Evies POV.
Ich wurde von einem lauten Klopfen an der Tür wach. Stöhnend huschte ich aus meinem Bett und ging ins Bad. Schnell stieg ich unter die Dusche, danach föhnte ich meine Haare, schminkte mich dezent, um die blauen Flecken von gestern zu verstecken, und zog mir eine Jeans und ein weißes, schlichtes Shirt über. Dann schnappte ich mir noch meinen Koffer, den ich gestern Abend noch schnell gepackt hatte, lief zügig runter in die Küche und nahm noch einen Apfel mit auf den Weg, bevor ich mir meine Lederjacke überwarf und das Haus verließ.
Ich wusste, dass es nichts bringen würde wenn ich noch versuchte mich gegen ihn zu wehren, es würde eh wieder nur in einem Streit enden und ich hätte keine Chance.
Mein Vater wartete schon ungeduldig in seinem BMW M2. Er war ein recht reicher Mann, mit großer Karriere. Sein Charakter war aber sehr schlecht und dunkel. Manchmal wundere es mich, wie so jemand wie er Freunde haben konnte, das klang jetzt hart aber es war so.
Als ich im Auto saß, fuhr er mit Vollgas einfach los. Ein entsetzter Schrei entwich meinem Mund und er schaute mich verachtend an.
"Alles klar bei dir?" ,fragte er mit einem abschätzigen Ton.
"Eehm ja, ich denke schon", brachte ich bloß schüchtern heraus. Immer, wenn er mir diesen Blick zuwarf, überkam mich ein Schaudern. Ich dachte mir nur "wenn Blicke töten könnten dann wäre ich schon längst tot...".
***
Plötzlich spürte ich einen Ellenbogen in meiner Seite. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Als ich einen kurzen Blick aus dem Fenster warf, sah ich ein großes Gebäude. Das musste dann wohl das Internat sein. Kurzer Hand öffnete ich die Autotüre und stieg aus, den Blick dabei auf meinen Vater gerichtet, der bereits mit meinem Koffer bereit stand.
"Tschüss, Dad, werde dich vermissen." Ich spürte schon, wie mir Tränen über die Wangen rollten, eigentlich wollte ich nicht weinen, da er mich immer scheiße bahandelte hat, aber nun konnte ich nicht anders. Ich hatte bereits meine Mutter verloren und nun war ich auch noch von meinem VAter getrennt.
Als er nach einiger Zeit der Stille, kein Anzeichen von sich gab, drehte ich mich um und wollte davon laufen, als er plötzlich etwas sagte.
"Bye, meine kleine. Werde dich ebenfalls vermissen, auch wenn es nicht immer den Anschein davon macht." Während er das sagte, war sein Gesicht emotionslos und kalt. Das machte mich noch trauriger, als ich es eh schon war. Trotzdem schloss ich ihn noch in eine kurze Umarmung und lief dann mit zügigen Schritten in Richtung des grossen Hauses.
Vor den Internatstoren angekommen, atmete ich einmal tief ein und wieder aus. Dann öffnete ich die beiden grossen Türen und lief auf einen kleinen Tisch zu, der den Anschein einer Rezeption machte, an dem eine alte Frau saß, die in ihre Unterlagen vertieft war.
"Ha-..Hallo, ich bin Evie Charter." Die alte Frau hob kurz ihren Kopf, bevor sie sich wieder ihren Unterlagen zuwandte. Na toll, Gastfreundlichkeit war hier wohl auch überbewerted."Mein Vater hat angerufen und mich angemeldet.", brachte ich kleinlaut hervor. Die Frau hob erneut verwundert den Kopf, bevor sie ein stummes Nicken von sich gab und dann auf ihrem Computer etwas eintippte. Sie drehte dich ruckartig um und sagte mit einer unangenehm krächzenden Stimme:
"Ja genau, wir haben den Anruf auch erhalten, doch wir haben ihrem Vater mitgeteil dass momentan kein freier Platz zur Verfügung steht. Es tut mir leid." Ich war sichtlich geschockt, wie konnte mir mein Vater nur sowas antun, da musste doch ein Missverständnis vorliegen.
"Nein, dass kann nicht sein. Evie Charter, 17 Jahre alt...Mein Vater hat nichts gesagt! Ich kann nirgendwo anders wohnen, mein Vater hat die große Wohnung schon verkauft und zieht nach Seattle!", sagte ich nun etwas lauter. Die Frau schaute mich etwas komisch an und meinte nur:"Also wenn das so ist gibt es nur eine Lösung..."
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So..das war nun mein zweites Kapitel. Verbesserungsvorschläge erwünscht ;)
Ist die Kapitellänge in Ordung oder sollten sie etwas länger sein?chixr_x
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Roommates
Teen FictionMein letztes Schuljahr in Colorado. Eigentlich wollte ich es einfach nur in Ruhe abschliessen, doch mein Schicksal verschwor sich gegen mich und trug den Namen 'Papa'. Auf ein Internat sollte ich nun gehen, naja, vielleicht war es meine Rettung? Doc...