Kapitel 53

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,,Ich warte dann einfach hier draußen'' Mit einem Nicken bejahte Lucas und ging dann mit den anderen Jungs, welche mir alle noch schnell Tschüss sagten, und manche mich sogar noch umarmten, in die Umkleide. Meine Hände zitterten immer noch leicht vor Aufregung aber auch vor Freude. In meinem ganzen Körper herrschte Freude. Ein strahlendes Lächeln zierte meine Lippen, was einzig und allein durch das befreite Gefühl ausgelöst wurde. Es fühlte sich gut an, nicht mehr diese ganze Last auf mir zu tragen. Ich fühlte mich gut, weil die Reaktion der Jungs besser ausgefallen war, als ich gedacht hatte.

Anstatt sauer zu sein, wenigstens ein bisschen weil ich sie die ganze Zeit angelogen hatte, waren sie beeindruckt von mir, dass ich dieses Geheimnis auf mich genommen hatte, um meinem Traum zu verwirklichen. Ihre Reaktion löste den Anspannungsknoten in mir auf, welcher sich über die Wochen durch die Angst auf gebaut hatte. Sie unterstützten mich, waren eher schockiert davon, was es für Menschen auf dieser Welt gibt, als dass ich ihnen Wochen vorspielte ein Junge zu sein. Das Team hatte ich auf meiner Seite, zumindest waren die auf meiner Seite, welche mir am Herzen lagen. Der Junge hingegen dem mein Herz gehörte, sagte gar nichts, stand einfach still da, starrte Löcher in die Luft, schien mich nicht wahr zu nehmen, schien nichts war zu nehmen. Reagierte nicht auf das laute ''Gruppenkuscheln'' von Mike, reagierte nicht auf seinen Namen, welcher mindestens 5 Mal von seinem Bruder gerufen wurde.

Es schmerzte mit an zu sehen, dass der Junge, in den man verliebt ist, einen nicht wahr nahm, ignorierte und nicht ansah, und dass wegen einem Geheimnis dass man frei gab, wenn auch nicht ganz freiwillig. Aber wer konnte Alex schon böse sein. Ich zumindest nicht. Ich hatte ihn angelogen, spielte ihm Wochenlang den Bruder von dem Mädchen vor, mit welchem er ausgegangen war. Er erzählte Jo von mir, gab Jo sein Vertrauen und Jo, also ich tat nichts besserer als ihn zu verarschen, dabei zu zuhören wie er von mir schwärmt.

Ich konnte ihn verstehen, in dem Moment war ich selber sauer und enttäuscht von mir, dass ich es so weit gehen lassen habe. Dass ich nicht vorher es schon beendet hatte, bevor irgendwas anfangen konnte zwischen uns, doch dass fiel mir nur leider zu spät ein, erst dann nachdem mich die Realität wieder einholte, mich aus diesem Traum vom Happy End weckte. Wie konnte ich nur eine Sekunde daran glauben, dass alles gut werden würde. Mir hätte vorher schon klar sein sollen, dass wenn ich dieses Geheimnis frei gebe, nicht jeder positiv reagieren würde. Überraschen tat es mich sowieso dass das Team alles so locker nahm, dass mir dort, Alex ausgeschlossen, keiner böse war und mich auch herzlich von ihrer Seite als Jojo auf nahmen im Team.

Die Trainer Crew selber sagte nur, dass sie das besprechen musste, doch irgendwie verriet mir das leichte Grinsen in Mark' s Gesicht, dass ich mir keine Sorgen machen müsste. Das hätte ich wahrscheinlich sowieso nicht dazu hatte ich erst gar keine Zeit, denn eine viel größere Sorge plagte mich, ließ mir seit ich seinen Blick gesehen hatte, keine Zeit mehr an was anderes zu denken. Mit dem immer noch leicht schmerzenden Stechen im Herz lief ich den Gang runter. Ich würde auf die Jungs draußen warten, ich brauchte frische Luft.

Während ich den Ganz entlang lief und mit den Gedanken immer noch bei Alex war, sah ich mir die einzelne Urkunde, Pokale, Medaillen und Fotos an. Zum ersten Mal nahm ich überhaupt etwas in diesem Gang wahr. Vorher war mir nie etwas aufgefallen, kein Foto, kein Pokal. Vor einer großen Pinnwand blieb ich stehen und betrachtete die einzelnen Ausschnitte von Zeitungsartikel. Die ganze Pinnwand war mit solchen Artikeln und Fotos bestückt, doch nur ein Artikel stach mir ins Auge und zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Montag, 15. Juni 1991

Der Sieg für die große Liebe

Mit einem knappen Vorsprung gewannen gestern Abend die Miami Bull Hits das Spiel und beendeten somit eine erfolgreiche Saison auf Platz 1. Mit einem Sieg rechnete keiner mehr, keiner der im Publikum saß, keiner der das Spiel von Zuhause aus im Fernseher sah, nachdem sie am Ende des dritten Viertel immer noch mit 20 Punkte zurück lagen. Nach Beobachtungen her schien dicke Luft im Team zu herrschen. Anfang des letzten Viertels wurde die Beobachtung auch bestätigt und wir und alle versammelten Fans bekamen sogar den Grund dafür zu hören.

Believe // #WPOlymphicsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt