Kapitel 36

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20 Minuten später kamen wir dann endlich am richtigen Sportplatz des Florida City Team an und sahen auch schon die Trainer Crew vorm Eingang stehen. ,,Pünktlich auf die Minute. Ich bin stolz auf euch. Ich würde euch ja jetzt noch weiter loben, dass ihr es einmal schafft alle Pünktlich zu sein, doch wir haben leider keine Zeit.''  wir folgten Mark und wie schon geahnt führte er uns in unsere Umkleide für heute, die Gott sei Dank größer war, als die von heute Morgen. Zumindest sagten das die Blicke von Caleb und Lucas aus.

In eine der hintersten Ecken zog ich mich um. Auch wenn ich langsam es beherrschte mich umzuziehen, wie ein Junge, war es mir trotzdem lieber mich unauffällig umzuziehen. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich ja eigentlich ein Mädchen bin, und es mir deswegen so unangenehm ist. Die Ausrüstung vom letzten Spiel zog ich wieder an und ich fühlte mich gleich viel wohler. Sie gab mir wieder die Bestätigung, wie weit ich es bis jetzt geschafft hatte.

Den Helm zog ich erstmal nicht an, und hielt ihn einfach in meiner Hand. Ich würde wahrscheinlich sowieso nicht direkt spielen und mit Helm auf der Ersatzbank zu sitzen ist nicht gerade Effektiv zum zu gucken. Nachdem wir uns alle umgezogen hatten, liefen wir raus auf den Platz, wo sich unsere Gegner auch schon aufwärmten und die ersten Fans ihren Platz einnahmen. Ein einfaches Aufwärmtraining starteten wir, das heißt so viel wie einlaufen, Kraft und Dehn Übungen, einwerfen und passen.

Nach 20 Minuten rief uns Mark dann wieder in die Kabine, da das Spiel in 10 Minuten angepfiffen wird. Einen Kreis bildeten wir um Mark, der uns die typischen Wörter zu sprach. Wörter die uns die Nervosität nehmen beziehungsweise geringer sollen. Wörter, die uns die Kraft geben sollen, daran zu glauben, das Spiel zu gewinnen. Wörter, die unseren Team Geist stärken sollen.

,,Jetzt zur Aufstellung. Wir spielen mit derselben Anfangsaufstellung vom letzten Mal. Alle einverstanden'' Wir nickten alle, auch wenn ich tief in mir drinnen, einen Funken Enttäuschung spürte. Ich hatte zwar schon geahnt nicht sofort zu spielen, wenn überhaupt zu spielen, aber trotzdem gab es einfach diesen kleinen Hoffnungsschimmer in mir an den ich glaubte, er würde wahr werden.

Ich wünschte den Spielern noch nach einander Glück und lief dann mit den anderen Spielern schon mal vor auf die Ersatzbank. Dort ließen wir uns nieder und ich trank mit einem großen Schluck all die Enttäuschungspuren herunter und konzentrierte mich einfach auf das Geschehen, was sich mir bot. Die beiden Mannschaften liefen raus auf den Rasen und die Kapitäne, bei uns Alex bei ihnen irgendein Tony klatschten einmal ab und losten dann aus, wer als erstes in der Offense steht. So wie es aussah würden wir als erstes in der Defense stehen und Florida City dementsprechend in der Offense.

Der Quarterback der Florida City wählte die typische Variante über den Wide Receiver, der nach 25 Yards getakelt wurde. Den Spielzug beendeten sie dann aber mit einem Touch down nach dem dritten Versuch und so standen sie nun in Führung was aber gar nichts zu heißen hieß. Alex nahm die selbe Variante wie das Gegnerische Team und warf den Ball in die Arme seines Bruders, der daraufhin los sprintete an der Defense vorbei und direkt in die Endzone, wo er letztes endlich rein getakelt wurde, aber Glück hatte, dass der Ball noch in seinen Armen liegen blieb. 6:3 zeigte die Punktetafel an, doch wirklich freuen tat sich unser Team noch nicht, kein Wunder wir spielten gerade mal das erste Viertel vom Spiel und lagen auch nur mit 3 Punkten in Führung. Bis zur Halbzeit passierten noch einige Touch downs und so stand es nach Abpfiff 27 zu 30 für Florida City.

In der Kabine ließen die Spieler sich schwitzend auf die Bänke fallen. Einige tranken zuerst was, andere schnappten sich erstmal eines der Handtücher und wischten sich den Schweiß ab. Lucas reichte ich, nachdem er das Handtuch weggelegt hatte, seine Wasserflasche, die er auch sofort leer trank. Allein daran, dass die meisten mehr schwitzten und tranken, merkte man das Florida City um einiges stärker ist als North Carolina und trotzdem schlugen sich unsere Jungs nicht schlecht. Wir lagen zwar mit drei Punkten im Rückstand, aber 30 Minuten Spielzeit hatten wir noch.

,,Also Jungs ihr habt bestimmt schon gemerkt, dass sie um einiges effektiver sind als unsere letzten Gegner und ihr eindeutig mehr in der Abwehr zu tun habt. Ihr schlagt euch bis jetzt gut und ihr müsst besonders in der Defense aufmerksam sein, denn sie spielen nicht immer denselben Spielzug. Einen Wechsel wird es aber trotzdem geben. Michael für dich geht Jo rein.'' Als mein Name fiel, schoss mein Kopf in die Höhe und ich musste mich erstmal kneifen um zu gucken, ob ich nicht am Träumen war.

Meine Unsicherheit verwandelte sich aber dann in Freude und ein strahlendes Lächeln musste ich mir verkneifen. Mit dem selben Glücksgefühl lief ich zwischen den Spielern wieder nach draußen, mit dem Helm diesmal auf dem Kopf statt in der Hand. Da wir nun in der Offense standen stellte ich mich auf die Halfback Position, meine Momentane Spielposition. ,,Wie es aussah gab es bei den Miami Bull Hits einen Wechsel auf der Halfback Position. Michael Conner wurde gegen den Newcomer ausgewechselt'' Plötzlich jubelten unsere anwesenden Fans los und fingen an meinen Namen zu grölen, was gleich die Freude und den stolz in mir drinnen wachsen ließ.

Ich hatte nicht lange Zeit mich darauf zu konzentrieren und mich zu freuen, da der Schiri das Spiel anpfiff und mit dem Pfiff verschwand ich wieder in meine eigene Welt ab und tauchte mit Herz und Seele in die Leidenschaft ein, die meinen Körper durchfloss.

Believe // #WPOlymphicsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt