Kapitel 5

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Ich wachte auf und es war 9 Uhr morgens. Ich lag auf einer Couch und auf dem zweiten Blick erkannte ich, dass ich noch immer da war, wo ich gestern eingeschlafen war. In der Wohnung zweier Mädchen im Jahr 1985.

Sophie und Tamara schienen noch zu schlafen. Kein Wunder, schließlich habe ich sie die ganze Nacht wach gehalten. Ich stand auf und hatte ein starkes Bedürfnis nach Kaffee, weswegen ich erstmal in die Küche gibt und dann erschrak, weil so ein altes Ding da stand.

Wir hatten zuhause ein vollautomatisches Kapsel - Ding gehabt in dem man die Kapsel reinlegen musste und dann einen Knopf drücken musste und dann eine Portion für eine Tasse heraus kam.

Aber hier stand so eine Version, wie sie meine Großeltern mal hatten. Klar, wusste ich noch wie sie funktionierte, aber wie viel Kaffeepulver und wie viel Wasser musste in die Behälter?

Ich machte den Behälter einfach mal randvoll mit Wasser und suchte den Kaffee. Vielleicht stand ja auf der Verpackung, wie viele Löffel rein müssen.

Eine Verpackung suchte ich vergeblich, stattdessen fand ich eine Kaffeedose. Ohne Bedienungsanleitung. Natürlich, es konnte ja auch keiner ahnen, dass man sich mit so etwas nicht auskannte, wenn man schon so eine Maschine hatte.

Och beschloss, zu warten, und erst einmal das Frühstück zumachen, danach konnte ich immer noch eine der beiden fragen, bevor man den Kaffee weg schütten musste.

Nach zehn Minuten war alles fertig, nur der Kaffee fehlte. Also suchte ich nach irgendetwas was mir weiterhelfen konnte. Vielleicht eine Ersatz- Verpackung. Aber nichts.

"Morgen. Na, wie geht's?" fragte Sophie gähnend und kam in die Küche.
"Oh, du hast schon Frühstück gemacht? Danke, aber das wäre doch nicht nötig gewesen."
"Oh, doch! Ihr kümmert euch eh schon zu viel um mich, da will ich wenigestens versuchen, mich dafür zu revanchieren. Ich habe nur leider keine Ahnung, wie viele Löffel Kaffee da rein müssen."

"Also wir machen immer 5 für die ganze Kanne. Sag mal, hast du noch nie Kaffee gemacht?" fragte sie mich belustigt und ich schloss den Küchenschrank, in dem ich gerade noch gesucht habe und begab mich zur Kaffeemaschine.
"Doch, aber...wir haben andere Maschinen heutzutage. Also ich meine...in der Zukunft."

"Achso. Ich habe die ganze Nacht...oder besser den Rest der Nacht überlegt, was es noch für eine Möglichkeit gibt abgesehen was du uns erzählt hast, aber mir ist nichts eingefallen. Nur, dass du so etwas sehr leicht fälschen kannst und einen Erfinder als Vater hast oder so, aber ich halte dich nicht für so einen Freak, der noch dazu sonderlich begabt ist, was so Zeug angeht."

"Also eigentlich sollte ich jetzt beleidigt sein, weil du mir den Umgang mit dem Computer nicht zu traust, aber ich muss gestehen dass ich wirklich nur die Basics kann und selbst mit Photoshop kenne ich mich nicht aus."
"Photoshop?" Sie sah mich verwundert an.
"Ach, nicht so wichtig."

Sie nickte und sah mich unbeholfen an. Dann fiel ihr etwas ein.
"Wenn du...wirklich aus der Zukunft kommst...dann muss dein Geld doch auch neuer sein, oder?" Ich nickte und nahm meine Tasche. Darauf wäre ich gar nicht gekommen.
Ich gab ihr einen 5-Dollar und einen 20 - Dollar Schein aus meiner Tasche und sie schaute sie fasziniert an.
"Eins steht fest. Mit denen kannst du nicht zahlen."
"Na super! Das hat mir gerade noch gefehlt. Ohne Geld, ohne Haus, ohne alles in der Vergangenheit wo mich kein Schwein kennt und ich kann nicht zurück." Meine Situation war gerade mehr als katastrophal.

"Hast du es schon ausprobiert?" fragte Sophie und ich schügtelte den Kopf. "Vielleicht funktioniert es ja und du machst dir ganz umsonst Sorgen."
Ich überlegte und entschied, dass die Recht hatte. Ich musste es erst probieren, bevor ich mich beschwerte.

Ich dtehte die Uhr also auf den Tag an dem ich verschwunden bin und wartete, doch es passierte nichts.

"Hm...glaubst du, du kannst sie reparieren?"
"Das bezweifele ich stark. Wenn ich mich schon nicht mit Computern richtig auskenne, dann mit Zeitreise Uhren erst recht nicht." Sie nickte.
"Stimmt. Da hast du Recht. Weißt du was? Ich hole jetzt mal Tammy und dann frühstücken wir. Danach können wir uns immer noch überlegen, was wir Macken können."
"Okay. Danke, dass du mir hilfst."
"Mach dir keinen Kopf, das mache ich gerne."

Sie holte ihre Freundin / Mitbewohnerin und pünktlich als die beiden kamen, wurde der Kaffee fertig.

"Hey, willst du morgen mit auf die Party?" fragte mich Sophie und Tammy nickte mir lächelnd zu.
"Party? Was für ne Party?" wollte ich wissen.
"Ach, meine Eltern werfen so ne lahme Party mit lauter Spießern und ich muss dahin. Mit dir wird es vielleicht nicht so langweilig."

"Ja, wieso nicht? So wie es aussieht werde ich eh noch eine Weile hier bleiben müssen, also kann ich mich auch mal vergnügen." meinte ich.
"Super. Das wird riesig. Bis du weißt, wie du wieder zurück kannst, kannst du ruhig bei uns wohnen. Außer du hast was dagegen Tam?" Tamara schüttelte den Kopf.

"Wie kann ich euch dafür jemals danken? Ich werde mir heute noch einen Job suchen und dann beteilige ich mich an der Miete." Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, etwas länger noch hier zu bleiben. Vielleicht lag es daran, dass ich es immer noch nicht begriffen habe, was wirklich los war oder weil ich starkes Vertrauen darin hatte, dass ich bald wieder in meine Gegenwart zurück kehren würde.

"Nein, das musst du nicht."
"Doch, muss ich. Oder bist du zufällig die Tochter von einem Ölscheich?" grinste ich.
"Nee, aber die Tochter von Harold Green. Du weißt doch, wer er ist, oder?" erklärte Tamara.

Ich starrte Sophie an. Natürlich kannte ich Harold Green, aber nicht weil er so reich und berühmt war. In meiner Zeit kannte ihn nämlich kaum jemand mehr.
"Du bist die Tochter von Harold Green?"
"Ja. Du kennst ihn also?" Ich beantwortete ihre Frage nicht, sondern stellte ihr eine weitere.
"Du bist Sophie Margret Green?" fragte ich fassungslos.
"Ja, woher weißt du das?"

Ich konnte es kaum fassen. Sie war es. Sie stand leibhaftig vor mir.

"Los, sag schon! Sind wir uns mal in der Zukunft begegnet oder so?" Sie lachte und ich fragte mich, warum ich es nicht schon davor beerkt hatte. Diese Ähnlichkeit.
Ich schluckte.

"Du bist...du bist meine Mom."

Love between Time ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt