BOMDARDA

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Saphira saß haltlos schluchzend auf ihrem Bett und klammerte sich verzweifelt an Blaise. Ihre Mutter war am Morgen in den Kampf gezogen. Nur Saphira, Blaise, Luna und Draco waren zusammen mit Bellatrix und Philipp zurück geblieben. Die Ungewissheit nagte an ihr. Kam ihre Mutter zurück? Was war mit Tom? Ihren Großeltern? Remus? Sirius? Kamen sie alle zurück und schafften sie es Salazar zu retten?

Sanft wischte Blaise die Tränen weg und hauchte seiner Freundin einen liebevollen Kuss auf die Lippen.

Blaise war ebenso angespannt. Sein Vater war auch auf dem Schlachtfelder. Zwar war er nur Heiler, aber er war dort und Blaise machte sich große Sorgen um ihn.

"Wir sollten Bellatrix etwas Gesellschaft leisten. Sie ist schwanger mit ihrem ersten Kind und ihr Mann zieht in eine Schlacht."

Saphira schniefte noch einmal und nickte dann. Die Frau hatte es wohl noch schwieriger.

Das Haus war still, als Saphira und Blaise durch die Gänge wanderten. Unterwegs hatten sie bei Luna und Draco vorbei geschaut, um zu erfahren, wie sie mit der Situation umgingen. Bei ihnen sah es auch nicht besser aus. Sie hatten sich Saphira und Blaise an geschlossen. Zu viert liefen sie von Zimmer zu Zimmer und suchten Bellatrix. Keiner sprach. Irgendwann kamen sie an dem kleinen Salon vorbei. Blaise spähte hinein und sah eine völlig aufgelöste Bellatrix, die von Philipp getröstet wurde.

"Kommt ruhig rein. Wir sollten gemeinsam warten, sonst machen wir uns nur verrückt. So können wir uns gegenseitig stützen."

Die vier Jugendliche traten leise ein und verteilten sich paarweise.

"Es werden wohl in den nächsten paar Stunden noch einige herkommen, die in diesen Stunden nicht alleine sein können. Wundert euch also bitte nicht. Sam und Tom haben das Manor, für alle die nicht kämpfen können, geöffnet. Viele bringen wohl auch noch schnell ihre Kinder. Theresia Nott ist schon anwesend und es werden noch welche kommen."

Schweigend saßen sie im Salon. Saphira wollte zwar fragen, wer Theresia war, doch traute sie sich nicht. Als jedoch ein kleines, braunhaariges Mädchen den Salon betrat, wusste sie es. Das war die kleine Schwester von Theodore.

Im Laufe der nächsten Stunde kamen immer mehr Kinder in den Salon.
Saphira hatte nach 15 Kindern aufgehört zu zählen. Mittlerweile hob sie nicht mal mehr den Kopf um zu sehen wer kam.

"Wir haben jetzt alle Kinder hier. Die Portschlüssel liegen auch bereit. Ich hoffe wir müssen sie nicht benutzt."

Sirius stand mit sieben Frauen und drei Männern in der Tür. Die Frauen hatten Babys in ihren Armen.

"Portschlüssel?"

Draco sah Sirius und die anderen Erwachsenen misstrauisch an. Das klang nach Flucht und das war es auch.

"Im schlimmsten Fall, sollen wir euch und alle Kinder aus Slytherin mit Portschlüsseln aus dem Land bringen. Severus wird bald kommen und die Slytherins und die Schüler, welche Eltern haben, die uns unterstützen, her bringen. Sam und Tom haben das angeordnet."

Draco sprang wütend auf und wollte protestieren, aber kein Laut kam üben seine Lippen. Noch wütender sah er sich um. Philipp ließ seinen Zauberstab zwischen Daumen und Zeigefinger rollen.

"Gestern Abend haben wir genauso reagiert, Draco. Wir haben Tom und Sam verflucht und beschimpft. Keiner von uns will fliehen, aber wir sind für eure Sicherheit zuständig. Den beiden ging es um die Zukunft von euch. Sollten wir tatsächlich die Schlacht verlieren, haben all unsere Freunde und Familien einen Portschlüssel. Beim kleinsten Anzeichen von einer Niederlage, wird der Rückzug kommen. Sam und Tom wollen kein Leben riskieren. Wir verstehen dein Wut, aber du musst uns vertrauen."

Lautlos seufzte Draco und ließ sich wieder neben Lund auf die Couch sinken. Die Kinder begannen zu weinen. Viele schrieen nach ihren Eltern. Die Erwachsenen hatten alle Hände voll zu tun, damit sie die Kinder beruhigen konnten.

Zwischenzeitlich kamen auch die Schüler aus Hogwarts, in Begleitung von Severus Snape, im Manor an. Die älteren Schüler halfen den Erwachsenen, die Kinder zu beruhigen. Sie alle waren in Sorge, doch mussten sie einfach auf das beste hoffen.

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Tom und Sam standen regungslos vor den Schilden von Hogwarts. Auch die Todesser waren ruhig. Einige ahnten, dass es an dem Glückstrank lag.

"Wir hätten früher auf die Idee mit dem Trank kommen können."

Sam öffnete ihre Augen einen Spalt breit und sah Tom an.

"Uns steht eine Tür mit der ganze Welt der Magie offen. Warum sollte ich sie nicht benutzen? Da kommt die Nachricht."

Sam deutete auf einen silbernen Falke, der auf sie zugeschossen kam. Ein Patronus. Der Falke ließ sich auf ihrer Schulter nieder und begann mit der Nachricht.

"Meine Lady, der Zirkel ist vollständig."

Im silbernen Nebel verschwand der Vogel wieder.

"War das ein Weasley?"

"Der älteste. Er ist mit einer Veela liiert und arbeitet, mit den Kobolden. Ich sagte doch, dass ich jemanden für Verteidigung finde."

Sam schwang ihren Zauberstab und Tom erkannte, dass sie einen Anti-Apperationsschild um Hogwarts und den verbotenen Wald legte.

"Hogwarts ist jetzt ein Gefängnis. Keiner kommt mehr da raus. Nicht solange ich es nicht erlaube. Tom, würdest du mir die Ehre erweisen und die Schilde brechen?"

Tom nickte und drehte sich zu einem Team hinter ihm um. Dort standen fünf Fluchbrecher. Jeder der fünf hob seinen Zauberstab und murmelte eine gute Nacht Formel. Tom stieg nach dem ersten Satz mit ein. Es dauerte nicht lange, da flackerte das Schild und brach.

Einige Todesser jubelten leise.

Gemeinsam Schritten sie auf die Tore der Schule zu. Die Truppen der Veelas und Vampire warten draußen. Die Werwölfe streiften durch den Wald. Sie sollten nur eingreifen, wenn es nötig war.

In der Schule war es still. Kein Schüler war zu sehen. Die Slytherins waren schon evakuiert worden. Die anderen waren beim Mittagessen und nur einige wenige fehlten.  Sam hatte dafür auch schon einen Plan.

"Dobby!"

Mit einem leisen knall erschien der Hauself. Er verbeugten sich und fragte was er tun konnte.

"Bring jeden Schüler in die große Halle."

Wieder knallte es und der Hauself verschwand. Es dauerte keine zehn Minuten, da hatte er die Aufgabe erfüllt und begab sich zurück in die Küche. Zufrieden nickten Tom und Sam. Der dunkle Lord drehte sich zu seinen Anhängern um, während Sam mit Fawkes zur Seite ging um Einzelheiten zu besprechen.

"Ihr wisst Bescheid! Die Kinder werden nicht angegriffen! Ihr stellt euch links und rechts auf! Seit ihr bereit, meine dunkle Lady?"

"Natürlich, mein dunkler Lord. Würdet ihr dafür sorgen, dass unser Auftritt ein wenig dramatisch wird?"

Tom hob kalt grinsend seinen Zauberstab und nickte.

"Natürlich! BOMBARDA!"

Thronerben Kidnappt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt