Hate ✧ Vkook

《2》

Er klopfte wieder.

"Tae? Mach bitte auf. Ich hab dich doch gehört, kann dein Hyung nicht mal rein?"

Ich setzte also mein falsches Gesicht auf und ging zur Tür, als wäre nie etwas passiert.

Man könnte meinen ich hätte Masken mit unterschiedlichen Emotionen, die meine wirklichen verstecken. Puppengesichter

Ich öffnete die Tür und sah Jimin gleich skeptisch schauen.

"Ja? Was ist denn, Hyung?", lächelte ich falsch, sogar übertrieben.

Einfach überspielen, kann ich ja mit Leichtigkeit..

Er trat ein und schloss die Tür.
"Wieso hast du so geschrien?"

"Ich weiß nicht was du meinst, Jimin", sagte ich und schaute unschuldig.

"Hör auf damit, Taehyung. Irgendetwas hast du doch", meinte er, schaute mich skeptisch an und griff einfach meinen Unterarm.

Reflexartig zog ich diesen weg und trat einen Schritt nach hinten.

"Alles gut, Jimin", lächelte ich leicht nervös und lachte ertappt auf.

"Was ist mit deinem Arm?"

"Nichts"

"Darf ich nachschauen?", fragte er mit dem Blick auf meinem Arm.

"Jimin, da ist nichts"

"Dann lass mich nachsehen", forderte er immer noch.

"Das ist lächerlich", lachte ich nur und überspielte meine Nervosität.

"Lächerlich ist, dass du mir nicht deinen Arm zeigen möchtest, auch wenn da Nichts ist. Ich glaub dir nicht, Taehyung", sagte er mit direktem Augenkontakt.

Stumm ging er zur Tür und öffnete sie. "Ich hoffe mal dass da an deinem Arm wirklich nichts ist, Tae. Passt nicht zu dir" sagte er, ehe er ging und die Tür schloss.

Jetzt macht er sich Sorgen. Du bist echt nur eine Last für alle.

"Bin ich nicht", sagte ich leise.

Lüg' dir nichts vor. BTS wäre ohne dich besser dran.

"Das stimmt nicht", flüsterte ich und ging zur Tür.

Gehst du ins Bad?

"Ich will Kookie", sagte ich kaum hörbar und machte die Tür auf.

Jungkook tut mir echt Leid.

Ich ging aus der Tür und ging zu Jungkook's Zimmer rüber. Dann klopfte ich und kurz darauf wurde sie geöffnet.

"Kookie..", flüsterte ich und blickte auf den Boden.

"Tae? Was ist denn mit dir? Du guckst so traurig!", stellte er fest und zog mich in's Zimmer. Er schloss die Tür und blickte mich fragend an.

Ich hingegen umarmte ihn einfach.
Er erwiderte diese Geste. Ein warmes Gefühl verbreitete sich in mir aus. Kitschig aber wahr.

"Tae, was ist denn los?", fragte er ruhig.

"Kookie, bitte versprech' mir eins..", fing ich an.

"Huh?"

"Bleib für immer mein bester Freund, okay?", fragte ich nun weinerlich.

"Tae, natürlich! Was ist denn mit dir? So warst du noch nie", sagte er und blickte mir wieder in die Augen.

"Ich bin müde..", gab ich nur von mir.

"Eh..Dann leg' dich erst mal hin..", meinte er verwirrt und zog mich zum Bett. Ich nickte, tat was er sagte.

"Soll ich ge-"

"Nein! Wohin auch? Schließlich lieg' ich in deinen Bett", sagte ich schnell und zog ihn ruckartig nach unten.

Er stolperte fast auf mich, als er sich noch irgendwie fang und sich neben mich fallen ließ. Ein kleines Grinsen bildete sich auf meinen Lippen.

"Kannst du mir bitte sagen was los ist?", fragte er ruhig und zog die Decke zu uns hoch.

"Alles gut.. Solange du da bist", murmelte ich in die Decke und lächelte.

"Alien!", lachte er plötzlich.

"Hm?", machte ich und schaute ihn fragend an. Er drehte sich zu mir und schaute mich direkt an.

"Manchmal bist du echt komisch, Tae. Du bist gerade total anhänglich aber das ist irgendwie niedlich. Du bist halt ein süßes Alien. Außerdem ist es erst 19 Uhr und du bist müde!", kicherte er.

"Ich bin kein Alien, ich bin einfach kompliziert", gab ich lächelnd wieder und schloss langsam meine Augen.

Manchmal fühlt es sich so an als würde diese Stimme in mir alles zerstören. Als würde sie alle meine 'Masken' einfach zerfallen lassen und dadurch meine ganzen Gefühle unter dieser Fassade zum Vorschein bringen. Und dies passiert so ziemlich jeden Tag.
Um diesen Frust, Schmerz und diese Trauer irgendwie zu verdrängen, hab' ich meinen Arm mit vielen Schnitten verziert..

Aber das, was ich gerade tue, ist neu. Ich hab' nicht meinen Arm dafür büßen lassen, sondern bin einfach zu Jungkook. Ich zeige ihm zwar nicht meine Gefühle aber dieser Moment wenn ich bei ihm bin, lässt meine wahren Emotionen kurz verblassen und die Stimme ist auch weg. Jedenfalls bis ich wieder allein bin. Aber jetzt bin ich ja bei ihm...

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