Einsendung von Schattenschuetze - danke!
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Es war tiefe Nacht, als ich von einem Geräusch aufgeschreckt aufwachte. Sofort riss ich den Vorhang auf und blickte nach draußen. Nichts. Alles war dunkel. Friedlich. Beruhigt wollte ich mich wieder hinlegen, als ich plötzlich einen Lichtschimmer hinter einem Baum wahrnahm. Stand dort jemand? Ich kniff meine Augen zusammen und erkannte die Umrisse eines Schattens, die der Baum nicht vollständig verdecken konnte. Furcht umfasste mein Herz. Sie waren gekommen. Sie, vor denen ich in ständiger Furcht lebte. Sie waren da. Und sie waren gnadenlos. Schnell rüttelte ich meine Frau wach und wies sie an, die Kinder zu holen und sich unter den Betten zu verstecken. Vielleicht sahen sie sie dort nicht. Ich indes trat wieder ans Fenster und sah nach draußen. Nichts regte sich. Der Schatten war wie eingefroren. Konnte er mich sehen? Ich wusste es nicht. Plötzlich ging alles ganz schnell.
Beleidigungen schallten durch die Luft. Schreckliche Wörter, die mein tiefstes Inneres erfrieren ließen. Wie konnte man nur so hassen? Wie war das möglich? Scheiben klirrten und Steine flogen durch das Zimmer. Ein greller Lichtblitz blendete mich und nur einen Augenblick später erschütterte eine Explosion das Mauerwerk. Der Geruch nach Feuer machte sich breit. Jubelnde Menschen vor meinem Haus. Ein Inferno. Meine Familie. Wo war sie? Ich ging von Raum zu Raum. Die Erde bebte. Ein Feuer im Untergeschoss. Da. Da waren sie. Flammenzungen schlugen nach ihnen. Ich packte sie an den Armen. Zerrte sie zu einem Fenster. Beeilte mich, sie nach draußen zu schaffen. Flammen schlugen nach mir. Ich spürte ihren Hauch auf meiner Wange. Wir hatten es geschafft. Und wir flohen.
Es ist tiefe Nacht, als ich von einem Geräusch aufgeschreckt aufwache. Sofort reiße ich den Vorhang auf und blicke nach draußen. Nichts. Alles ist dunkel. Unruhig. Ängstlich will ich mich wieder hinlegen, als ich plötzlich einen Lichtschimmer hinter einem Baum wahrnehme. Steht dort jemand? Ich kneife meine Augen zusammen und erkenne die Umrisse eines Schattens, die der Baum nicht vollständig verdecken kann. Eisige Krallen der Panik umfassen mein Herz. Wer ist da gekommen? Sind sie hier, um mir Furcht einzujagen? Warum sind sie da? Sind sie gnadenlos? Schnell rüttele ich meine Frau wach und weise sie an, die Kinder zu holen und sich unter den Betten zu verstecken. Vielleicht sehen sie sie dort nicht. Ich indes trete wieder ans Fenster und blicke nach draußen. Nichts regt sich. Der Schatten ist wie eingefroren. Er kann mich sehen. Ich weiß es ganz genau. Plötzlich geht alles ganz schnell.
Barsche Wörter einer fremden Sprache schallen durch die Luft. Ich kenne ihre Bedeutung nicht, doch ich spüre ich den Hass in ihnen. Menschen können so hassen. Ich weiß es. Scheiben klirren und Steine fliegen durch das Fenster. Ein greller Lichtblitz blendet mich und einen Augenblick später erschüttert eine Explosion das Mauerwerk. Der Geruch nach Feuer macht sich breit. Jubelnde Menschen vor meinem Haus. Ein Inferno. Ich falle zu Boden.
Die schwarzen, formlosen, verunstalteten Körper meiner Frau und meiner Kinder liegen zu meinen Füßen. Von Feuer zerfressen starren ihre toten Augenhöhlen zu mir auf. Zerfetzte Reste der Kleidung hängen an ihren verbrannten Leibern und lassen sie wie misshandelte Puppen wirken. Entsetzlicher Gestank steigt in meine Nase. Ich sinke auf die Knie.
Warum lassen Menschen so etwas zu? Warum hasst man mich, weil ich an einen anderen Gott glaube? Warum hasst man mich, weil ich eine andere Hautfarbe habe? Warum hasst man mich, weil ich eine andere Sprache spreche? Warum hasst man mich, weil ich fremd bin? Warum hast ein Mensch einen anderen Menschen? Sollten wir uns nicht umeinander kümmern und füreinander sorgen? Sollten wir nicht ein bisschen mehr menschlich sein? Warum hassen Menschen?
Ich denke an Zuhause, an die Vergangenheit und an diesen Ort, von dem ich dachte, er könnte mein neues Zuhause werden. Der Hass der Menschen ist überall gleich. Dort und hier. Damals und heute. Wo ist der Unterschied?
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Menschen.
Різне«Und am Ende sind wir alle nur noch eins: Menschen!» Eine Sammlung von Texten, die etwas bewirken sollen. © Die Urheberrechte liegen bei den unterschiedlichen Autoren.