Love between Time ✅

Kapitel 30

"Ach, Claire, schön dich mal wieder zu sehen. Wie ich sehe, hast du keine blauen Haare mehr." meinte Jamies Mom. Ich ging einfach mal davon aus, dass es seine Mutter war.

"Ja, die blauen Haare waren schrecklich. Ich weiß gar nicht, was ich mir dabei gedacht habe."
"Ach, so schlimm war es nicht. Ich habe mich daran gewöhnt. Aber du bist so oder so wunderschön."

Ich wurde rot.
"Dankeschön."
"Okay, dad Essen ist jetzt fertig. Wo stecken denn jetzt eigentlich diese Männer?" fragte sie tadelnd und ich schloss daraus, dass sie seinen Dad und seinen Onkel meinte.

"Sei froh, so bleibt uns mehr." lachte Jamie und nahm sich eine große Portion, bevor er die Schüssel zu mir rüber schob.

Als ich bereits angefangen hatte, zu essen bequemten sich die beiden Herren auch zum Tisch und setzten sich.
"Ah, da ist ja meine Lieblingsschachkonkurrenz. Wir spielen nachher noch eine Partie, oder?" Meinte er etwa mich? Aber ich konnte doch gar kein Schach! Aber vorsichtshalber nickte ich mal.

"Claire, richtig? Könntest du mir mal den Ketchup...?" Der Mann brach mitten im Satz ab, als ich zu ihm hochblickte und nach der Ketchup Flasche griff. Was bitte starrte der so? Das war ja Gast schon creepy, so halb geschockt und halb lächelnd.

"Ist etwas? Hab ich was im Gesicht?" fragte ich und tastete an meinem Gesicht, ob vielleicht etwas nicht stimmte.
"Dein Gesicht ist perfekt, Süße. Er macht bestimmt nur einen schlechten Witz, so ist er halt." meinte Jamie schulterzuckend.

Der Typ bekam das gar nicht mit. Er starrte weiter.
"Claire?" fragte er fast flüsternd.
Jamie neben ihm machte Anzeichen, als würde er spinnen, also dachte ich mir nichts mehr dabei.

"Jap. Ich bin Claire. Wollen sie noch den Ketchup?" fragte ich höflich.
Er sah die Ketchup Flasche irritiert an, dann wandte er seinen Blick wieder auf mich.
"Oh mein Gott." sagte er dann und stand auf.

"Ich muss mal kurz an die frische Luft, ja?" murmelte er und ging schon aus der Haustür.
"Ich weiß auch nicht, was er hat. Sonst ist mein Onkeln wirklich cool, aber...jetzt glaube ich, ich weiß, warum er nie eine Frau findet." Jamie, sowie sein Dad lachten und ich versuchte, ebenfalls mitzachen, aber es ging nicht.

Ich kannte diesen Mann nicht und wollte nicht über ihn urteilen oder mich gar über ihn lustig machen, wenn ich doch nichts von ihm wusste.

Nach dem Essen redeten wir noch eine Weile und dann verabschiedete ich mich. Doch bevor ich wieder nach Hause ging, schaute ich noch bei Julie vorbei.

"Na, wie ist er? War es wieder Liebe auf den ersten Blick?" fragte sie gespannt und schloss die Tür hinter mir.
"Nein, nicht wirklich."
"Bitte? Wieso nicht? Ihr passt perfekt zusammen!"

"Es ist nicht so, dass ich ihn unsympathisch finde oder so...ich hab ich echt gern...aber..."
"Das kommt noch. Es ist schließlich erst der erste Tag, an dem du hier bist. Es ist einfach zu viel für dich."

"Nein, Julie. Das ist es nicht." widersprach ich ihr.
"Ich komme erstaunlich gut zurecht. Selbst, dass ich plötzlich eine Mutter und einen Freund habe, stecke ich weg wie nichts. Aber auch wenn ich ihn mag, so ist es einfach nicht zwischen uns. Ich fühle mich nicht zu ihm hingezogen, verstehst du?"

Sie sah mich verständnislos an.
"Nein, ich kann es nicht verstehen. Der Typ ist ein Jackpot. Was fehlt dir an ihm?"
"Ich weiß es nicht. Es ist nichts großes, nur...wenn ich ihn ansehe und er lächelt...dann fühle ich absolut nichts. Und ist das nicht das wichtigste? Wenn man demjenigen in die Augen sieht und einem das Herz bis zum Hals klopft, man nichts mehr anderes kann als zu grinsen und alles, was man will ist, denjenigen zu küssen?"

Julie schwieg.
"Du vermisst diesen Ian sehr, Hm?" fragte sie und ich nickte.
"Ja. Er war etwas besonderes. Er war ziemlich arrogant, aber immer freundlich. Er hatte Humor und mit ihm konnte man immer Spaß haben. Aber er hatte auch etwas beruhigendes, einfühlsames... so sehr ich auch dagegen ankämpfte, ich konnte ihm nicht widerstehen. Ich wünschte, du könntest ihn kennen lernen, du würdest ihn sehr mögen.