Die Geschichte von

1.9K 180 25
                                    

Anonym

Wattpad hat mein Leben verändert.

Vor mehr als 6 Monaten war ich mir noch komplett sicher, nur auf Jungs zu stehen.

Dann fing ich an boyxboy zu lesen (Larry usw.) und ich fand Gefallen daran.

Irgendwann fand ich Hennys alten Account, suechtignachlarry.

Da war diese Story, "Weird People". Für die, die sie nicht kennen: das Mädchen, um das es dort geht, fragt sich, ob sie vielleicht doch nicht hetero ist.

Das war der Zeitpunkt, an dem ich anfing mir Gedanken zu machen, ob ich vielleicht am falschen Ufer gebaut war.

Ich fing an mich immer mehr in diesen Gedanken rein zu steigern und informierte mich auch darüber.

Ich hatte noch nie eine ernste Beziehung mit einem Jungen (ich dachte, dass es auch daran liegen könnte, dass die in meinem Alter unreif und dumm sind) und ehrlich gesagt hatte ich auch nicht das Bedürfnis danach.

Eine Zeit lang dachte ich auch einfach, dass es daran lag weil ich etwas kindisch bin. Andere dachten das auch, dabei habe ich reifere Gedanken als andere, nur zeige ich es meistens nur auf Wattpad.

Ich habe Henny angeschrieben und mir etwas Rat geholt.

Währenddessen mir unzählig viele Gedanken zu jeder Tageszeit durch den Kopf schossen, schrieb mich auf Wattpad ein Mädchen an. Sie fragte, wie alt ich bin und freundlich wie ich bin, beantwortete ich ihre Frage.

Später tauschten wir Nummern aus.

Das Mädchen, nennen wir sie jetzt einmal Ella, war wirklich nett und ich verstand mich super mit ihr.

Wir schrieben jeden Tag, wirklich jeden Tag.

Ich baute zu ihr ein Vertrauen auf, dass ich nicht zu jeder Person habe.

Irgendwann fasste ich all meinen Mut zusammen und erzählte zwei von meinen Freundinnen, was gerade bei mir passiert (ich outete mich vor ihnen als "vielleicht bisexuell"). Ich brauchte einfach jemanden, die zu mir helfen und bei denen ich mich ausreden kann.

Meine Familie ist größtenteils homophob, was mich echt traurig macht. Vor allem mein Papa macht mich traurig. Er hat nicht wirklich was gegen Homosexuelle, aber er hat mal erwähnt, dass wenn seine Söhne schwul wären er es nicht so toll fände. Ich hatte Angst, dass mein Papa auch dasselbe über seine einzige Tochter denken würde. Mir ist klar geworden, dass mein Papa mich nie wirklich akzeptieren würde. Es war ein beschissenes Gefühl.

Kommen wir zurück zu Ella... Sie lebt in Deutschland, ich in Österreich, was uns beide echt nervte. Wir schrieben uns öfter Sachen wie "ich liebe dich" und so weiter. Meinten es aber rein freundschaftlich.

Nach ein paar Monaten outete ich mich schließlich vor ihr.Einige Wochen später erzählte sie mir, dass sie viel überlegt hat und dass sie nun auch an ihrer Heterosexualität zweifelte.

Irgendwann begannen in mir Gefühle für Ella zu wachsen und ich wurde mir immer sicherer, dass ich nicht hetero bin.

Die ganzen "ich liebe dich"'s meinte ich nun nicht mehr freundschaftlich. Ich war richtig in sie verknallt und hatte Angst, dass sie nicht dasselbe fühlte wie ich.

Eines Tages (der 05.05. 2016) schrieb sie mir dass sie mich liebte.

"Ich liebe dich auch *unzählige Herzchen*", erwiderte ich selbstverständlich.

"Ich meine es Ernst." Mein Herz schlug augenblicklich schneller.

Das war der Tag an der sie mir ihre Liebe gestand. (Bald treffen wir uns das erste Mal und ich freue mich schon unglaublich darauf)

Zusammen sind wir nicht und eigentlich wissen wir nicht, was wir sind.

Ich weiß auch nicht was ich bin. Lesbisch, bi oder auch was anderes?

Aber mir ist im Moment egal was ich bin, denn ich habe Menschen die mich lieben und wenn sie mich wirklich lieben, ist es egal, ob ich nun in ein Mädchen verliebt bin oder in einen Jungen.

Trotzdem habe ich Angst vor den Meinungen anderer Leute, vor allem von denen meiner Familie.

~die Anonyme

How To Come To Terms With YourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt