"... Ich bin bei dir."

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Das St. Mungos war zwar voll, aber nicht überfüllt. Es war auch kein Wunder, da der Kampf nur ein Opfer gefordert hatte. Tom fand, dass es zu einfach war, Sam hatte alles gut vorbereitet, doch war es zu einfach gewesen. Momentan sah er durch ein Fenster in ein Krankenzimmer. Darin lag seine Schwägerin. Er wartete auf Devon, dieser wollte sich nur kurz umziehen und dann mit ihm sprechen. Eine Etage tiefer lag der Sohn. Tom seufzte. Wie sollte er das alles seinem Bruder beibringen? Dieser musste doch schon etwas wissen. Vielleicht hatte er es den anderen auch schon auch schon gesagt. Das würde Tom passen, da er es Bellatrix nicht zu sagen brauchte.

"My Lord?"

"Devon, du weichst ihr keine Sekunde mehr von der Seite. Sobald sich ihr Zustand nur einen Augenblick verändert, wirst du es berichten. Auch bei dem Jungen."

"Natürlich, My Lord."

Mit wehenden Umhang verschwand der dunkle Lord aus dem Krankenhaus für Zauberer und Hexen.

Zuhause angekommen, sah er die Todesser in der Eingangshalle. Diese Feiglinge haben auf ihn gewartet, damit er die Nachricht überbrachte.

"Habt ihr Feiglinge tatsächlich gewartet, damit ich die Nachricht überbringe? Wenigstens Fawkes hätte seinem künftigen Schwiegervater die Nachricht überbringen können. Du würdest nur wieder aus der Asche kommen."

Fawkes trat einen Schritt vor die Gruppe und schüttelte den Kopf.

"Irrtum. Sobald ich es Philipp sagen wollen würde, wird Bellatrix dabei sein und ich bin nicht dumm genug, ihr eine schlechte Nachricht zu überreichen."

"Was sollte Bellatrix schon ausrichten?"

"Das ist nicht nur Bellatrix, sondern eine schwangere, verrückte, wütende Bellatrix Lestrange, die auf einen enormen Wissensschatz der Familie Black zurückgreifen kann."

Tom gab es auf und wandte sich um. Es war nicht schwer gewesen, herauszufinden wo sich die anwesenden befanden. Mit schnellen Schritten steuerte er auf den Salon zu. Kaum war er an der Tür angekommen, öffnete er sie und schlug die Tür direkt wieder zu.

Die Todesser hinter ihm sahen nur einen grünen Fluch, da sie Bellatrix jedoch kannten, wussten sie, dass es der Cruciatus war.

"Ich fürchte, dass Bellatrix schon Bescheid weiß."

Mit schnellen Zaubern sicherte er die Tür. Von drinnen drangen schreie der Kinder und wüste Beschimpfungen von Bellatrix durch.

Fieberhaft überlegte Tom, was er tun konnte, doch bevor er eine Idee hatte, stand Rudolphus an der Tür und klopfte.

"Bella, Liebling, hörst du mich? Bella?"

"Rudy?"

Schwach drang ihre Stimme durch die Tür. Rudolphus konnte deutlich das Zittern in ihrer Stimme hören. Seine Frau war verzweifelt! Er riss die Tür ohne weiteres auf. Kein Fluch traf ihn. Bellatrix hatte ihren Zauberstab fallen lassen.

Die anderen Todesser und Tom betraten ebenso den Raum. Bellatrix saß auf dem Boden und weinte bitterlich. Rudolphus sprach leise und beruhigend auf sie ein und erklärte ihr, was passiert war.

Tom sah sich im Salon um. Einige Schüler blickten ängstlich auf die Hexe.

"Narzissa, bring die Schüler zurück nach Hogwarts."

Narzissa nickte und zog schnell ihre schwarze Robe aus. Sie winkte die Schüler zu sich und begleitete sie zu einem Kamin.

"Tom, Philipp ist in seinem Zimmer. Severus und Saphira sind bei ihm. Es geht ihm nicht gut."

Rudolphus hatte Bellatrix auf die Couch manövriert und sah Tom fest an. Jetzt erkannte Tom, dass Bellatrix nicht wusste was geschehen war, sondern nur die Reaktion von Philipp gesehen hatte und daraus ihre eigenen Schlüsse zog.

Tom eilte zu seinem Bruder, um zu sehen wie sehr es ihn getroffen hatte. Philipp lag im Bett, aber es schien ihm relativ gut zu gehen.

"Tom? Was ist passiert? Wo ist Sam?"

Tom antwortete erst nicht, sondern setzte sich neben seinen Bruder. Erst danach antwortete er Severus und erzählte von dem Kampf und was Sam passiert war. Saphira begann zu weinen. Philipp versuchte an sie heran zu kommen, doch er war zu schwach. Tom übernahm für ihn.

Dezent zog sich Severus zurück und begab sich in den Salon. Seine Schüler waren nicht mehr da und einige Kinder wurden anscheinend auch schon abgeholt. Narzissa kümmerte sich um die Kinder, die noch anwesend waren. Er entdeckte Blaise und schickte ihn zu Saphira. Sie konnte den Jungen bestimmt gebrauchen und Blaise hatte etwas zu tun.

Draco und Luna halfen Narzissa, während Rudolphus sich liebevoll um Bellatrix kümmerte. Mit den Augen suchte der Professor den Raum ab. Die gesuchten waren nicht mehr anwesend. Innerlich seufzend half er Narzissa. Fawkes und Sirius würden schon noch auftauchen. Vielleicht waren sie auch schon bei Philipp im Zimmer.

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Harry fand sich im St. Mungos wieder. Eine Heilerin war bei ihm gewesen und hatte ihn untersucht. Anscheinend lagen einige mächtige Banne und Zauber auf ihm. Die Heilerin hatte ihn auch nicht mit seinem Namen angesprochen sondern Mr. Riddle genannt. Harry verstand es nicht, doch blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten. Sie hatte ihm den Zauberstab abgenommen und ihn in einen Raum gebracht, der keine Magie von Patienten zuließ.

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Philipp sah zu seiner Tochter, die immer noch weinte. Blaise hatte Tom abgelöst und tröstete sie. Tom saß neben ihm. Nach einer Weile kam Fawkes in einem kleinen Feuersturm ins Zimmer. Er hatte seine natürliche Gestalt angenommen. Schnell hatten der Phönix die Situation erfasst und flog zum Schreibtisch. Dort ließ er ein paar Tränen in ein Glas fallen. Auffordernd klapperte er mit dem Schnabel.

Sirius erhob sich und goss noch etwas Wasser zu den Tränen. Er gab das Glas an Philipp weiter. Dieser nahm einen Schluck. Sofort fühlte er sich besser. Den Rest gab er Saphira, damit sie sich beruhigte.

"Gehen wir ins Krankenhaus. Ich muss Sam und Salazar sehen."

"Du gehst nirgendwo hin. Du bist zu schwach."

Nach einem Blickduell gab Tom seinen Wiederstand auf. Er kannte seinen Bruder gut und wusste genau, dass er so oder so ging.

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Im St. Mungos brauchte sie nicht lange, um das Zimmer von Sam zu finden. Tom führte sie. Bei Salazar hatten sie ein Problem. Dieser war in einer geschlossenen Abteilung und dort durften sie nicht rein.

Durch die Scheibe konnten sie Sam beobachten. Philipp hielt es davor nicht aus und begab sich ins Zimmer. Er wollte zu seiner Frau! Vorsichtig nahm er ihre Hand und hauchte ihr einen Kuss darauf.

"14 Jahre war ich an deiner Stelle und du bist nicht von meiner Seite gewichen. Jetzt bin ich dran bei dir zu sein. Egal wie lange es dauert. Ich bin bei dir."

Thronerben Kidnappt man nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt