"Sie sind Madison's Mutter?", fragte ich nach meiner kurzen Starre ungläubig nach. Deswegen kam sie mir so bekannt vor.
"Ja, ich bin Rose Dellaira, Madison's Mutter", bestätigte sie.
"Aber warum kommen Sie ausgerechnet jetzt? Was wollen Sie?", fragte ich weiter und hatte schon so eine Ahnung.
"Ich würde gerne zu Madison. Ich habe versucht mir ihr zu reden, aber sie hat nur abgeblockt. Bitte helfe mir, nur fünf Minuten mit ihr reichen. Immerhin ist sie doch meine Tochter", bat mir Madison's Leibliche Mutter. Deswegen war Madison so komisch. Das Treffen mir ihrer leiblichen Mutter musste sie völlig durcheinander gebracht haben.
"Warum ausgerechnet jetzt? Was hat sich geändert? Immerhin konnten Sie die letzen vierzehn Jahre auch ohne Madison leben", warf ich Mrs. Dellaira vor.
"Ich habe sie jede einzelne Minute vermisst, aber es ist nicht so einfach wie du denkt", erklärte sie mir verzweifelt. "Das war der größte Fehler meines Lebens gewesen. Ich hätte sie nicht weggeben dürfen."
"Warum haben Sie Madison dann weggegeben? Sie haben Ihr eigenes Kind weggegeben. Ich habe noch nie verstanden, wie man sein Kind einfach weggeben kann", sagte ich aufgebracht. Ich verstand es wirklich nicht. Manche wollen verzweifelt Kinder, können aber keine kriegen. Wenn man das Glück hat ein Kind zu bekommen, warum sollte man es dann weggeben? Liebt man es nicht? Auch nur der Gedanke daran machte mich wütend. Es hatte aber nicht nur was mit Mrs. Dellaira zu tun. Ich war auch wütend auf mich. Ich hatte kein Recht ihr das vorzuwerfen. Überhaupt kein Recht. Denn wenn ich mal ehrlich bin. Ich war kein Deut besser als sie.
Die ganze Situation erinnerte mich wieder daran, was Henry mir alles angetan hatte. Und dabei wusste er es noch nicht mal. Im manchen Moment wollte ich einfach zu ihm gehen und ihm Alles ins Gesicht sagen, ihn anschreien und ihn für alles büßen lassen, was er mir angetan hatte. Wie konnte ich ihm diese Sache verzeihen? Das war einfach lächerlich. Ich müsste schon psychisch gestört sein, um ihn zu verzeihen.
"Ich war noch jung und hatte Angst. Ich wusste nicht was ich machen sollte und ob ich überhaupt schon ein Kind großziehen konnte. Meine Familie hatte auch nicht genug Geld und ich habe immer gedacht, dass ich ihr nicht genug geben kann. Das war ein Riesenfehler gewesen Madison wegzugeben", wiederholte Mrs. Dellaira wieder. "Was wäre wenn du jetzt ein Kind bekommen würdest? Was würdest du tun?"
Darauf konnte ich nichts mehr sagen. Ich wusste, was ich getan hatte. Aber wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, wüsste ich nicht, ob ich das Kind gerettet, oder es abgetrieben hätte. Wie ich es getan hatte.
Mich wieder daran zu erinnern riss die Wunde tief in meinem Inneren ein bisschen auf. Tränen bildeten sich in meinen Augen, aber ich blinzelte sie weg.
"Ich weiß es nicht", sagte ich und drehte mich aus dem Fenster. Alle Wut, die ich hatte war verblasst und auf einmal fühlte ich mich einfach nur schwach. "Aber ich werde Ihnen helfen."
"Wirklich?", fragte sie hoffnungsvoll und lehnte sich näher zu mir.
"Ja, wirklich", bestätigte ich. "Schreiben Sie mir ihre Nummer auf. Ich werde Sie anrufen sobald ich Neuigkeiten habe."
Eilig holte Sie ein Zettel aus Ihrer Tasche und schrieb mir ihre Nummer auf. Ich steckte sie ein und stand auf.
"Ich werde Sie anrufen. Bye." Ich ging einfach aus den Café. Keine fünf Meter weiter traf ich auf Henry, der auf einer Bank saß. Er stand auf und wollte mir was sagen, aber ich lief einfach weiter. Freunde. Wie könnten wir jemals Freunde werden?
Hinter mir rief Henry ständig meinen Namen, aber ich blieb nicht stehen. Seine schweren Schritte waren direkt hinter mir und plötzlich packte er meinen Arm und drehte mich zu sich.
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Heartbreaker
أدب المراهقين"Wenn man verliebt ist würde man lachend in eine Kettensäge laufen." Genau dieser Meinung ist auch Hailey Gordon, auch bekannt als "Herzensbrecherin der Stadt", -wunderschön und doch so gefährlich-. Ihre Erinnerungen an die Liebe sind alles andere a...