Work

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Trotz mehrfachem Angebot lehnte ich Dad ab und beschloss zu Fuß zur Arbeit zu gehen.
Auf dem Weg dorthin komme ich an Jimins Gasse vorbei. Sein Karton liegt offen dort und darin finde ich einen schlafenden Jimin. Er hat sich tief in meinen langen Mantel gewickelt und schläft äußerst ruhig. Mit meiner Hand streichel ich sanft über seine Wange und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. ,,Hoseok?" fragt Jimin verschlafen und klimpert mit seinen wunderschönen Wimpern. ,,Ja" flüstere ich und streichel eine Strähne hinter sein Ohr. Der orange haarige richtet sich auf und schlingt seine Arme um meinen Hals. Meine Hände ruhen auf seiner Hüfte und langsam lässt er sich nach hinten fallen. Nebeneinander liegen wir in seinem Karton, eng umschlungen und tief in die Augen des anderen schauend. Dann legt er seinen Kopf in meine Halsbeuge und schließt die Augen. Ich ziehe ihn einfach nur an mich ran und genieße seine Nähe. Sein warmer Atem streift meinen Hals und ich schaue lächelnd auf ihn.
Warum kann es nicht immer so sein?
Warum können wir nicht einfach für immer zusammen glücklich sein?

,,Jimin ... Ich muss arbeiten" flüstere ich schweren Herzens. Am liebsten würde ich ewig mit ihm hier liegen bleiben.
Warum gibt es diese Rangordnung?
Warum bin ich in einem so hohen stand geboren?!
Warum muss ... die Liebe meines Lebens in so einem Leben sein?
Quängelnd drückt Jimin mich dichter an sich und vergräbt er sein Gesicht in meiner Brust und ich muss unweigerlich kichern. ,,Babe ..." ich drücke ihm sanft von mir weg und er gibt schmollende Laute von sich. ,,Ich mag nicht!" seine Stimme klingt wie die eines kleinen Kindes. ,,Komm schon" lache ich etwas und knabbere etwas an seinem Ohr. ,,Hopie!" lacht Jimin etwas und als ich in seine Seite pickse, springt er lachend auf. Ich richte mich auf und lege meine Hände wieder auf seine Hüfte. Schmollend verschränkt er die Arme vor der Brust und schiebt seine Unterlippe etwas vor die obere. ,,Du bist so süß" lache ich und küsse ihn sanft, welchen er auch sofort erwidert.
,,Musst du wirklich schon gehen?" fragt er in einer total süßen Stimme und schaut mich mit seinen großen Augen an. ,,Leider ja" sage ich und ziehe ihn dichter zu mir.

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Wiederwillig ließ ich Jimin alleine und betrete nun das große weiße Gebäude in welchem ich arbeite. Das Gebäude hat sehr viele Stockwerke und an dem Gebäude steht groß 'Jung Company' geschrieben. Seufzend betreten ich das Büro und werde von jedem Mitarbeiter freundlich begrüßt. Mit meiner Tasche in der Hand betrete ich den Fahrstuhl und fahre nach ganz oben. Zwischendurch steigt eine junge Frau zu mir ein. Sie hat eine schlanke und wohlgeforme Figur. Ihr Haar ist blond gefärbt und ihre dunklen Augen werden durch den breiten Rahmen der schwarzen Brille betont. Ihr etwas rundliches Gesicht ist ganz niedlich anzuschauen und sie trägt mehrere Ordner. ,,Seolhyeon" die junge Frau schaut zu mir auf.
Seolhyeon ist die Tochter von Min Ji Won dem Leiter einer großen Kosmetikmarke und einem Partnerunternehmen unserer Firma. Sie ist, genauso wie ich, die Sekretärin ihres Vaters.
,,Ich nehme dir was ab" ohne auf eine Antwort zu warten, nehme ich ihr 4 der 6 Ordner ab und warte bis der Fahrstuhl sich öffnet. ,,Danke" sagt sie lächelnd und ich lächle zurück.
Wir beide kennen uns schon eine ganze Weile. 7 Jahre, um genau zu sein. Wir verstehen uns ganz gut und helfen uns manchmal gegenseitig.

Als wir die Ordner zu ihren Plätzen gebracht haben, setze ich mich an meinen Arbeitsplatz. Seolhyeon hat sich verabschiedet und hat mich, mit meinem ganzen Papierkram, alleine gelassen.
,,Mr. Jung" ich schaue auf und einer der Mitarbeiter steht vor mir. Im Hintergrund sehe ich wie meine Mutter das Büro meines Vaters betritt. ,,Wie kann ich ihnen helfen?" frage ich höflich. ,,Könnten sie das hier bitte ihrem Vater geben?" der Mann reicht mir ein ausgefüllten Dokument, welches ich entgegen nehme und anschaue. ,,Oh, sie wollen uns verlassen, Mr. Koo? Das ist wirklich traurig" Der, mir gut bekannte, ältere Mann, und gute Freund meines Vater, setzt sich mir gegenüber. ,,Ich bin alt, Hoseok. Ich kann die Zeit nicht aufhalten und es ist ein Gut, das ich nun umso kostbarer behandeln muss" leicht schnaufend legt er eine Pause ein und redet dann leise weiter. Dabei senkt er seinen Blick. ,,30 Jahre ..." wieder legt er eine Pause ein und schaut mich an. ,,Mehr als 30 Jahre habe ich für deinen Vater gearbeitet, und auch schon für deinen Großvater hab ich gearbeitet! Doch nun holt die Zeit mich ein und mein Platz, in diesem Unternehmen wird frei" ich nicke leicht und schaue ihn zustimmen an. ,,Meinem Vater wird ihr Abtreten sehr nahe gehen, aber sie haben sich ihren Ruhestand reglich verdient. Ihre Treue und ihre Arbeit werden wir auf ewig zu schätzen wissen" der Mann lacht etwas. ,,Auch mir fällt es nicht leicht, Hoseok. Ich habe dich von klein auf an kennengelernt und ich würde zu gerne noch die Zeit erleben, wie du heiratest, die Firma übernimmst und selbst stolzer Vater wirst. Doch die Zeit läuft mir davon und dieser Gedanke wird wohl auf ewig nur ein Traum sein, der in meinen Gedanken wächst und gedeiht" ich stehe auf und gehe zu ihm rüber. Eine meiner Hände lege ich vorsichtig auf seiner Schulter ab. ,,Und sie waren mir stets eine vertrauenswürdige Person, doch jetzt genießen sie ihren Ruhestand. Gehen sie nach Hause. Kümmern sie sich um ihre Frau und genießen sie die Tage mit ihren Kindern und Enkelkindern" in diesem Moment öffnet mein Vater die Tür zu seinem Büro. ,,Hoseok, komm doch mal herein" nickend gehe ich zu ihm herein während Mr. Koo mit dem Fahrstuhl nach unten fährt.

Mit aufrechter Körperhaltung betreten ich das in schwarz und weiß gehaltene Büro meines Vaters. Sein Schreibtisch und all seine Aktenschränke sind in schwarz gehalten und die Rahmen und Griffe in einem matten weiß. Hinter dem Schreibtisch sind 3 riesige Fenster von denen man einen Großteil der Stadt Überblicken kann und auf dem Tisch steht ein silberner Laptop.
,,Mutter. Vater" mit den Händen auf dem Rücken stehe ich vor dem Schreibtisch. Mom steht lächelnd hinter meinem Dad, welcher es sich auf seinem Stuhl bequem gemacht hat, und hat ihre Hände auf seine Schultern gelegt. ,,Mein Sohn, ich habe ein Frage an dich" seine Stimme klingt autoritär und er nimmt eine gerade Körperhaltung ein. ,,Wenn es um deine Termin ge-" ,,Nein" unterbricht er mich und ich schaue ihn fragend an. ,,Hoseok, was hälst du von Seolhyeon?"

Impossible »JihopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt