Kapitel 4

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"Hallo? Du...wie heißt sie nochmal?"
"Ich glaube, es war irgendwas mit...Claire."
"Ach ja, genau. Claire, wach auf!"
Langsam schlug ich die Augen auf und sah über mir die beiden Mädchen.
Es war also kein Traum. Es war real.

"Na, endlich! Was ist denn los mit dir?" fragte die eine, von der ich vermute, dass sie Sophie heißt.
"Ich komme aus der Zukunft." sagte ich mit krächzender Stimme und sobald ich es ausgesprochen habe, merkte ich, wie dumm das klang.

"Was?" Die beiden sahen mich verwirrt an.
"Ich glaube, du bist mit dem Kopf aufgeschlagen. Sollen wir einen Arzr rufen?"
"Nein, der kann mir jetzt auch nicht helfen. Aber in meiner Tasche habe ich irgendwo Baldrian, das brauche ich jetzt." meinte ich.

Tammy stand auf und durchsuchte meine Tasche nach den Tabletten.
"Bist du Erfinderin oder so was? Oder kommst du aus einem anderen Land? Weil in deiner Tasche sind alles Sachen, die so seltsam aussehen."
Sie gab mir die Tabletten und ich schluckte eine herunter.

"Das liegt daran, weil ich aus dem Jahr 2016 komme und das noch gar nicht erfunden wurde." sagte ich. Doch wie erwartet, sahen sie mich an, als machten sie sich sorgen, dass ich aus der Irrenanstalt entflohen wäre. Und eigentlich konnte ich es ihnen ja nicht verdenken. Ich glaubte ja langsam sogar selbst, dass ich verrückt wurde.

"Ich kann es euch beweisen." Ich nahm mein Handy und ging auf den Kalender.
"Hier. Jahr 2016. Oder mein Personalausweis. Geboren am 17. September 1997. Ich bin noch nicht mal auf der Welt." So leicht mir das auch über die Lippen kam, aber die Tatsache, dass ich noch nicht mal existierte, machte mich fertig.

"Also entweder du kannst sowas extrem gut fälschen, oder du sagst wirklich die Wahrheit."
"Ich sage die Wahrheit. Wieso sollte ich mir das ausdenken? Denkt ihr, ich bin freiwillig hier? Ich kann jetzt wahrscheinlich nicht mal mehr zurück weil diese beschissene Uhr kaputt gegangen ist."

Ich konnte nicht mehr anders, als zu schluchzen. Ich war zu sehr verzweifelt. Ich würde jetzt vielleicht für immer hier festsitzen.

"Du kannst für diese Nacht...oder besser diesen Tag hier bleiben und dich mal gründlich ausschlafen. Du wirst sehen, danach sieht die Welt schon ganz anders aus."

"Das ist nett, aber ich will euch nicht zur Last fallen. Ihr kennt mich doch überhaupt nicht." meinte ich.
"Du kennst hier wahrscheinlich niemanden und da du jetzt schon mal hier ist, können wir dir auch helfen. Und du fällst uns nicht zur Last, es ist eh Wochenende."
"Genau. Und morgen kannst du nach deinen Eltern suchen."

"Wenn das wirklich 1985 ist, dann lebt mein Dad noch in Australien und meine Mom...von der weiß ich so gut wie gar nichts, also kann ich sie aich nicht überzeugen, dass ich ihre Tochter bin." murmelte ich traurig.

"Was, wieso weißt du nichts von deiner Mutter?" fragte Tammy.
"Sie ist bei meiner Geburt gestorben. Und mein Dad redet seitdem nicht viel von ihr."
"Oh, das tut mir leid. Aber wie gesagt, schlaf erstmal drüber, morgen wissen wir weiter."

"Danke, ihr seid wirklich nett." Ich lächelte schwach und 'Soph' machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Kein Problem. Ach, wir haben uns ja nicht einmal vorgestellt. Also ich bin Sophie und das da drüben ist Tamara."
"Mach dir keine Sorgen, Claire. Alles wird wieder gut."

Wenn sie da mal Recht hatte.

Love between Time ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt