Doing the right thing

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Hoseok

,,Ihr solltet mit eurem Vater reden" Soo Ah, eine etwas ältere Haushälterin, räumt gerade etwas mein Zimmer auf und entfernt den Staub von den Möbeln. Stumm stehe ich an dem großen Fenster und schaue hinaus. Auf meiner linken Hand stütze ich meinen rechten Ellenbogen ab und meine rechte Hand liegt an meinem Kinn. ,,Und ich meine über alles!" fügt sie streng hinzu.
Soo Ah ist der einzige Mensch auf der Welt, der von mir und Jimin weiß. Sie kennt alle meine Geheimnisse und ich suche oft nach ihrem Rat.
Ein tiefer Seufzer entfährt mir. ,,Ich kann nicht mit ihm reden. Vater und ich sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Wir entfernen uns immer mehr voneinander" ,,Und genau DARUM solltest du mir ihm reden!" mit einem Staubwedel entfernt sie den Staub von dem prächtigen Kronleuchter. Draußen sehe ich, wie das Auto von meinem Vater gerade das Gelände verlässt. ,,Ich habe eine bessere Idee" entschlossen drehe ich mich um und greife nach meiner Jacke. ,,Wo willst du hin?" fragt sie und folgt mir aus dem Zimmer. ,,Raus" rufe ich ihr zu, während ich die Treppe herunter laufe. ,,Das tun, was ich schon längst hätte tun müssen" schnell schlüpfe ich in meine Schuhe und will zur Tür raus, doch Soo Ah versperrt mir den Weg. ,,Du hast Verbot dein Zimmer zu verlassen. Dein Vater hat es angeordent" die Frau Mitte 50 schaut mich fordernd an. ,,Das scherrt mich nicht" sage ich sanft und schiebe sie zur Seite. ,,Ich kann doch nicht einfach zu sehen, wie du abhaust!" Empörung liegt in ihrer Stimme und ich muss leicht schmunzeln. ,,Ich habe nicht vor abzuhauen" ich lege meine Hände an ihre Schultern und streichel sie sanft auf und ab. ,,Wo will der Junge Mann denn hin?" ,,Etwas Gutes tun" erkläre ich ihr lächelnd.

___

Am nächsten Morgen sitze ich an meinem Schreibtisch und arbeite an ein paar Dokumenten. Ich habe immer noch Verbot mein Zimmer zu verlassen.
Vaters kleine Glocke ertönt und ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Jeden Moment müsste Soo Ah ihm die Zeitung bringen. Tatsächlich dauert es keine 5 Minuten bis mein aufgebrachte Vater neben mir steht und die Zeitung auf den Schreibtisch knallt.
Ein großer Artikel ist auf der Titelseite. Dazu ein großes Bild mit mir und einem Ingenieur, darunter die große Überschrift:
'Jung Company unterstützt Bau des neuen Waisenheimes'
Sein wütender Blick durchbohrt mich, doch ich bleibe ganz ruhig. ,,Kannst du mir das vielleicht mal erklären?!!" schreit er wütend und ich schaue ihn ruhig an. ,,Ach, hatte ich dir das noch nicht erzählt? Denn sollte ich das schnellstmöglich nachholen. Vater, ich beteilige mich offiziell daran, das Waisenhaus aufzubauen und helfe mit meinen Spenden dabei" ein leichtes Lächeln setzt sich auf meine Lippen und die Augen meines Vaters funkeln vor Wut. ,,Du gibst MEIN Geld für solch niedriges Gesindel aus?!" ,,Nein" widerspreche ich und er schaut mich verständnislos an. ,,Ich gebe MEIN Geld für Leute aus, die Hilfe benötigen" ,,Du-" ,,Ich bin ein Erwachsener Mann" unterbreche ich ihm erneut. ,,Ich kann mit meinem Geld tun und lassen was ich will. Und jetzt verlasse bitte dieses Zimmer. Ich muss arbeiten" ich wende mich von ihm ab.

"Das gibt Konsequenzen, Jung Hoseok," faucht er mich an und stürmt aufgebacht aus dem Zimmer. Hinter sich knallt er die Tür zu und ein triumphierendes Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus. Scheiß auf Konsequenzen, Vater...Ich werde die Welt besser machen!

Einen kleinen Moment später wird die Tür erneut geöffnet und Soo Ah betritt den Raum. ,,Was hast du diesesmal angestellt?" fragt sie und schaut mich ernst an. ,,Ich habe nichts angestellt" sage ich unschuldig und drehe mich mit meinem Stuhl zu ihr um. ,,Ich habe lediglich das getan, was ich für richtig hielt" ,,Jung Hoseok, rede klar und deutlich mit mir und lass diese Rätselei. Was hast du getan?" einen kleinen Moment schaue ich sie schweigend an. ,,Ich habe Geld an die Organisation gespendet, die das Waisenhaus errichten möchte" ein verzweifelter Seufzer verlässt ihre Lippen. ,,Du weißt doch, wie dein Vater zu diesem Thema steht" ,,Das ist mir egal" entgegnete ich ihr. ,,Soo Ah, meine Familie hortet die Millionen und gibt sie für Autos, teure Kleidung und gutes Essen aus. Trotzdem haben wir noch genug, um 100 weitere Familien zu ernähren. Ich will nicht auf diesem Berg von Geld sitzen, während andere Kinder nicht mal ein Dach über den Kopf haben" sie nickt verständnisvoll. ,,Geht es dir dabei wirklich nur um die Waisenkinder, oder geht es dir auch um Jimin?" schweigend schaue ich sie an.

Jimin

,,Hey Jimin! Ist das nicht dein Bonzen Freund?" fragt Yoongi und hält mir eine Zeitung unter die Nase. Desinteressiert schaue ich kurz auf das Bild. ,,Ja. Was steht denn da über seinen Reichtum? Hat er die Firma seines Vaters übernommen?" frage ich lachend und reiße ein Brötchen auseinander, dessen andere Hälfte ich Yoongi reiche. Dankend nimmt er sie an. ,,Ganz im Gegenteil" gerade als ich von meinem Brötchen abbeißen will, steht ein kleines Mädchen vor mir. Sie ist höchstens 10 und ist total verdreckt. Ihr langes Haar ist zerzaust und der Schlamm hängt ihr überall in den Haaren und bedeckt ihr Gesicht. Ihr Kleid ist ebenfalls dreckig und zerrissen. Schuhe trägt sie keine. Ihr Blick ist auf das Brötchen gerichtet und seufzend reiche ich es ihr. ,,Hier. Nimm" ,,Kamsahabmida" sagt sie mit ihrer niedlichen Stimme und geht lächelnd weg. Yoongi teilt sein Brötchen nochmal und will mir eine Hälfte geben, doch ich lehne ab. ,,Iss du nur. Ich habe keinen Hunger" er zuckt mit den Schultern und beißt gierig ein Stück ab. ,,Was steht denn jetzt in dem Artikel?" ,,Er hat für ein Waisenhaus eine Menge Geld gespendet damit die Kinder nicht mehr auf der Straße sitzen" erklärt er und etwas erstaunt schaue ich ihn an.
Hoseok ... Hat Geld für das Waisenhaus gespendet? Aus Mitleid oder gibt es einen anderen Grund?

Ich schüttle den Kopf und vertreibe mir die Gedanken an Hoseok . Er ist der Sohn eines egoistischen Mördes, vergiss das nicht Jimin.

Impossible »JihopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt