Teil 5
„N... nein i... ich meine ja, aber ich habe es schon gefunden." stotterte ich und lachte nervös auf.
Ich war eine miserable Lügnerin und das wusste ich auch.
Man durfte sich hier nicht einfach ohne Grund aufhalten, schliesslich bewahrte man hier vertrauliche Daten von Patienten auf.
Ich griff wieder in den Schrank und holte die erste Akte raus, die ich in die Finger kriegte.
Jeremy, ein recht strenger und Vorschriften liebender Arzt, musterte mich skeptisch. Er war ein guter Freund von meinem Bruder, aber mochte mich glaub ich nicht wirklich.
Mit der Akte in der Hand lief ich an ihm vorbei zur Tür, verabschiedete mich und lief gezwungen entspannt, dass es nicht zu auffällig war. Ich ging den Gang weiter runter bis zu der Empfangsdame, die beim Eingang hinter der Theke sass und die den Krankenhausbesuchern die Zimmer verriet in denen ihrer Bekannten, Freunde oder Verwandten liegen.
Ich lächelte sie an und sagte:„Hey Jana, machst du mir einen Gefallen und ordnest für mich diese Akte später wieder ein? Ich bin gerade ziemlich im Stress." Lächelnd willigte sie ein und nahm mir die Akte ab.
Ich habe den ganzen Tag versucht etwas über den Unbekannten herauszufinden, doch ohne Erfolg. Das einzige, was ich noch machen könnte, wäre Dr McGowan zu fragen. Doch ich glaube kaum, dass er mir helfen würde.
Frustriert seufzte ich auf und verliess das Krankenhaus.
Kaum war ich draussen rannte ich auch schon direkt in jemanden rein. Das war wieder mal typisch für mich.
Und wie es das Klischee so will, fiel ich prompt auf meinen Hintern während der Typ vor mir nicht mal ins schwanken geriet.
„Es tut mir leid, ich habe sie nicht gesehen." entschuldigte ich mich bei ihm und sah auf... direkt in zwei wunderschöne, eisblaue Augen. „Schon gut Süße, ich verzeihe dir." erwiderte er und zwinkerte mir zu.
Was für ein Idiot!
Ich rappelte mich ganz alleine auf, da es der Gentleman vor mir nicht für nötig hielt mir irgendwie zu helfen, obwohl es ja zum Teil auch seine Schuld war, dass ich auf den Boden fiel.
Nun stand ich vor ihm und wusste nicht genau was ich sagen sollte, aber ich hatte gar keine Chance überhaupt den Mund zu öffnen, da packte er mich schon an meinem Handgelenk und zog mich zu einem mattschwarzen Lamborghini.
Zu überrascht um mich zu wehren, lies ich mich einfach mitziehen.
Als ich in seinem Auto sass und er den Motor startete, schaltete sich mein Gehirn wieder ein.
„Was soll das? Wo bringst du mich hin?" Fragte ich ihn skeptisch aber auch leicht panisch. „ Ich bringe dich zu deinem neuen Zuhause. Die letzten zwei Tage hatte ich leider sehr viel los, deshalb konnte ich dich erst heute holen kommen." Erwiderte er ganz gelassen.
Wie bitte?
„Was meinst du damit ‚mein neues Zuhause'?"
„Damit meine ich genau das, was ich gesagt habe. Du wirst ab heute bei mir wohnen." Sagte er, als ob es das normalste der Welt wäre von heute auf morgen bei einem Fremden einzuziehen.
Empört keuchte ich auf. „Du kannst nicht einfach bestimmen, dass ich bei dir einziehen soll! Ich bin ein freier Mensch und ich kann machen was ich will."
Ich beobachtete ihn ganz genau, in der Erwartung, dass er wegen meiner Aussage wüten wurde, da Stimmungsschwankungen bei ihm ja nicht gerade selten waren.
Doch nichts dergleichen geschah, nein, stattdessen war er immer noch genau so entspannt wie schon die ganze Autofahrt über.
Er musste heute wohl einen besonders guten Tag haben.
„Es kann schon sein, dass es stimmt was du sagst Kleines, aber es ist mir egal." Sagte er ganz gelassen und lächelte mich kurz mit einem kleinen, einfach umwerfenden Lächeln an.
Nein verdammt! Das Lächeln war nicht umwerfend, ganz und gar nicht! Ich sollte dringen meine Hormone in den Griff kriegen.
„Ach es ist dir also egal? Na dann ist ja alles in Ordnung oder?!" Zischte ich ironisch. Daraufhin warf er mir einen bedrohlichen Blick zu und ich wünschte mir schon fast das Lächeln von vorhin zurück.
„Sprich nicht in diesem Ton mit mir Baby, sonst wirds ziemlich unangenehm für dich." Sagte er streng und auch schon wieder ein bisschen zornig.
Da waren die Stimmungsschwankungen also wieder. Ich hatte mir schon beinahe Sorgen gemacht, dass sie verschwunden sein könnten.
Ich beschloss ihn nicht weiter zu reizen, da ich es ihm zutraue, dass er mir wirklich etwas antuen würde.
Frustriert seufzte ich auf.
Ich würde mich erstmal nicht wehren oder versuchen zu flüchten, wie auch in einem fahrenden Auto? Ich werde später schauen, was ich machen konnte, um von ihm weg zu kommen. Ausserdem konnte ich meine jetzige Situation auch dazu verwenden um einige Informationen von und über ihn zu erhalten.Hey :)
Also wie findet ihr die Geschichte bis jetzt? Ich freue mich über jeden Kommentar und auch über konstruktive Kritik. Bis bald ^-^
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Be mine
ChickLitKeuchend rannte ich die Strasse runter. Ich hörte seine Schritte immer noch dicht hinter mir. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um mich und heben mich in die Luft. Durch meine Schreie und mein Gezappel liess er sich nicht beeinflussen. Er...