Zusatzkapitel 3#

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Szene: Kapitel 58/59


Jackson POV

Nervös und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht saß ich neben Peter, meinem Trainer und meinem besten Freund und das im Stadion der Miami Bull Hits. Gespannt verfolgten wir das laufende Spiel, doch besonders fokussierten meine Augen und die Augen der anderen den Newcomer im Team, Jo Thompson. Uns faszinierte er alle. Er war ein Natur Talent, ein besonderes Talent in der Football Welt. Er schaffte Sachen, die noch nie zuvor jemand schaffte und das obwohl er noch nicht mal die typischen Figur von einem Footballer hatte. Der Schiedsrichter pfiff nun zur Halbzeit ab und beide Teams verließen den Rasen und stellten sich zu einer Pause und einer taktischen Besprechung am Rande auf, doch anders als sonst blieb das Miami Bull Hits Team nicht lange so stehen, denn Mike entfernte sich nach wenigen Minuten und kurz danach hörte man seine Stimme durch die Lautsprecher und er wies uns an alle mal leise zu sein. Nach seinen Worten trat Jo aus der Gruppe heraus und stellte sich mitten auf das Feld.

Es herrschte Stille im Stadion und jeder sah gebannt auf ihn, jeder wartete gespannt darauf was jetzt kommen würde. Dann fing er an zu sprechen doch anstatt seiner Stimme ertönte die eines Mädchen. Ihre Worte flossen wie selbst aus ihrem Mund und mit jedem Wort wurde sie mutiger, und mit jedem Wort wurde mir unwohler. Ein bedrückendes Gefühl breitete sich in mir aus. Ich kannte diese Stimme nur zu gut, und ich wusste genauso dass mein Team und ich gemeint waren. Das konnte nicht, sie konnte das nicht sein. Meine Team Kollegen und mein Trainer sahen genauso geschockt auf die Person, welche wir seit Jahren verstosten und welche gerade eines der größten Geheimnisse frei gab. Sie war es die ganze Zeit gewesen, das Mädchen welches seit 3 Jahren für alle eine Lach Nummer war, weil ausgerechnet sie Football spielen wollte, steckte die ganze Zeit hinter dem Junge welche mit einem Spiel der Football Welt einen Schock verpasste und durch eine Nacht sämtliche Vorbilder angelte und Fans für sich gewann. Sogar bei den großen Spielern war sie bekannt, sie das Mädchen welches wir immer nur ausgelacht hatten und welche wir nie die Chance gegeben hatten ihr Können zu beweisen.

Ein schmerzhafter Stich durch fuhr mein Herz und Schuldgefühle sammelten sich in mir an. Sie hatte immer nur Football spielen wollen, das tun wollen, was sie liebte und wir taten es ihr schwer genau das zu tun, weil wir der Meinung waren sie könnte als Mädchen kein Football spielen. Wir trieben sie dazu an, sich als Junge zu verkleiden und mit dieser Verkleidung zu spielen. Erst durch den Applaus erwachte ich aus meiner Starre und mit meinem Team stand ich auf und applaudierte immer noch leicht schockiert mit allen anderen. Die nächsten Minuten konnte ich mich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren. Zu viele Gedanken kreisten um das Mädchen welches gerade auf dem Feld mit ihrem Team spielte.

Erst in den letzten Minuten wurde ich wieder aufmerksam und beobachte genau das Geschehen vor meinen Augen. Sie rannte mit dem Ball in den Händen über das Feld, total in ihrer Welt zurück gezogen. Jeder sah ihre Tränen selbst durch den Helm, jeder merkte dass sie gerade nicht bei sich war, doch trotzdem spielte sie perfekt, perfekt für einen Football Spieler und das auch als Mädchen. Wie in Range rannte sie auf den Safety zu, welcher verwirrt stehen geblieben war als er merkte, dass sie keine Anstalten machte zu stoppen. Plötzlich tat sie das, was uns alle auf keuchen ließ. Mit ihrer letzten Kraft sprang sie in die Luft, auf die Schultern des Safety und mit einem Absprung von den Schultern landete sie wenige Zentimeter hinter der Endzonen Linie. Es herrschte wieder Stille im Stadion und jeder sah zu ihr, wie sie zu Boden ging. Ab da bekam ich kaum noch was mit. Mein Verstand stellte sich ab und ich bekam nur noch am Rande mit wie alle auf sie zu stürmten. Mein Team und ich sahen uns an und jeder hatten Gewissen Bisse, jeder schien zu wissen, was wir für scheiße gebaut hatten und dass mussten wir wieder gerade biegen.

Nach kurzer Zeit liefen wir als Team runter zu ihr und stellten uns hinter sie. Peter räusperte sich kurz und sie drehte sich direkt herum und sah uns an. Peter trat hervor und entschuldigte sich im Namen des Teams. Danach trat ich hervor und erklärte ihr dass sie sofort ins Team kommen könnte, doch sie fing nur an zu lachen, lachte eiskalt über meinen Vorschlag und die Worte die sich danach sprach versetzten uns allen einen Stich, denn sie hatte Recht. Mit jedem Wort hatte sie Recht, wir waren armselig nicht sie. Wie konnten wir so lächerlich sein und uns jetzt so verhalten. Es war klar, dass sie nicht mehr bei uns spielen wollte. Und ihre nächsten Worten warfen uns regelrecht wieder in die Realität. ,,Ich hatte damals Recht mit dem was ich sagte. Ich bin damals vielleicht als Verlierer vom Platz gegangen und ihr hattet gewonnen, doch in meinem Heimspiel was heute war habe ich zu geschlagen und dieses Mal seit eindeutig ihr diejenigen die mit niedergeschlagenen Gesichtern den Platz verlasst und die Verlierer seid, doch anders als bei mir damals würde euch diese Niederlage verfolgen, und mehr zu setzten als bei mir an.'' Sie sprach genau das aus, was unsere Situation beschrieb und mit jedem Wort traf sie ins Schwarze. Jedem einzelnem von uns war bewusst, dass wir die Verlierer dieses Mal waren und das wir selber dran schuld waren, wir hatten uns es selber zu zuschreiben, weil wir uns vom Sexismus leiten ließen, so wie viele andere auf dieser Welt.

Jeder Mensch der dachte eine Frau könnte kein Football spielen wurde vom Sexismus beeinflusst und war heute mit uns ein Verlierer, denn sie hatte uns heute allen bewiesen , dass das Geschlecht keine Rolle spielt, wenn die Leidenschaft durchs Blut fließt.

Believe // #WPOlymphicsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt