《42》

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Chaeyeon musterte mich lange und schaute dann wieder weg. Tief holte sie Luft und biss sich auf die Lippe. "Welchen Grund haben diese Schnitte?", fragte sie schließlich.

"Verschiedene", murmelte ich und blickte auf den Boden. "In.. In meinem Kopf ist..", fing ich an, brach aber ab.

Chaeyeon fing an interessiert zu schauen. "In ihrem Kopf befindet sich was?"

"E-Eine Stimme", flüsterte ich. "Sie taucht immer dann auf, wenn es mir schlecht geht.."

"Was sagt dir diese Stimme?"

"Schlechtes.. Alles Schlechte über mich. Sie macht mich völlig fertig.. Schnitte entstehen auch dadurch", meinte ich und griff mir an den Arm.

Verständnisvoll nickte sie und fing an Etwas aufzuschreiben. "Und hatten sie diese Stimme die letzten Tage?"
Ich schüttelte den Kopf nur leicht und fummelt an meinen Ärmeln.
"Und diese Stimme ist nur dann da, wenn es dir schlecht geht?"

"Naja.. Meist kommt sie auch einfach, wenn ich alleine bin.. Wenn jemand bei mir ist, ist sie auch nicht da", sprach ich.

"Hm.. Ich verstehe..", meinte Chaeyeon und schrieb weiter auf. "Erzähle mir mehr"

Ich nickte und erzählte ihr also noch einiges.. Alles was ich ich sagen wollte und konnte. Alles mit Jungkook ließ ich aber natürlich komplett aus.
Chaeyeon hörte mir aufmerksam zu und notierte sich immer wieder etwas. Ich hatte bei ihr wirklich das Gefühl ihr vieles anvertrauen zu können. Und dabei kenne ich sie gar nicht lange. Aber sie war verständnisvoll und erzählte mir auch vieles über sich und ihre Probleme damals. Einiges kam mir sogar bekannt vor. Geschickt packte sie sogar einige Witze ein, weshalb ich lachen musste und sich die Stimmung so immer weiter lockerte.

"So Taehyung..", meinte sie dann aber und schaute auf ihre Uhr. "Unsere Zeit ist schon rum"

Ich nickte leicht und lächelte etwas. "Aber das nächste Mal behandelst du  mich auch wieder, oder?", fragte ich nach und bekam ein Nicken.

"Natürlich. Du kamst mit Dr. Choi wohl nicht klar. Das passiert öfter. Patienten kommen mit mir nicht zurecht und wechseln deshalb oder es ist andersherum. Ich bin nun deine Psychologin", sprach sie, weshalb ich lächelnd nickte.

Wir standen zusammen auf und ich gab ihr die Hand. "Das hat mir wirklich etwas geholfen. Ich hätte das gar nicht erwartet. Vielen Dank, Chaeyeon"

"Gerne, Taehyung. Wir sehen uns das nächste Mal. Und mach dir bitte Vorne einen weiteren Termin aus"

Ich nickte, verabschiedete mich und ging aus dem Raum. Direkt sah ich Jungkook dort sitzen, welcher aufschaute und zu mir kam. "Fertig für heute", lächelte ich und ging mit ihm nach Vorne. Ich spürte, wie Jungkook mich musterte. Weil ich etwa so plötzlich lächelte?

Ich ließ mir also einen neuen Termin geben und lief mit Jungkook aus der Praxis.

"Und?", fragte er und setzte sich seinen Mundschutz auf.

"Kann ich dir das nicht später erzählen?", fragte ich und sah ihn kurz fragend schauen.

"Ja.. Doch klar", meinte er dann und nickte noch mal.

Die Straßen waren schon wesentlich voller, weshalb ich eher auf den Boden schaute und mich mit Jungkook beeilte.

Zum Glück sah uns niemand und wir kamen im Dorm an. Jungkook schloss auf und wir zogen uns die Schuhe aus. Direkt griff er meine Hand und zog mich ins Wohnzimmer.

"Und jetzt erzählst du mir alles", meinte er und setzte sich mit mir. Leicht nickte ich.

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Hate ✧ Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt