Jimin
Ich weiß nicht wohin, weiß nicht wie lange ich noch kann, doch seit ich das Gebäude verlassen habe, renne ich nur noch. Meine Beine Schmerzen bereits und es fällt mir schwer die Luft in meine Lunge zu holen, doch der viel tiefere Schmerz meines Herzen, die heißen Tränen auf meinen Wangen und die andererseits große Wut in mir, bringen mich dazu immer weitere zu laufen.l
Wie konnte ich nur zulassen, das ich mein Herz an diesen Heuchler verliere?! Wie konnte ich glauben, das jemand wie er wirklich Gefühle für jemanden wie mich entwickeln könnte?! Ich hätte es niemals zulassen dürfen das er mich umarmt, mich küsst oder mich berührt. Ich hätte an unserer ersten Begegnung einfach weiter gehen sollen, hätte ich ihn ignoriert wäre es niemals so weit gekommen! Er wäre niemals täglich zum joggen vorbei gekommen, hätte mir essen oder Kleidung gebracht! Dann hätte ich mich niemals an seine starke Brust geschmiegt und hätte mich in den kalten Nächten sicher und geborgen gefühlt und hätte seine Wärme nie gespürt! Dann hätte ich auch niemals mit ihm geschlafen!
Der Tränenschleier vor meinen Augen wird immer dichter und gerade als ich sie wegwischen will stolpere ich über meine eigenen Füße und falle hart zu Boden. Schluchzend bleibe ich einen Moment liegen und rege mich nicht.
Ich hätte mir den Kopf aufschlagen sollen oder auf etwas spitzer fallen, das mein gebrochenes Herz durchbohrt, mich erlöst und weg bringt von diesem elendigen Planeten der von Hass, Intriegen und Lügen geprägt ist. Einfach weg aus dieser schrecklichen Welt.
Als ich mich langsam aufrichte, sehe ich das ein Mann mit eine Kutsche neben mir angehalten hat, während die höhere Schicht in ihren tollen Autos einfach vorbeifährt und sich lachend über meinen nun verdreckten und kaputten Anzug amüsiert.
Der alte Kutscher greift nach meinem Oberarm und zieht mich auf die Beine. ,,Geht es ihnen gut? Haben sie sich verletzt?" mit einer Art Handbesen versucht er meine ruinierte Kleidung so gut es geht zu reinigen, doch ich halte ihn ab. ,,Lass gut sein, Väterchen. Hier ist nichts mehr zu retten. Setzt euch zurück in eure Kutsche"
Ich helfe dem Kutscher wieder aufzusteigen und trete einen Stück zurück. ,,Kann ich sie ein Stück mitnehmen?" mein Blick schweift umher und ich muss ehrlich zugeben, das ich keine Ahnung habe wo ich mich befinde. ,,Fahren sie an det Jung Company vorbei?"
,,Ich fahre nicht direkt vorbei aber es liegt auf dem Weg. Steig auf, Junge. Ich bringe dich hin"
,,Danke" ich verbeuge mich kurz und setze mich dann zu ihm auf die Kutsche.
Er treibt die Pferde an und erstmal entsteht Schweigen. Keiner von uns sagt etwas, was mir ehrlich gesagt auch ganz lieb ist, doch die Stille hält nicht lange an.
,,Was ist der Grund deines gebrochenen Herzens?"
,,Was meinen sie?"
Er lacht mit rauchriger Stimme. ,,Junge, ich habe schon viele Winter überlebt und wenn ein junger Mann deines Standes tränenüberströmt im Dreck liegt, ist garantiert eine Frau dafür verantwortlich"
Deines Standes in meinem Kopf hallen die Worte wieder und ich versuche in das Gesicht des Mannes zu blicken.
Ist es das was die Leute in mir sehen? Sehen sie in mir einen reichen wohlhabenden Mann nur weil ich einen Anzug trage?
,,Also, magst du es dem alten Herrn erzählen?"
Seufzend richte ich meinen Blick nach vorne und schließe meine Augen. ,,Sie hat vorgegeben mich zu lieben, doch heiratet nun jemand anderes. Sie hat die Hochzeit schon lange geplant und ich habe es heute durch einen Zufall heraus gefunden"
,,Ouh das ist hart, Junge. Aber so sind die reichen Frauen. Untreu und suchen sich nur die Männer mit Geld. Hat der eine keines mehr kommt der nächste"
,,Ja.. Scheint wohl so"
,,Die Frauen in der Unterschicht sind dagegen ganz anders! Meine Frau und ich sind schon seit 50 Jahren verheiratet! Sie war schon früher eine wahre Schönheit und ist es noch heute. Ich liebe sie noch genauso wie am Tag unserer Hochzeit und das arme weib quält sich jeden Tag auf dem Hof um mir die Arbeit abzunehmen! Mein nutzloser Sohn hat uns verlassen. Ist ins Ausland für eine dieser reichen Weiber. Nun stehe ich alleine mit dem Feld und dem Vieh"
,,Väterchen? Würdet ihr mich mit zu eurer Farm nehmen?"
,,Ich verkaufe nicht, falls das euer anliegen ist"
,,nein nein. So viel Geld habe ich nichtmal. Ich gehöre nicht ganz zu der Klasse wie ihr glaubt.. Ich möchte euch helfen, wenn es recht ist"
Verwundert schaut der Alte zu mir rüber. Ich weiß nicht warum aber ich erzähle ihm meine Geschichte. Angefangen bei meinem Vater, dem Tod meiner Familie, mein Treffen mit Yoongi, meiner Wohnsituation, von Hoseok den ich geschickt durch eine Frau ersetze und dem Weg in die Company und wie ich auf der Straße landete.
Der Alte rauft sich das Haar. ,,Oh Jungchen. Das ist eine wirklich traurige Geschichte.. Und du willst sicher nicht zurück an den Schreibtisch?"
Ich nicke. ,,Mit den reichen und "schönen" will ich nichts mehr zutun haben"
,,Nungut.. Ich nehme dich mit. Du kannst dann später auch deinen Freund holen. Als dank für deine Arbeit und das Geld das dein Freund durch seine Arbeit bringt, sollt ihr essen und ein Dach über den Kopf bekommen"
,,Danke, Väterchen"
Den Rest unserer Fahrt verbringen wir schweigend. In Gedanken bin ich in Erinnerungen versunken und beobachte die Landschaft um mich herum, bis der Alte Mann mit mir an seiner Farm hält.
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Impossible »Jihope
Fanfiction»Wie kann uns dieses Gefühl verboten sein? So tief, wunderschön und rein. Wieso dürfen wir uns nicht lieben? Warum nicht beieinander sein?« Hoseok darf aufgrund seines hohen Familienstandes nicht mit seiner großen Liebe Jimin, welcher ein ärmlichere...