Anna alias Jo lief sich gerade mit den Ochsen ein und ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen sollte, weil sie schon nach der zweiten Runde am Hecheln und keuchen war oder ob ich lieber weinen sollte, weil sie somit Jo blamierte. Am Ende entschied ich mich für keine der beiden Möglichkeiten und sah ihnen einfach neutral dabei zu wie sie sich einen abschwitzten. Dabei ignorierte ich den dauergrinsenden Trainer, der sich neben mich gesellt hatte und der schon einige Versuche wagte ein Gespräch mit mir anfangen zu wollen, dass er aber eindeutig nur tat um sich ein zu schleimen. Opfer, sag ich nur. Hohles, hirnloses Opfer.Mit jedem Versuch den er startete, egal ob es aufs Wetter bezogen war oder auf sonst was, meistens versuchte er das Thema irgendwie auf Jo zu lenken, um wahrscheinlich mehr von ihm erfahren zu können, wurde ich aggressiver. Ich mein, was denkt der sich eigentlich. Mit mir jetzt einfach so ein Gespräch über das Wetter führen zu können, obwohl er mich seit drei Jahren damit schikaniert, dass ich als Mädchen Football spielen möchte. Ganz sicher nicht mit mir, soll der doch mit dem Gras reden, vielleicht findet er da einen Gesprächspartner, der ihn nicht umbringen möchte.
Still, starr stehen geblieben sah ich weiter dabei zu, wie sich das Team plus Anna in einen Kreis aufstellten. Eine Zeit lang passierte nichts, alle sahen Anna an, und sie sah sie einfach mit fragenden Augen an. Einer der Tackle fing an zu sprechen und leider bekam ich auf die Entfernung nur Bruchstücke zu hören, aber diese reichten mir schon, um durch zu drehen und die Hoffnung schrumpfen zu lassen unentdeckt hier raus zu kommen. Annas Gesichtsausdruck glich wahrscheinlich meinem, denn sie wusste genauso Bescheid, das wir gerade dabei waren auf zu fliegen.
Ohne irgendjemanden zu beachten lief ich weg, Richtung Toilette. Den panischen Blick von Anna spürte ich deutlich in meinen Rücken sich bohren. In der Toilette schnappte ich mir schnell Toilette Papier und kramten dann aus meinem Rucksack meine Rettung heraus. Kunstblut. Dies ließ ich langsam auf das Toilettenpapier tropfen und rannte mit diesem eingefaltet versteht sich, zurück zum Platz auf welchem sich mir genau dasselbe Bild bot wie vor zwei Minuten.
Neben Anna alias Jo blieb ich stehen, natürlich hatte ich meine Geschwindigkeit inzwischen gesenkt, und gab ihr dabei unauffällig das abgemachte Zeichnen und in diesem Moment fand ich zum ersten Mal in der Spionen und Kriminalfilme Sucht von Lucas etwas Positives. Zum ersten Mal dankte ich Lucas Überzeugungskraft, die uns dazu brachte diese Tricks uns zu merken, auch wenn wir beide, Anna und ich, bis gerade wie es aussah, beide der Meinung waren, in ein Taschentuch zu schnäuzen, welches vorher mit Kunst Blut präpariert wurde, und dann so zu tun als ob man Nasenbluten hätte wäre nicht gebrauch bar, aber da wurden wir eindeutig dem besseren gelehrt.
Anna nieste einmal, welches Gott sei Dank tiefer lkang als sonst immer, denn das wäre mehr als peinlich für Jo geworden, denn so hoch wie Anna niest, tut kein sterblicher und als Junge wäre es noch uncooler, wie Lucas es so toll uns erklärte, als er sie darauf aufmerksam machte, dass, wenn sie niesen sollte tiefer klingen soll oder eher muss. Das Team wünschte Jo synchron Gesundheit und ich reichte ihr bevor es ein anderer tun konnte das Toilettenpapier, welches ich in meine Hosentasche gesteckt hatte.
Das Blut verschmierte sich durch das Schnäuzen an Annas Nase und als sie das Toilettenpapier von der Nase entfernte, riss ich überrascht die Augen auf. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass es so echt aussieht. Anna fasste sich mit gespielt geschockten Ausdruck an die Nase, nachdem sie das Blut im Toilettenpapier gesehen hatte.
Das Team hörte man laut auf zischen, kurz war es Ruhe ehe plötzlich die Panik ausbrach um Jo, also läge er im Sterben. Jackson packte Anna unter den Schultern, sein bester Freund packte Annas Füße und ehe ich irgendwie etwas verhindern konnte hoben sie Anna mit einem Ruck hoch und rannten mit ihr über den Platz. Die Spiderman Kopie lief mittlerweile neben Anna her, die immer noch total banal in der Luft hing und von zwei Hirnlosen Idioten getragen wurde. Sogar ihre beziehungsweise seine Hand hielt er und flüsterte immer irgendwelche Aufmunterung und Berührungssprüche zu. Hallo es ist nur Nasenbluten und dass ja noch nicht mal wirklich.
Genervt über dieses Affen Theater verdrehte ich die Augen und sah dabei zu wie sie Anna auf die Bank ablegten. Gleich darauf wurde Anna ein Kühl Pack in den Nacken gedrückt und ein Taschentuch vor die Nase. Anna fixierte mich die ganze Zeit mit ihren Augen und ich wusste genau, allein durch das Funkeln in ihren Augen, dass sie mich gerade am liebsten umbringen wollte. 5 Minuten durfte Anna alias Jo einfach nur da sitzen, keinen Millimeter durfte sie sich bewegen.
Selbst als sie sich aufsetzten wollte, weil ihr Rücken von der harten Bank schmerzte wurde es ihr verwehrt und stattdessen legten die Jungs sämtliche Jacken als Polster auf die Bank. ,,Coach ich glaube es wäre jetzt besser für Jo, wenn er sich ausruhen würde. Das Team kann doch währenddessen weiter trainieren und ich bleibe noch mit Jo ein paar Minuten sitzen.'' Am liebsten hätte ich ganz andere Worte gesagt, aber durfte ich dies ja leider nicht. Gemeinheit. ,,Na gut, aber sobald was passieren sollte, ruft ihr mich'' Was soll denn bitte passieren, sie hat nur Nasebluten, und davon wird sie wohlkaum einen Herzinfarkt bekommen.
Unauffällig verdrehte ich die Augen, ehe ich ein süßes Lächeln aufsetzte und dem Mann, dessen Mutter auf jeden Fall zu viel Spiderman in der Schwangerschaft geguckt hatte, ein Nicken schenkte. Er erwiderte es ebenfalls mit einem Lächeln, nur galt dies Jo und nicht mir, obwohl indirekt ja mir. Sobald der Trainer außer Sicht war, setzte sich Anna auf, schmiss das Kühl Pack mit dem Taschentuch neben sich auf die Bank. ,,Ahhh ich höre nie wieder auf einen Tipp von meinem Bruder.'' frustriert sah sie mich an, und ich musste mir schwer ein Lachen verkneifen. ,,Jaja aber seien mir mal ehrlich ich glaube keiner der das Team kennt hätte gedacht, dass sie so reagieren und außerdem war es ganz amüsant da zu zusehen.'' Für diese Bemerkung bekam ich natürlich einen Schlag auf die Schulter.
Nach 10 Minuten, welche wir damit verbrachten, dem Team zu zugucken, wie sie sämtliche Kraftübungen machen unter der Leitung vom Kapitän höchstpersönlich als Vertretung für unseren Heißbegehrten Newcomer, der ja leider mit Nasenbluten auf der Bank saß, liefen wir zurück zum Team, und wenn ich geahnt hätte in welche Lage wir tatsächlich noch geraten würden, hätte ich mich doch für die erste Möglichkeit entschieden, Jojo Krank zu melden und selber in die Rolle von Jo zu schlüpfen.
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Believe // #WPOlymphics
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