Ich liege neben ihr. Sie schläft so friedlich. Ab und zu drückt sie meine Hand fester, ab und zu lässt sie einen schnaufenden Laut von sich. Sie schläft sehr ruhig und ich traue mich nicht mich zu bewegen, aus Angst sie zu wecken. Sie aus ihrer Sicherheit zu holen. Aus der Sicherheit, in der sie sich geborgen fühlt und ihre Gedanken abschalten kann. Ich streiche behutsam eine Strähne aus ihrem Gesicht und sie rümpft ihre Nase leicht, kuschelt sich aber wieder an meine Brust. Ich muss grinsen, drücke ihr sanft einen Kuss auf ihren Scheitel und Kuschel sie ganz fest an mich. Sie trägt mein Kind. Sie macht mich stolz und so unendlich glücklich.
Ich frage mich, wieso wir zwei so etwas erleben müssen. Ich frage mich häufig, ob es irgendwann leichter wird für uns zwei. Ob wir ein normales Leben führen können, ohne diese Dramen. Denn ich habe sie nunmal gefunden. Ich habe sie gefunden und ich habe es zugelassen, dass sie mich liebt. Dass ich sie liebe und sie für mich brennt. Dass sie brennt, wie die Sonne glüht, und ihre Liebe und ihr Hass ihre Glut zum glühen bringt. Und je verletzlicher sie wird, desto heisser brennt sie. Bis sie eines Tages nur noch einfache graue Asche ist. Und wenn ihr Feuer erlischt, es abkühlt, wird ihre Liebe hart und eisern wie Stahl sein, nichts wird sie jemals brechen können. Wir hätten aber zumindest zusammen die Sonne gesehen.
Und jedes Mal sehe ich ihre Narben, ich Male ihre Narben, so lange, bis sie im Sonnenlicht verschwinden. Bis ich sie in der untergehenden Sonne verliere.
Ihre Wimpern flackern, sie rückt zusammen, hebt ihren Kopf und öffnet blinzelnd ihre Augen.
"Noch wach?"
Ich grinse.
"Ja, ich sehe dir gerne beim Schlafen zu."
Sie verdreht die Augen.
"Spinner!"
Ich nehme ihre Wangen in meine Hände und sehe dabei in ihr verschlafenes Gesicht. Erst jetzt begreife ich wie perfekt diese Frau ist. Erst jetzt realisiere ich, wie wunderschön sie ist. Und obwohl es dunkel ist, scheint sie so klar und deutlich vor mir. Ich bin verliebt.
"Elma..."
Sie hebt ihre Augenbraue. Abwartend.
"Lass uns ein Versprechen geben."
"Wie meinst du das?"
"Lass uns einander Versprechen, dass wir uns lieben werden."
Sie lacht.
"Besim.."
"Nein, ich meine es ernst. Lass uns einander versprechen dass wir, du und ich, dass wir eins sind. Dass wir eins sind, bis alles vorbei ist. Bis alles endet. Und wenn dann alles endet, und wir haben keine Angst davor, dann lass uns versprechen, genauso und nicht anders nebeneinander zu liegen. Nebeneinander zu lieben und unsere Körper einfach zurückzulassen. Lass uns Versprechen, dass wir die Zeit Zeit sein lassen, sie vergehen lassen.. Damit die Welt sich ändern kann, und wir trotz all dem zusammen sein können. Und wenn alles endet, im Licht und in der Hitze, dann lass uns Versprechen, dass unsere Atome eins werden. Dass sie so stark verbunden sind, dass sie sich niemals trennen... Wenn wir uns das Versprechen, Elma, dann müssen wir nie mehr Angst haben wieder alleine zu sein. Oder zu verlieren. Weil wir zwei dann als Atome zusammen sein werden, zwei Atome, die immer vereint sind.."
Ich sehe sie an, sie hat Tränen in den Augen.
"Besim.. Du.. Du bist verrückt!"
"Versprochen?"
"Ja.. Ich verspreche es dir... All das verspreche ich dir. Ich verspreche dir, dich aus freiem Willen zu lieben."
Sie küsst mich, und ich erwieder ihre Leidenschaft. Und dann blicke ich in ihre Augen und sie trägt in ihnen nichts, außer das Mondlicht. Und ich trage nichts, außer einem Lächeln.
"Ich liebe dich. Und wir werden das schaffen, hörst du?"
"Wir lieben dich auch, Papa."
Sie lächelt, streicht ihren Bauch und küsst mich erneut. Dann kuscheln wir uns noch enger zusammen, wie zwei einsame Seelen, die nur darauf warten, sich zu verschmelzen. Und dann merke ich, dass es nur Liebe sein kann. Denn auch wenn die Liebe ein Gift wäre, für Elma würde ich es trinken. Sie ist mein Engel. Müde Stütze ich mein Kinn auf ihrem Scheitel ab und schlafe binnen Sekunden ein.
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Mein Lichtblick
Romantik"Klar. Ich lebe. Vielleicht ist ja das der Sinn. Einfach Leben, ohne großartige Gedanken zu verschwenden, wieso wir denn genau das tun sollten, was man von uns verlangt. Wieso wir denn jetzt genau so leben, wie es uns vorgelebt wird. Oder doch vorge...