Kapitel 20

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Er sah mich ungläubig an.
"Du...eine Zeitreisende? Okay, gib's zu: was hast du genommen?"
Ich seufzte.
"Gar nichts. Ich schwöre, ich nehme nie Drogen. Da färbe ich mir lieber meine Haare blau."
Sophie lachte.
"Das ist gut, das werde ich mir merken."

Ich verschränkte meine Arme und wollte wieder anfangen, Ian zu überzeugen, da sahen mich alle erschrocken an.
"Was ist denn? Was habt ihr?" fragte ich.
"Süße, deine Haare...sie färben sich blau."
"Was?" fagte ich und nahm eine Strähne in meine Hand. Sie war blau, nicht mehr blond."

Schnell Lied ich zum nächsten Spiegel, um nich zu vergewissern. Alles blau. Ich schrie.
"Fuck! Was geschieht mit mir?" rief ich.
"Heilige Scheiße, was bist du?" fragte Ian, aber Tammy beruhigte uns alle.

"Ich glaube, ich weiß es. Ian, bleib sitzen, Es gibt für alles eine Erklärung."
"Ja, bitte, nur zu. Ich würde gerne wissen, warum ich plötzlich blaue Haare habe!"
Wie das nur aussah. Als wäre ich verrückt oder ein Punk oder sowas.

"Die Zukunft hat sich verändert. Sophie hat den Spruch wahrscheinlich behalten und dein Dad hat ihn aufgeschnappt und vielleicht sagst du diesen Spruch nach der Gewohnheit öfter. Und irgendwann musstest du dir dann wirklich die Haare blau färben."
"Bitte? Okay Sophie, vergiss es dann bitte schnell, ja?"

Es passierte nichts.
"Sorry, Claire."
Ich setzte mich und blickte immer wieder zum Spiegel. Schrecklich, ich musste das unbedingt rückgängig machen.
"Aber wenn ich damit wirklich die Zukunft verändert habe...mit einem so dämlichen Spruch...dann kann ich froh sein, dass ich überhaupt noch hier bin."
Wer weiß, was ich noch alles anstellen hätte können.

"Siehst du Ian, warum ich dich nicht hineinziehen wollte?"
Er nickte langsam und er war jetzt wirklich etwas geschockt.
"Aber...nur weil du blaue Haare hast, heißt es nicht, dass du wirklich eine Zeitreisende bist."

Ich holte mein Geldbeutel aus meiner Tasche und gab ihn meinen Ausweis.
Meinen richtigen, nicht den Fake-Ausweis.
"Siehst du: geboren am 17. September 1997."

"16. September."
"Nein, 17. Ich weiß doch, wann ich Geburtstag habe."
"Hier steht aber der 16." Er gab mir den Ausweis und ich las was darauf stand: 16. September 1997."

Meine Knie wurden ganz wackelig, sodass ich mich setzen musste.
"Ich will gar nicht wissen, was ich noch alles verändert habe. Ich muss echt bald zurück bevor ich am Ende gar nicht mehr da bin."

"Du bist dann eben einen Tag älter. Natürlich ist es riskant, aber viel kann jetzt wahrscheinlich eh nicht mehr verändert werden."
"Das ist egal. Ich muss weg. Ich muss diese Uhr reparieren."
"Jetzt verstehe ich, was du mit all den Büchern wolltest. Du wolltest kein Referat halten, du wolltest nur recherchieren, um nach Hause zu kommen?"

Ich nickte.
"Aber ich glaube, da kann ich dir helfen. Du sagtest doch, deine Zeitmaschine ist eine Uhr. Mein Dad ist Uhrenmacher, wenn er nicht gerade betrunken ist. Vielleicht kann er die Uhr reparieren, auch ohne Anleitung."

"Das würdest du machen?" Ich lächelte ihn dankbar an.
Er zuckte mit den Schultern. "Klar, wieso nicht?"

"Danke, du bist der Beste, Ian. Danke."
"Kein Problem. Allerdings... muss ich jetzt mal nach Hause. Das alles...muss ich erst noch verkraften. Wir sehen und morgen im Mario's?"

Ich nickte und lächelte.
"Na, dann. Bis morgen, Claire. Ciao, ihr beiden." Er winkte und ging.

Ich schloss dir Tür hinter ihm und setzte mich auf die Couch.
"Sieh dir mal diesen Ian an. Man denkt, er macht alles komplizierter und schlimmer und dann ist er verständnisvoll und hilft dir aus diesem ganzen Schlamassel raus." meinte Tammy.

Ich kicherte, doch Sophie blieb skeptisch.
"Nicht zu früh freuen. Ian ist in Claire verliebt, bestimmt ändert sich das auch nicht dadurch, dass sie um die 30 Jahre jünger ist als er. Was, wenn er nicht will dass sie geht? Dann trägt er seinen Dad vielleicht nicht einmal."

Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, das macht Ian nicht. So ist er nicht. Außerdem... wie kann er in mich verliebt sein, nachdem er das alles herausgefunden hat? Ich meine, er hat gesehen wie sich meine Haare innerhalb von 10 Sekunden selbst blau gefärbt haben. Wenn er auch nur halbwegs vernünftig ist, dann findet er an mir nichts mehr attraktiv."

"Hältst du ihn wirklich für so oberflächlich?" fragte Sophie.
"Nein, aber glaub mir, es wäre besser so."


Love between Time ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt