《Ians Family》

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Es war ziemlich komisch Alec eine Zeitung lesen zu sehen. Er verbrang sonst doch sein ganzes Leben mit feiern.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte Ian, der plötzlich hinter mir stand. Ich nickte leicht. ,,Ok ich muss dir das Gästezimmer zeigen, das dein Zimmer werden wird",meinte Ian und ging vor mir weg. Schade in seinem Zimmer zu schlafen wäre lustiger gewesen, trotzdem freute ich mich überhaupt bei ihm wohnen zu dürfen.

,,Komm!", rufte er. Ich war wohl zu arg in meinen Gedanken versoffen. Mit schnellen Schritten kam ich zu ihm. Alle Zimmer waren bei ihm auf einer Etage, das lag vorallem an seiner Mutter, die im Rollstuhl saß. Sie hatte vor fünf Jahren einen Unfall und war seit dem querschnittsgelähmt. Vor vier Jahren sind sie auch hier eingezogen.
,,Das ist dein Zimmer", sagte er und öffnete die Tür vor mir. Alles war in diesem Zimmer modern eingerichtet, wie im Rest vom Haus. Die Wand war mit einer Tapete, auf der viele Namen von Städten zu sehen waren. Der Boden war ein Dielenboden, das Bett ein weißes Himmelbett und auch ein kleiner Schiebeschrank befand sich in dem Zimmer.

,,Alec hat in den Schrank deine Kleider gehängt und hat sonst auch wichtige Dinge geholt von dir. Er hatte ja heute frei von der Arbeit",erklärte Ian. Genau in diesem Moment kam Alec dazu mit einem breiten Grinsen. ,,Danke",sagte ich. Sein Grinsen wurde noch breiter und er verschwand. Ähmmm okayyy...???

,,Ich bin ein Zimmer nebenan falls du mich brauchst!", sagte Ian und zeigte dabei auf seine Zimmertür. Ich nickte und ging in ,,mein" Zimmer und schloss danach die Tür.

Schon irgendwie komisch in dem Haus des Nachbarn zu leben. Etwas cooler hatte ich mir das vorgestellt. Ian scheinte kein Interesse an mir zu haben, aber wieso wollte er dann, dass ich zu ihm ziehe?

Meine Blicken fielen das Fenster hinaus und sahen, wie seine Mutter und sein Vater nach Hause kamen. Seine Mutter saß in einem schwarzen Rollstuhl und ihr Mann schob sie ins Haus hinein.
Mir tat Ians Mutter leid, gefesselt an einen Rollstuhl, trotzdem fand ich es gut, dass ihr Mann sie so unterstützt. Ich glaubte, dass jedes Mädchen von so einem Mann träumte, der sie so gut unterstützte.

Ich träumte jedoch die ganze Zeit von Ian, der fast nur in einem mürigen Ton mit mir seit neustem sprach. Immer wenn ich ihm gegenüber stand bekam ich vor Aufregung kühle und zittrige Hände. Er ist hingegen so aufgeregt wie eine Statur.

Die Tür von dem Zimmer, in dem ich saß öffnete sich und die Eltern von Ian standen vor der Tür. ,,Hallo Eveline, wie geht es dir?",fragte die Mutter Ians. ,,Mies, denn meine Eltern sind vorgestern gestorben. Wie sollte es mir denn sonst gehen? Ich bin aber so dankbar, dass ihr mich aufgenommen habt",sagte ich und schaute zu ihnen rüber. Ich musste mich fassen, um mich nicht in das Tal der Tränen zu verlieren. Ich wollte mich nicht an diese Nacht erinnern, nie mehr, als sei sie nie passiert, Obwohl sie die trostlose Wahrheit war.

Ians Vater kam zu mir und nahm mich in den Arm. ,,Ist schon gut, die Frage war etwas unglücklich gestellt. Wir hätten dich immer wieder gerne aufgenommen!",meinte sein Vater.
Ian kam auch schon dazu, doch er sagte nichts und starrte nur auf mich.
Mir sind versehentlich ein paar Tränen aus meinem Auge entwischt, obwohl ich gar nicht weinen wollte.
Mir war das peinlich vor Ian. Er musste denken, dass ich eine erbärmliche Heulsusi war.

,,Ist schon ok!",sagte ich und löste mich aus der Umarmung von seinem Vater und setzte mich auf das Himmelbett. Es war so fluffig und kuschelig. Man fühlte sich, wie im Himmel, obwohl meine Stimmung im Keller war.

,,Mum, Dad kann ich mit ihr alleine reden?",fragte Ian und blickte sie dabei an.
Was wollte mir Ian nur sagen? Dass ich eine Heulsusi bin oder sowas?
Beide Elternteile nickten und musterten mich ein letztes Mal, bevor sie das Zimmer verließen. Die Tür machten sie danach zu und so war ich alleine mit meinem Schwarm in dem Zimmer, das meines werden sollte.

,,Eveline, ich mag dich, sehr und du musst nicht denken, dass du peinlich bist. Und du bist erst recht keine Heulsusi, sondern du bist stark. Wenn meine Eltern gestorben wären hätte ich noch viel mehr geweint",sagte Ian.

Er mochte mich also nur. Nach diesem Satz hörte ich auf zuzuhören, denn er machte mich etwas traurig. Dieser kleine Satz entzog mir auch die letzte Hoffnung, überhaupt mal mit ihm zusammen zu kommen. Ich hatte also gar nichts mehr auf was ich mich freuen könnte in der Zukunft. Meine Eltern waren tot, mein Schwarm stand nicht auf mich, meine beste Freundin wendete sich langsam von mir ab, denn sie schrieb mir seit drei Tagen keine Nachricht mehr, ich habe mich mit der Ex von Ian angelegt. Langsam aber sicher brach ich noch mehr in Tränen aus.

Ian kam zu mir und umarmte mich. ,,Alles wird schon wieder!", flüsterte er mir ins Ohr. Es wird nichts schon wieder.
Meine Welt zerstört durch ein Mord.
Meine Freundschaft zu Leslie im Zerbrechen. Mein Schwarm, der nichts für mich empfindet dauernd in der Nähe.
Schlechter könnte es kaum für mich laufen.

Bloody Mistery  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt