Das bange Warten

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Schande über mich.  Heute ist Samstag. Aber ich hab eine ausrede. Ich war gestern überhaupt nicht zu Hause. Nun bekommt ihr das Kapitel einen Tag später. Ich hoffe es macht euch nichts aus.

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Am Mittag erwachte Harry blinzelnd. Erst fragte er sich wo er war, denn saß letzte woran er sich erinnerte, war die Kammer des Schreckens. Langsam kehrten die Erinnerungen zurück und auch warum er geschlafen hatte. Tom hatte ihn verzaubert, aber warum hatte er keine schmerzen und warum war er plötzlich hier?

Langsam richtete er sich auf und ging ins Bad. Eine dusche würde ihm gut tun. Nachdem er sich geduscht hatte, knurrte sein Magen. Rümpfte die Nase und zog sich an. Vielleicht bekam er noch etwas zu essen. Als sein Blick die Uhr streifte sah er, dass das Mittagessen seit zwei Stunden rum war.

Nun gut. Dann musste er den Weg in die Küche finden. Eine Hauselfe zu rufen, darauf kam er nicht. Er war es auch nicht gewohnt. Er kam am Salon vorbei und hörte Stimmen. Doch bevor er lauschen konnte wurde er herein gerufen.

Er griff nach der Türklinke und trat ein. Kaum war er im Salon, hatte er auch schon ein schwarzhaariges Bündel in den Armen.

Hermine schluchzte an seiner Schulter. Sanft strich er über ihren Rücken. Langsam beruhigte sich das Mädchen. Sie ging auf Abstand, um ihn, mit Tränen verschmierten Gesicht, glücklich an zu lächeln. Harry lächelte zurück.

Hermine zog ihn zur Couch und setzte sich neben ihn. Er sah in die Runde. Nur die Familie Riddle war anwesend. Irgendwie beruhigte es ihn, dass kein anderer da war. Alle schauten ihn lächelnd an. Harry fühlte sich glücklich und zum ersten Mal, seit er hier war, auch geborgen und sicher. Langsam begriff er, dass keiner hier ihm Schaden wollte.

"Harry, wie geht es dir?"

Harry sah Sam an. Sie sah aus, als wollte sie ihn in den Arm nehmen und müsse sich stark zurück halten. Wahrscheinlich half die Hand von Phillip auf ihrem Oberschenkel dabei. Der Schüler war erstaunt, dass die Menschen hier sich um IHN sorgen.

Wenn er an den gestrigen Tag zurück dachte, war ihm auch bewusst, wie sehr sie sich sorgten. Tom und Phillip kamen um ihn, Harry, zu finden. Sie sind ihm nach gekommen, ohne zu wissen, was auf sie wartete. Es machte ihn glücklich, zu wissen, dass immer jemand um ihn besorgt war. Das musste das Gefühl von liebe und dazu zu gehören sein.

"Ich...Mir geht es gut...Ich habe keine schmerzen mehr...Ich...Danke!"

Sam nickte bloß. Sie wollte Harry nicht mit Fragen löchern. Der Junge sollte heute einen ruhigen Tag haben, doch sie wusste bald würde die Eule kommen. Natürlich hatte sie mit Phillip und Tom gesprochen und alle drei waren der Meinung, sie sollten den Brief zu Harry und Hermine durch lassen.

Durch Hermine wussten sie, dass Harry keine Geheimnisse möchte, vorallem, wenn sie ihn betrafen. Sie wollten aber auch die Reaktion der Kinder sehen. Sam hatte es wenigstens geschafft die beiden zu überreden, dass sie Harry und Hermine warnten.

"Das ist schön. Harry, das nächste mal, wenn du schmerzen hast, sag Bescheid.Hermine, dass gilt auch für dich. Alle hier wollen, dass es euch gut geht. Verstanden?"

Die Schüler nickten und Sam nickte zufrieden zurück, dann wurde ihr Gesichtsausdruck härter. Harry und Hermine sahen sich verwundert an. Was kam jetzt?

"Harry, Hermine, Dumbledore hat Severus gestern zu sich gerufen. Unter anderem, hat er Severus von einem Brief erzählt. Dieser Brief soll von einem Ronald Weasley geschrieben worden sein und an euch Adressiert sein. Leider weiß ich nicht, was darin steht, doch wollte ich euch vorwarnen."

Das erstaunte Harry und Hermine. Ron wollte ihnen schreiben? Daa Mädchen schüttelte ungläubig den Kopf. Sie kannte den Jungen gut genug, um zu wissen, dass der Brief nichts gutes hieß. Wahrscheinlich hatte Dumbledore den Jungen irgendwas erzählt und der Hitzkopf glaubte es. Nun sollte er sie in einem Brief überreden, zurück zu kommen.

"Harry, wenn ich es richtig verstanden habe, soll der Brief mit deiner Eule kommen und sie hat einen Zauber auf sich. Sie soll Professor Dumbledore zu dir führen. Im Grunde macht das nichts, denn Dumbledore vermutet dich hier sowieso, aber sobald sie da ist, müssen wir den Zauber brechen. Sonst findet er dich überall."

Harry's Augen weiteten sich. Seine Hedwig, seine geliebte Hedwig kam zu ihm. Langsam stiegen ihm die Tränen in die Augen. Er hatte sie nicht vergessen, aber er wollte sie in Sicherheit wissen. Am Anfang konnte er noch nicht ahnen, dass er sich hier wohl fühlte.

"Hedwig..."

Sam nickte lächelnd. Man sah dem Jungen an, dass er das Tier liebte. Hoffentlich kam sie unbeschadet hier an. Die Erwachsenen ahnten, dass es dem Jungen das Herz zerreißen würde, sollte sie verletzt sein.

Stunde um Stunde warteten sie auf die Eule. Harry hatte in der Zwischenzeit endlich etwas gegessen. Nun spielte er mit Phillip Zauberschach und hörte mit einem Ohr Sam, Tom und Hermine zu. Die drei diskutierten über politische Themen. Wirklich interessant fand der Junge es nicht.

Das ersehnte kratzen kam gegen Abend. Alle Köpfe der Familie Riddle schnellten zum Fenster. Phillip schnippste mit den Fingern und das Fenster öffnete sich.

Elegant flog die Eule eine Runde durch den Salon und setzte sich dann auf die Schulter von Harry. Der Junge hob seine Hand und streichelte ihr sanft durch das weiche Gefieder. Die Eulendame gurrte zufrieden und rieb ihren Kopf an der Wange ihres Herrchens. Es war ihr egal, wie er aussah, sie liebte ihn trotzdem abgöttisch. Sie haben ihrem Herrchen das Bein hin und er Band den Brief ab.

Harry legte den Brief, mit zittrigen Händen auf das Schachbrett. Phillip hatte vorsorglich die Figuren verschwinden lassen. Harry kraulte Hedwig weiter und starrte den Brief an.

"Harry, gib ihr diese Kekse."

Sam lächelte und warf ihm eine Packung Eulenkekse rüber.  Geschickt fing er die Packung auf. Hedwig hatte natürlich erkannt, was in der Verpackung war und ließ sie nicht mehr aus den Augen. Kaum hatte sie einen Kekse flog sie glücklich zur herbei gezauberten Eulenstange.

"Harry, es wäre ratsam, wenn du den Brief öffnest, statt in zu Tode zu starren."

"Ich will nicht... Ich will einfach nicht wissen was darin steht...Hermine?"

Harry hob Hermine den Brief hin. Sie sah ihm ernst in die Augen und nickte dann. Sie nahm den Brief an sich und öffnete ihn. Sie atmete noch ein mal tief durch, bevor sie den Brief vorlas.

Thronerben Kidnappt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt