Am nächsten Tag erwachte ich aus einem traumlosen Schlaf. Ich stieg aus dem Bett, machte mich fertig und ging nach unten.
Madison war schon unten und hatte sich Müsli gemacht, was ich auch tat. Schweigend aßen wir unser Frühstück, was äußerst komisch war. Ich wartete die ganze Zeit darauf, dass sie was sagte, aber sie tat das nicht. Madison würde mich eigentlich immer auf den neusten Stand bringen, was sie und ihre Freunde für das Wochenende Planen. Oder sie würde mich mit anderen Sachen voll labern, wie zum Beispiel das neuste K-Pop Lied.
Sie steht wirklich sehr auf K-Pop. Ihr ganzes Zimmer ist mit Postern von K-Pop Idols, oder was auch immer, bedeckt. Ich könnte sogar darauf wetten, dass sie jedes K-Pop Lied kennt. Das lustige daran ist, sie kann kein Koreanisch, versucht aber trotzdem die ganzen Lieder mitzusingen, was sich ziemlich lustig anhörte. Zwar konnte ich auch kein Koreanisch, aber es hörte sich definitiv nicht an, wie die Sänger es singen. Es war so als hätte Madison eine ganz neue Sprache erfunden.
Ich schielte einmal zu Madison rüber und überlegte, was heute anders wäre. Eigentlich sah sie ganz normal aus. Sie hatte ihr Lieblingstop mit Jeans an. Dazu hatte sie ihre vorderen Haare nach hinten gebunden und der Rest ihrer blonden Haare fiel ihr auf die Schulter. Ihre sonst so strahlenden blauen Augen waren stumpf und darunter waren tiefe, dunkle Augenringe zu sehen, als hätte sie ein bisschen bis gar nicht geschlafen. Erst jetzt viel mir auf, dass sie ihr Müsli nicht aß, sondern nur darin rumstocherte.
"Hey Madison,", sagte ich sanft und legte ihr eine Hand auf den Rücken "du bist heute so still, was ist los?" Ich versuchte ihr in die Augen zu gucken, aber sie drehte ihren Kopf weg. Madison hörte auf ihn ihrem Müsli rumzustochern und atmete einmal tief ein und aus. Ich erwartete, dass sie mir sagen würde, was los wäre, aber das tat sie nicht. "Nichts", ist das einzige was sie zu mir sagte und stand auf. Sie nahm ihre Schüssel mit dem Müsli, packte sie in die Spüle und eilte mit schnellen schritten hoch in ihr Zimmer. Ich stand grade auf und wollte ihr nachlaufen, aber ein Hupen brachte mich zum stehen. Seufzend nahm ich meine Schüssel, legte sie auch in die Spüle und schnappte mir meinen Rucksack. Später, wenn ich wieder zu Hause wäre, würde ich Mum und Dad fragen, ob sie wissen warum Madison so komisch war.
Draußen war Chris an seinen Audi R8 gelehnt und tippte grade irgendwas auf seinem Handy. Langsam schlich ich mich an ihn heran und bevor er mich sah zog ich ihm das Handy aus der Hand.
"Na, was haben wir denn da?" Ich warf ein Blick auf sein Handy und sah, dass er mit Nicole schrieb. "So so, was läuft da denn zwischen euch?", neckte ich ihn uns stupste ihn an.
"Gib mir mein Handy zurück", sagte Chris nur, was ich auch tat. "Da läuft nichts. Nicole hat mich nur gefragt, ob ich heute auf die Party gehe. Komm, wir müssen los."
Chris stieg ins Auto und ich tat es ihm nach. Wie auch am vorigen Tag sagte niemand was während der fahrt. Aber diesmal waren meine Gedanken zu Hause bei Madison. Mum oder Dad würde sie grade zur Schule fahren. Ob die beiden wissen was mit Madison los war? Ich hatte sie so noch nie erlebt. Klar, sie war mal traurig, weil sie eine schlechte Note in der Schule bekommen hatte, oder weil sie Streit mit ihren Freundinnen hatte, aber sie hatte mit mir immer darüber gesprochen. Noch nie hatte sie mir was verheimlicht. Ich fragte mich auch, wieso sie mir was verheimlichte. Das ist nicht ihre Art. Es musste schon was ziemlich schlimmes sein.
"Hailey, ist was passiert?", fragte Chris besorgt und riss mich damit aus meinen Gedanken. Verwirrt drehte ich mich zu ihm und fragte mich, warum er mich ansah und nicht auf die Straße, bis ich bemerkte, dass wir vor einer roten Ampel hielten. "Du siehst du besorgt aus."
Ich seufzte leise. "Es ist wegen Madison. Heute war sie sehr komisch drauf. Ich habe das Gefühl, dass die mir was wichtiges verschweigt."
"Hailey,", setzte Chris an und fuhr weiter "Madison ist jetzt schon 14 Jahre alt. Sie wird älter und das bedeutet auch, dass sie Geheimnisse vor die haben wird. Das ist vollkommen normal."
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Heartbreaker
Teen Fiction"Wenn man verliebt ist würde man lachend in eine Kettensäge laufen." Genau dieser Meinung ist auch Hailey Gordon, auch bekannt als "Herzensbrecherin der Stadt", -wunderschön und doch so gefährlich-. Ihre Erinnerungen an die Liebe sind alles andere a...