Kapitel 23

150 10 0
                                    

Ich hielt mich an meinen Vorsatz, nichts mit Ian anzufangen, doch folgte auch Sophies Rat, die restliche Zeit auszukosten. Ich ging jeden Freitag mit Ian in die Disco, arbeitete halbtags bei Mario's und war den Rest des Tages mit Sophie, Tamara oder Jessica unterwegs.

Und so sehr ich die ganze Zeit zurück wollte, vergingen die zwei Monate sehr schnell. Zu schnell.

Schließlich war die Uhr fertig und ich konnte sie abholen.
"Dann war es das, oder? Du gehst wieder zurück?" fragte Ian.
Ich nickte.
"Soll ich dir beim Packen helfen oder...?"
Ich schüttelte den Kopf.
Ich hatte ja nur meine Tasche und die paar Sachen, die ich hier gekauft habe.
"Ich mach das schon."

"Du willst bestimmt sofort zurück, oder?"
"Nein, ich will noch einen letztes Tag hier bleiben. Quasi als Abschluss. Und ich will, dass dieser Tag ganz besonders wird. Darum werde ich ihn mit dir verbringen. "
Er lächelte.
"Ich verspreche dir, der Tag wird besonders."
"Da bin ich aber gespannt, denn bisher waren alle Tage hier besonders."
"Vertrau mir einfach, Claire."

"Okay...was hast du vor?"
Er grinste geheimnisvoll.
"Ist eine Überaschung. Aber ich weiß dass du es lieben wirst."
"Hast du das etwa schon länger geplant?"

Er zuckte mit den Schultern.
"Naja, ich habe es eigentlich schon geplant bevor du hier her gekommen bist, aber die Person mit der ich hingehen wollte hat mich sitzen lassen, also..."
"Aha." machte ich skeptisch, aber er lachte.

"Glaub mir, das ist wirklich etwas besonderes."
"Gib mir einen Tipp." bat ich.
"Nee. Sonst ist es ja keine Überraschung mehr."

Ian blieb konsequent und verriet kein Wort.
Die nächsten Stunden gingen wir Eis essen und sahen uns ein Baseball Spiel an und danach fuhr Ian mit mir in die nächste Stadt, die viel größer war und ich eigentlich nur war, wenn ich etwas brauchte, was es hier gar nicht gab. Oder eben, wenn es ein Konzert gab.

Natürlich. Wir gingen auf ein Konzert. Das war es bestimmt. Ich war noch nicht wirklich oft auf einem Konzert, nur bei meinen Lieblingsboybands und einmal bei Lady Gaga. Aber die gab es hier noch nicht.

Doch dann sah ich die Plakate an dem Stadion. Michael Jackson. Ich schlug mir die Hand vor den Mund.
"Na, zuviel versprochen?" fragte er und grinste.
Ich war überwältigt.

"Oh mein Gott, Ian. Du bist der Beste!"
"Ich wusste, es gefällt dir."
"Gefallen? Ich bin...ich weiß nicht was ich sagen soll. Er ist der King of Pop, wahrscheinlich der beste Sänger aller Zeiten und in meiner Zeit schon gestorben, weißt du geil das ist, jetzt auf ein seiner Konzerte du gehen?"

"Alsoooo...jetzt ist er noch nicht so sehr berühmt, aber...wird er wirklich mal so bedeutend?"
"Er wird eine Legende. Ich kanns immer noch nocht fassen dass ich auf ein Michael Jackson Konzert gehe." Meine Stimme war mindestens eine Oktave höher als normal.
"Dann genieß es. So einen Moment gibt es nie wieder."

Das Konzert war der Hammer. Absolut unvergesslich.
"Du hattest Recht. Das war wirklich etwas besonderes. Ich danke dir dafür. Das war einer der besten Tage meines Lebens."
Er legte seinen Arm um mich und sah nach oben. Es war eine klare Nacht. Man konnte die Sterne sehen.
"Der Tag ist noch nicht vorbei."

"Du klingst, als hättest du noch etwas vor."
Er schüttelte den Kopf.
"Nein, ich habe nichts mehr geplant. Aber wer weiß wie sich die nächsten Stunden noch entwickeln."

Er fuhr mich noch nach Hause, beziehungsweise zu sich nach Hause und wir plünderten erst einmal den Kühlschrank, da wir seit Beginn des Konzerts nichts mehr gegessen oder getrunken hatten.

"Ich kann es noch gar nicht fassen, dass du morgen schon wieder zurück reist."
murmelte Ian und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Ich auch nicht. Am Anfang hat das hier so unrealistisch gewirkt, aber jetzt ist es umgekehrt. Als ob die andere Welt nicht mehr existieren würde."

"Auch wenn das extrem schräg ist, kann ich dich verstehen." meinte Ian und lächelte leicht.
"Hier ist so vieles einfacher. Auch wenn man denkt, in der Zukunft geht alles schneller und einfacher, aber daa stimmt nicht. Das Leben ist so viel leichter und schöner."
"Es sei denn, man macht es sich extra schwer." sagte er und ich wusste sofort, auf was er anspielte.

Ich sah ihn nur schief an.
"Ich weiß, ich weiß."
"Andererseits hast du Recht, Ian. Das ist mein letzter Tag und gerade heute geht es darum, alles zu machen, was mir gefällt."
Er war irritiert.
"Ich bin nicht sicher, ob ich dir folgen kann."

"Das brauchst du auch nicht." sagte ich nur und fiel ihm um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.
Ich hatte es leid, mich zurück zu halten und Ian sah das offensichtlich genauso.

Love between Time ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt