"Das ist euer Vater..."

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Lucius eilte mit den drei Schülern hinterher. Kaum hatten sie das Zimmer erreicht, sah sie schon Devon, der wild mit dem Zauberstab fuchtelte und sprach einen Zauber nach dem anderen.

Sam und Tom standen daneben und halfen ihm so gut sie konnten. Hermine stand immer noch geschockt da. Harry ging zu ihr und nahm sie in den Arm. Sie waren nur Schüler und konnten nicht helfen.

Harry biss sich auf die Lippen. Er hasste es untätig zu sein. Lucius verschaffte sich einen Überblick und dirigierte die Schüler dann raus. Draco und Blaise kamen der Aufforderung nach, doch die beiden Gryffindors blieben wie angewurzelt stehen. Dieser Mann war ihr Vater und sie konnten nichts machen.

Über die Verbindung spürten sie Schmerz.

Lucius seufzte und wollte Harry an der Schulter packen, doch als er ihn berührte zuckte dieser unter der Hand weg und schaute den Mann geschockt an. Lucius hob eine Augenbraue. Natürlich hatte er von Narzissa erfahren, was Tom vermutete. Die Reaktion des Jungen bewies auch die Theorie, doch es war noch nichts sicher. Er musste es jedoch Tom sagen.

"Ihr könnt hier nicht helfen. Kommt mit in den Salon."

Hermine und Harry liefen ihm nach. Er hatte ja auch recht. Als sich alle gesetzt haben, konnte Hermine ihre Neugier nicht mehr zurück halten.

"Sir? Dieser Mann ist das...ist das....unser...."

Sie brach ab, doch der Aristokrat verstand sie.

"Ja. Das ist euer Vater."

Sie nickte nur und lehnte sich an Harry. Dieser legte wieder einen Arm um sie.

Alle schwiegen, bis die Tür auf ging und Sam und Tom herein kamen. Sie setzten sich ebenfalls.

"Danke Lucius, dass du Devon geholt hast. Phillip hat gekrampft. Sein Körper ist laut Devon kollabiert. Phillip hat anscheinend versucht aufzustehen. Blaise, dein Vater möchte gerne wissen, wie lange du hier bleibst. Er erwartet dich draußen."

Blaise sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Lucius sah ihm missbilligend hinterher. Ein Reinblut rannte nicht durch dir Gänge.

"My Lord, My Lady, ich denke es wäre angebracht nun das Mittagessen zu servieren. Nach dieser Aufregung könnten wir alle etwas zu essen vertragen."

Tom und Sam sahen sich an und Tom nickte. So begaben sich die sechs in den Speisesaal. Narzissa und Severus warteten auch schon auf die. Blaise kam als letztes in den Speisesaal gehetzt.

Das Essen wurde ruhig eingenommen. Narzissa versuchte zwar die anderen zum reden zu bringen, doch keiner schien zu wollen und so ließ sie es bleiben.

Nach dem Essen ließ sich Narzissa erklären, was passiert war. Sie war geschockt, als ihr Mann es ihr berichtete. Kein Wunder wollte niemand etwas sagen. Das musste die Kinder geschockt haben. Vor allem Harry und Hermine, da sie ihren Vater das erste Mal gesehen haben und das ausgerechnet in so einer Situation. Ihr taten die Kinder leid. Erst wurden sie entführt, dann kamen sie zu Familien, die nichts mit Magie zu tun hatten, dann musst du sie so viel durchmachen und zu guter Letzt wurde ihnen die Lebensgrundlage genommen.

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Nach dem Mittagessen setzten sich die Jugendlichen wieder an ihre Hausaufgaben. Noch war ja nicht alles fertig.

Tom saß zusammen mit Sam und Lucius im Arbeitszimmer des blonden.

"My Lord ich habe bei dem Jungen ebenfalls ein beunruhigendes Verhalten festgestellt. Ich denke ihre schlimmsten Befürchtungen sind war."

Tom nickte nachdenklich und Sam schaute die beiden verwirrt und wütend an. Was verheimlicht man ihr?

"Was verschweigt ihr mir?"

"Sam ich befürchte dein Sohn wurde vergewaltigt. Es gibt einige Anzeichen. Er zuckt zusammen sobald eine Tür unerwartet geöffnet wird. Er weicht Berührungen aus, sobald ein Mann nach ihm greift. Natürlich sind das nur Indizien, aber der Junge wurde definitiv misshandelt."

Sam sah Tom mit geweiteten Augen an. Das konnte doch nicht Wahr sein. Das war ein kranker Scherz. Wer zur Hölle tat einem Kind so was an.

"Das kann nicht sein. Nein! Was haben die Schweine mit meinem Sohn gemacht? Ich bringe die Bastarde um. Mit Dumbledore fange ich an!"

Sam verschwand aus dem Zimmer. Tom sah ihr traurig nach.

"Sie hat es echt nicht leicht. Erst werden ihre Kinder entführt, dann liegt Phillip jahrelang im Koma und zu guter Letzt findet sie zwar ihre Kinder, aber ihr Sohn ist psychisch labil. Ich wünschte, ich könnte ihr etwas von ihrer Last nehmen, doch das würde mich zerstören. Ich vermisse Sirius einfach zu sehr."

Lucius sah seinen Lord an.

"Es wird wahrscheinlich nötig sein Black zurück zu holen oder wenigstens den Werwolf. Die Lady hat Severus beauftragt, dass er Grayback findet. Severus hat mir erzählt, dass Fenrir schon längst nach Lupin sucht. Ich denke, sobald er ihn gefunden hat, kommen sie hier her."

Tom nickte. Sein Giftmischer hatte es ihm auch schon gesagt. Die Frage war nur, wie lange würde Fenrir brauchen. Es war klar, dass Harry ihn braucht. Wenigstens ihn, da Sirius schon nicht mehr da war.

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"Fertig! Endlich!"

Harry streckte sich. Grade hatten sie die Hausaufgaben für die Sommerferien durch. Er blickte auf die Uhr. Es war Zeit für das Abendessen. Er hatte garnicht bemerkt, dass sie so lange gebraucht hatten. Aber egal nun musste er nicht mehr daran denken und hatte die ganzen Ferien frei.

"Ja und das pünktlich zum Abendessen. Lasst uns gehen."

Harry nickte Blaise zu und packte schnell seine Sachen zusammen.

Zu viert beraten sie den Speisesaal. Harry und Hermine mussten eine kritische Musterung über sich ergehen lassen. Als alle saßen, erschien das Essen. Diesmal war die Stimmung nicht mehr so gedrückt, wie noch vor ein paar Stunden.

"Hermine, Harry, dass mit dem Wesenstest machen wir dann morgen. Ich denke für heute hatten wir genug Aufregung."

Die beiden nickten, wobei Hermine ihre Stirn runzelte.

"Sind wir nicht die selben Wesen wie ihr?"

"Doch schon....mhm...bei euch wird der Vampir wohl überwiegen, doch können wir uns nicht sicher sein. Phillip ist ein reinrassiger Vampir. Ich bin ein Silber Vampir. Was der Unterschied ist, werde ich euch morgen erklären."

Tom und Sam standen auf und erklärten damit das Abendessen für beendet. Es wurde immer deutlicher, wer das sagen in dem Haus hatte. Obwohl es den Malfoy's gehörte.

Auch Sam's Demonstration am Vortag zeigte es, wie viel Macht sie über die Todesser hatte.

Harry begab sich in sein Zimmer um nachzudenken.

Wenn er sich weiter auf die Theorie von Dumbledore verlassen würde, wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, dass Tom Riddle, Lord Voldemort, überhaupt jemand lieben konnte und auch mit jemandem die Macht zu teilen war nicht damit vereinbaren.

Während der Junge nachdachte, zog er sich um und legte sich ins Bett. Seine Arme verschränkte er hinter seinem Kopf und er starrte an die Decke.

Er ließ den Tag Revue passieren. Erst der Trank, dann die Worte von Tom. Harry's Atem stockte immer noch, wenn er daran dachte, dass die anderen einfach durch seine Illusion sehen konnten, wenn sie es wollten.

Dann dachte er an den Mann, der nur ein paar Zimmer weiter lag. Blass und krank sah er aus, doch die Verbindung zu dem Mann ließ sich nicht leugnen.

Harry strich sich über die Brust. Dort war die Verbindung zu spüren gewesen. So stark, dass es ihm die Luft zum Atmen nahm. Deswegen ist er auch gleich raus gerannt, um Lucius zu suchen. Die Panik die er gespürt hatte saß ihm im Nacken.

Dann in der Bibliothek. Er und Draco hatten sich nicht einmal gestritten. Gut sie hatten auch kein Wort miteinander gesprochen. Aber es war ein Fortschritt.

Nach einer Weile wurden die Gedanken des Jungen langsamer und er schlief ein.

Thronerben Kidnappt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt