Kapitel 11

202 15 0
                                    


Nachdem sich die beiden verbündet hatten war es Finnick, der in diesen Hungerspielen den ersten Mord begann. An dem Kerl aus Distrikt 10, oder so ähnlich. Ich kannte ihn nicht wirklich.

Mags stieß zu ihnen und wurde ebenfalls ihre Verbündete, was mich ein wenig wunderte. Jedoch nur aus der Sicht von Katniss. Doch dann hielt sie Ausschau nach Peeta und es war Finnick, der ihn holte und sich somit auch mit ihrem Partner verbündete, was vielleicht eine Erklärung war.

Das Gemetzel am Füllhorn ging los und niemand schien sich mehr an die gestrige Nacht zu erinnern, in der sie eine Einheit gebildet hatten. Davon bekamen Finnick und die Anderen jedoch schon nichts mehr mit, da sie sich in den Dschungel zurückgezogen hatten. Zu meiner Erleichterung, da sie dadurch vorerst in Sicherheit waren.

Allerdings waren sie dort für die Spielmacher uninteressant geworden, weshalb sie bald nicht mehr zu sehen waren und stattdessen das Füllhorn und die Kämpfe drum herum groß eingeblendet wurden.

Einige Tote lagen bereits am Boden, auch wenn sich die Verbliebenden ebenfalls langsam zurück in den Dschungel zogen.

„Johanna Mason schleppt einen Verletzen mit sich mit.", sagte Sarah und auch ich konnte die Siegerin aus Distrikt 7 sehen, die fluchend zusammen mit ihrem Distriktpartner den Kerl, ich glaubte es war der aus Distrikt 3, auf alle Fälle der mit der Brille, hinter sich her schleifte. Mit einem Meter Abstand folgte dessen Distriktpartnerin.

„Das nenn ich auch mal einen merkwürdigen Haufen von Verbündeten.", murmelte meine beste Freundin und ich nickte.

„Naja, vielleicht sind sie ja befreundet? Immerhin kennen sie sich schon einige Jahre.", überlegte Annie leise.

„Ich glaube nicht, dass sie die Freunde von Johanna Mason sind. Außer sie hat eine merkwürdige Art es zu zeigen.", meinte Sarah.

„Sie ist Finnicks Freundin. Wieso haben die beiden sich nicht verbündet?", fragte ich und sah dabei vor allem Annie an.

„Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt habe ich mich das aber selbst schon gefragt. Die einzige Erklärung ist vielleicht dass er Angst hat, dass sie am Ende übrig bleiben. Vielleicht will er das einfach vermeiden.", antwortete sie mir.

„Das kann aber auch passieren, wenn sie nicht zusammen bleiben.", erinnerte ich sie, wodurch sie wieder verstummte und wir stattdessen wieder auf den Bildschirm blickten.

Dort wurde es langsam ruhiger, da sich nur noch die Karrieretribute, die natürlich noch vollzählig waren, am Füllhorn befanden und die Waffen musterten. Lange blieben jedoch auch sie nicht mehr dort, da sie vermutlich auf die Jagd gingen und somit auch den Hovercrafts die Möglichkeit gaben, die Leichen abzuholen. Ich konnte nicht wirklich sagen wie oft der Greifarm nach unten und dann oben fuhr, weshalb ich auf die Kanone warten musste, die, jetzt da das Gemetzel zu Ende war, nun die Anzahl der Toten verkündete, sodass auch jeder Schuss wirklich gehört werden konnte. Sie erklang acht Mal.

„Dann haben diese Spiele also auch begonnen.", murmelte ich und stand dann auf, was mir sofort zwei erschrockene Blicke bescherte.

„Wo willst du hin?", fragte Annie sofort und griff nach meiner Hand.

„Finnick ist für den Moment in Sicherheit. Ich mache also einen kurzen Spaziergang.", versuchte ich sie zu beruhigen.

„Nein! Dann bist du wieder verschwunden und vielleicht kommst du dann nicht mehr und ich bin allein."

Annie Stimme überschlug sich beinahe, während ihre Augen leer wurden, während gleichzeitig Tränen darin erschienen.

„Hey Annie.", sagte ich sofort sanft und kniete mich vor sie. „Ich mache wirklich nur einen Spaziergang um nach einem Verletzten zu sehen. Danach komme ich sofort wieder hierher. Ohne Umwege. Ich verspreche es dir."

Ihr Blick fixierte mich plötzlich, ehe sie nickte und ich dann noch einmal kurz ihre Hand drückte. Danach stand ich wieder auf und machte mich dann auch schon auf den Weg nach draußen.

Pius ging es den Umständen entsprechend. Er war noch nicht tot und schien es auch in nächster Zeit nicht zu sein. Zumindest was die Wunde anging. Miss Gason kümmerte sich rührend um ihn, was mich ein wenig verwirrte. Gleichzeitig war ich jedoch froh darüber, da ich so sehen konnte, dass er wirklich in den besten Händen war.

„Wen hat es bei den Spielen bisher erwischt?", fragte Pius, als Miss Gason gegangen war um Tee zu kochen.

„Finnick und Mags sind noch am Leben. Die beiden aus Distrikt 7 auch, sowie die aus 12. Oh und die Karrieros erfreuen sich ebenfalls noch bester Gesundheit. Über den Rest habe ich keinen wirklichen Überblick, vor allem da ich mir Namen einfach nicht so gut merken kann. Aber bisher haben 8 Tribute ihr Leben lassen müssen.", fasste ich so gut ich konnte zusammen. „Wieso siehst du dir die Spiele nicht an?"

„Miss Gason hasst sie und sieht sie sich deshalb auch nicht an. Ich bin Gast, also muss ich das respektieren.", erklärte er mir.

„Gibt es Familie, die ich über deinen Aufenthaltsort informieren soll?", fragte ich. Das hatte ich total vergessen! Bestimmt saß jemand zu Hause und war krank vor Sorge!

„Die gibt es nicht mehr. Du brauchst also niemanden informieren. Außer mich vielleicht über die Spiele, falls dir das keine Umstände bereitet."

„Nein, das macht keine Umstände. Manchmal ist es ganz gut wenn ich kurz raus an die frische Luft komme.", erwiderte ich, was ihn lächeln ließ.

„Danke. Dafür und auch für gestern Nacht. Ich hatte noch keine wirkliche Gelegenheit mich richtig bei dir zu bedanken. Du hast mein Leben gerettet."

„Ich bin froh, etwas tun zu können. Versprich mir nur, beim nächsten Mal vorsichtiger zu sein. Du bist ziemlich in Ordnung.", sagte ich nun ebenfalls lächelnd, ehe ich mich langsam wieder verabschiedete und den Weg zurück nach Hause antrat.

Ich konnte es nicht länger aushalten und musste zurück. Ich musste überprüfen ob Finnick noch am Leben war. Frische Luft hin oder her, so wichtig war sie dann doch nicht.

Elina Green - Wenn Hoffnung alles ist, was bleibt IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt