich bezweifle das es noch lange dauert bis es soweit war. Dennich spürte einen immer mehr werdenden Drang nach oben, zu der Bösen Seite. Noch konnte ich das aushalten, aber auch nicht ewig. Ich konzentrierte mich auf das was ich war, auf diejenige die man in mir sah. Weshalb alle auf mich zählten, und warum Mike und Kristina mich ohne große Scheu aufgenommen haben. Ich war nicht irgendjemand. Ich war eine Fee, eine Fee verdammt, die Hüterin der Drachenflamme und die Prinzessin von Domino. Und ich war eine gute Freundin, ich meine ich bin eine Winx. Und wenn ich noch ein bisschen durchhalte, würden sie kommen, und mich retten. Aber lange Zeit hatte ich nicht mehr, ich merkte wie ich langsam anfing zu zittern und sah darauf ein verschmitztes Grinsen in Icys Gesicht. Es wurde anstrengend meinen Schutzschild zu halten. Immer schwerer. Aber ich gab nicht auf, niemals.

,,Macht euch bereit Schwestern. Gleich wird unser Werk beendet werden. Unsere Fee sieht nicht mehr so aus, als wenn sie das noch lange aushält.", warf Icy in die Runde und den anderen beiden konnte man nun auch ablesen ,dass sie bereits siegessicher waren.

Und innerlich war ich mir langsam nicht mehr sicher, ob ich den dreien überlegen war. Denn vielleicht war ich die Fee der Drachenflamme, aber die Hexen neben mir waren die Trix. In ganz Magix gefürchtet und nun hinter mir her. Nein, nicht hinter mir, sondern hinter dem, was ich verwachsen in mir trug. Das Feuer des Drachen. Den Ursprung aller Magie.

Langsam bildete sich schwarzer Rauch um mich und verschloss mich komplett. Ich sah nichts, spürte nur noch den fast unausstehlichen Drang nach oben. In die Macht der Trix.

War es wirklich falsch?

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So, konnte erst jetzt hochladen, denn unsere Urlaubswohnung hatte natürlich kein W-Lan. Ich hoffe es gefällt euch*-*


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