Gerade noch im letzten Moment konnte ich mich auf den kalten Grasboden werfen, welcher nun zum Kriegsschauplatz wurde. Es war der Krieg zweier Legenden und ich mittendrin. Der heiße Strahl zischte über mich hinweg. Mit zugedrückten Augen, den Händen auf dem Kopf und dem Gesicht auf die Grashalme gedrückt, wartete ich. Die Sekunden verstrichen und fühlten sich wie Stunden an. Das Problem war nur, dass jede Sekunde zählte! Erst als ich mir vollkommen sicher war, blickte ich zögerlich auf. Eigentlich, so wusste ich, dass ich keine Zeit hatte, zögerlich zu sein. Ich sprang auf die Beine und wie hypnotisiert, rannte ich auf das kleine Glitzern zu. Die Adern in mir pulsierten und der Adrenalinspiegel erreichte seinen Höhepunkt. Wie ein angespannter Tiger verfolgte ich mein ersehntes Ziel zu siegen und zu töten.
Mit einem mächtigen Kreischen, der einem riesigen Vogel gleich kam, flog der Schattenläufer durch die Luft. Eine scharfe Bremsung war nötig, welche jedoch durch den matschigen Untergrund erschwert wurde. Gerade noch rechtzeitig kam ich zum Stehen und konnte einen Aufprall mit dem Ungetüm verhindern. Er fauchte und Schlug um sich. Blut floss aus seinem Mund und aus jeder Wunde seiner düsteren Haut. Er kreischte den Drachen an. Fast schon, so sah es aus, als ob ein kleines, wehrloses Kind mit seinem großen Bruder schimpfen würde. Er war doch noch so klein und unbeholfen. Sicher wollte er das alles gar nicht. Ich würde zu ihm gehen, ihn helfen, ihn trösten und dann den Drachen töten.
Delia wach auf!
„Was zum?", ich war verwirrt. Shinishi weckte mich, jedoch sah die Realität erst recht wie ein Traum aus. Meine Füße waren gefangen in einem Meer aus pulsierenden, blauen Fäden. Verzweifelt versuchte ich zu laufen, jedoch blieben meine Beine an Ort und Stelle. Ich beugte mich und versuchte verbissen die Fäden auseinander zu reißen. Jedes Mal, wenn ich sie berührte, kam es mir vor, als würde ich einen kleinen Stromschlag bekommen. Nervös schaute ich mich um. Das Tal bestand nur noch aus diesen durchflochtenen Netzten. Der Horizont, der ganze Himmel, er war weiß wie Schnee, der zu Zeiten der Mondnacht kurz vor Kriegsende gefallen war. Es herrschte eine seltsam beunruhigende Stille. Kein Drache, kein Schatten, keine Gefahr war zu sehen. Vielleicht könnte ich hier bleiben? Bewegen würde ich mich zwar nicht mehr können, dafür müsste ich aber nie wieder kämpfen.
Reiß dich zusammen! Er braucht dich jetzt und das weißt du genau! Du möchtest ernst genommen werden und auf eigenen Beinen stehen können? Dann verhalte dich nicht wie ein Kind und beginn den ernst der Lage zu verstehen!
Ich musste schlucken. Natürlich hatte Shinishi Recht und dennoch, es war für mich wie ein Schlag in die Magengegend. Sollte er sich doch auch einmal um etwas kümmern und nicht nur eine seltsame Stimme in meinem Kopf sein.
Geht's noch? Deine Stimme in deinem Kopf ist kurz davor zu verschwinden, wenn du so weiter spinnst!
Meine Wangen begannen zu glühen wie glimmende Kohle. Seine stechend, hohe Stimme schmerzte fürchterlich in meinen Ohren.
Einen Moment war ich wie erstarrt. Es dauerte kurz bis sich meine Wut gelegt hatte, bis ich mich beruhigt hatte, die Aufregung vergangen war, doch dann realisierte ich es. Etwas war so eben anders gewesen als sonst. Shinishi hatte schon öfter geschrien, und jedes Mal bekam ich davon Kopfschmerzen. Dieses eine Mal nicht. Gerade vorhin taten meine Ohren weh, so als hätte er neben mir gestanden. Ich schmulte über meine Schulter. Nein. Niemand hier. Weit und breit waren nur diese blauen Fäden, die mich ehrlich gesagt mehr als nervten.
Na geht doch. Bist du jetzt wieder bei Sinnen?
Ich zuckte zusammen und hätte ihn fast geschlagen, als jemand plötzlich seine tröstend, wärmende Hand auf meine Schulter legte. Reflexartig sprang ich einen Schritt nach vorne und drehte mich zu meinem potentiellen Gegner. Jedoch war da kein Gegner. Es stand ein gut aussehender Junge direkt vor mir. Sein Haar so rot wie Gold gesträhnt, Seine Augen, mit durchdringenden Blick und glühend roten Augen. Ab und an verdeckte eine wehende Strähne seine Augen, jedoch niemals seinen grinsenden Mund. Er verschränkte die Arme und nickte.
Und jetzt mach das du aus deinem Kopf raus kommst, sonst muss ich dir einen gewaltigen Tritt verpassen.
Luft schnappend richtete ich mich auf. Die Fäden waren weg, doch so ganz traute ich dem Braten nicht. Ich betastete den Boden und atmete auf als ich nichts außer dem nassen, matschigen Gras zu fassen bekam. Moment, wo ist der Schattenläufer. Ich vernahm bedrohliches schnauben, welches meine Nackenhaare aufstellen ließ und etwas sagte mir, dass es dieses Mal kein hübscher Jüngling war, der aus dem nichts auftauchte. Er bohrte seine Zähne in meine Schulter, zeitgleich entglitt mir ein schmerzerfüllter Schrei. Die Welt um mich wurde schwarz. Verbittert nahm ich den hallenden Aufprall meines Kopfes auf den Boden und das dumpfe Gebrüll eines Drachen, der so in weiter Ferne zu sein schien. Träge rutsche mein Kopf zur Seite und erblickte die schändliche Tat des Ungetüms.
Leicht verschwommen erkannte ich die Silhouetten der Legendären, welche wie Schatten um einander Tanzten. Ich zählte die Blutstropfen, welche auf das ach so sanfte Gras schlichen und den Kriegsschauplatz das einzige gab, was jeder erbitterte Kampf verlangte.
Der zehnte Tropfen. Eine Vignette umnebelte meine Sicht.
Der 23te Tropfen. Es waren 3 auf einmal gewesen. Shinishi wo bleibst du?
46 Tropfen, so glaubte ich zumindest. Mindestens einer davon war eine Träne gewesen.
72 Tropfen, Blut, Schweiß und Tränen. So verlangte es der Krieg.
Sollte ich mich dem hingeben? Das dies ein Kampf auf Leben und Tod ist, dessen war ich mir durchaus bewusst. Verschwommen nahm ich ein Bein direkt vor meinem Gesicht war.
Mit aller Kraft, die mein zierlich, schwacher Körper noch zu bieten hatte, biss ich zu.
Jeder Kampf bringt Opfer mit sich, doch aus manchen Kämpfen kamen Helden hervor.Danke an meine Vielen Leser ♡
Und vorallem Danke ich den jenigen, die mir immer fleißig Vorschläge machen :)
Danke Naebeldeamon ♡
Und tausend dank an meine lilith, meine beste Freundin, die mich imme3 unterstützt, wo es nur geht :)
wenn ihr wollt schreibt mich doch mal an :D beiße nicht.
Bis zum nächsten Inspirationsschub :)(Wenn ich Rechtschreibfehler finde, oder seltsame Sätze mache icu diese immer nach und nach raus. Gild für alle Kapitel. Wenn ihr Welche findet sagt es mir ganz normal und ich mache sie weg :) )
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Avaranda - Stadt der Drachen
Fantasy"Du bist eine Fehlgeburt, die niemals hätte existieren dürfen!" - Wenn diese Worte nicht Teil eines verachteten Vorurteils sind, sondern auf einer allgegenwärtigen Tatsache basieren, beginnt ein Alptraum. Die Existenz wurde verspottet, geschändet un...