Teil 26

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Teil 26

Collin hatte mich nachhause gefahren, damit ich meine Sachen zusammen packen konnte. Ich würde wieder zu ihm ziehen, weil wir ja nun verlobt waren.
Meine Wohnung war nicht gerade gross und deshalb brauchte ich auch nicht wirklich lange, bis ich alles zusammen gesucht hatte.
Ich übergab meine gepackten Taschen einem von Collins Männern, der sie im Auto verstaute.
„Könntest du mich vielleicht erstmal beim Haus meines Bruders absetzten, bevor wir zu Collin nachhause gehen?" Fragte ich den Typen, der mein Chauffeur war.
Zweifelnd betrachtete er mich einen Moment lang. „Naja also ich weiss nicht. Mr. Leech hat mir nur gesagt, ich soll sie zu seinem Haus fahren." Sagte er verunsichert.
„Du bringst mich ja auch zu seinen Haus einfach nachdem ich aber kurz noch bei Selena war. Bitte, sie hat nicht gerade eine einfache Zeit im Moment."
Man konnte ihm deutlich ansehen, dass ihm die gesamte Situation nicht behagt und er nicht recht wusste was er tuen sollte.
„Ich müsste vielleicht erstmal Mr. Leech anrufen und ihn fragen." Überlegte er laut.
„Er würde nicht rangehen. Ich weiss ich habe sowas ähnliches schon behauptet und bin dann abgehauen, aber diese Mal ist es nicht so! Er hat mir wirklich gesagt, dass er sich um einige Angelegenheiten kümmern muss und wir uns deshalb erst später sehen werden. Ausserdem werde ich die ganze Verantwortung für das hier auf mich nehmen, falls er nicht zufrieden ist. Ich bitte dich." Versuchte ich ihn ein letztes Mal zu überzeugen und anscheinend klappte es, denn er nickte und fuhr los.
Ich wartet vor der Haustür meines Bruders und als sie sich öffnete stand Selenas Mutter vor mir.
„Oh Zoey wie schön dich zu sehen! Du kommst gerade im richtigen Moment. Ich muss gleich los, könntest du dich vielleicht ein wenig um Selena kümmern?" Fragte sie, erleichtert mich zu sehen. „Natürlich, ich werde solange bleiben wie sie es will." Sagte ich und verabschiedete mich von ihr, bevor ich das Haus betrat.
Drinnen fand ich Selena in der Küche, wie sie gerade einige Schüsseln aus dem Schrank heraus kramte.
„Hey Sel, was machst du da?" Fragte ich sie neugierig.
Erschrocken drehte sie sich zu mir um und stürmte dann sofort auf mich zu, um mich zu umarmen.
„Ich backe etwas, das lenkt mich ab. Willst du mir helfen." Fragte sie mich, aber eigentlich war es eher ein Befehl, denn sie drückte mir schon das Mehl und die Waage in die Hände.
„Eh...klar helfe ich dir." Antwortete ich ihr unnötigerweise trotzdem noch.
Wir mischten den Teig für etwa zwei Bleche voll Schokokekse.
Selena hatte recht, es lenkte einen wirklich ab, immerhin konnten wir während dem Backen sogar seit langem wieder Lachen.
Wir schoben gerade die letzte Ladung Kekse in den Backofen, als wir das Geräusch einer sich öffnenden Türe hörten.
Wir schreckten sofort beide aus unsere Tätigkeit auf. Wir sahen uns alarmiert an. Ich schnappte mir das Nudelholz von der Theke und schlich langsam in Richtung der Haustür.
Zwei dunkle Gestalten standen eng beieinander im Flur.
Zum Glück erkannte ich rechtzeitig wer die unerwarteten Besucher waren, bevor ich sie noch mit meiner vielleicht nicht ganz so bedrohlichen Waffe angegriffen hätte.
Im Gang standen Collin und auf ihn gestützt Jack.
Mein Bruder lächelte mich erfreut an und als er seine schwangere Ehefrau hinter mir erblickte, wurde sein Lächeln sogar noch grösser.
Ich schlug mir meine Hand vor den Mund und Sel schrie freudig auf, bevor sie auf Jack zu rannte, um ihn in eine fest Umarmung zu schliessen.
Ich spürte einige Freudentränen, die meine Wange herunter liefen. Mein Blick schweifte zu Collin, der mich bereits mit einem Grinsen auf den Lippen betrachtete.
Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn glücklich.
„Danke" hauchte ich ihm ins Ohr. Auch er schloss seine muskulösen Arme um mich und zog mich dicht an sich.
„Du hast es anscheinend immer noch nicht bemerkt Süsse, aber ich würde wirklich alles für dich tun mein Engel." Flüsterte er zurück und ich kuschelte mich an seine Brust.
Wir blieben nicht mehr lange bei Jack und seiner Frau, um ihnen noch ein wenig Zeit für sich zu geben.
Wir verabschiedeten uns von den zweien und machten uns auf den Heimweg.
Zuhause ging ich ins Badezimmer, um mich fürs Bett fertig zu machen.
Als ich das Schlafzimmer betrat, sass Collin schon nur in einer Boxershorts und einem T-Shirt auf dem Bett und tippte etwas auf seinem Laptop.
Ich setzte mich auch auf das grosse Bett und rückte ein wenig zu ihm rüber, um ihm näher zu sein.
Er klappte den Laptop zu und stellte ihn auf seinen Nachttisch, danach drehte er sich zu mir und zog mich noch näher zu sich heran.
„Ich habe dich so vermisst mein Schatz." Sagte er und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.
„Ich habe dich auch vermisst" flüsterte sich und bemerkte erst als ich es ausgesprochen hatte, dass es auch wirklich so war.
Ich, Zoey Burton, hatte diesen besitzergreifenden Idioten tatsächlich vermisst.
Das war dann wohl der endgültige Beweis, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte...
Überrascht aber erfreut entfernte er sich ein wenig von mir, um mir richtig in die Augen sehen zu können. Er wollte wahrscheinlich einfach nur sehen, ob ich meine Worte auch wirklich ernst meinte.
Ohne wirklich zu überlegen, näherte ich mich ihm langsam und legte meine Lippen sanft auf seine. Mit einer Zärtlichkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, erwiderte er meinen Kuss sofort. Er war nicht mein erster Kuss, aber noch nie hatte ich dieses unglaublich schöne Gefühl empfunden, wenn ich jemanden geküsst hatte.
Nach einer Weile lösten wir uns schweratmend von einander und sahen uns gegenseitig in die Augen.
„Ich liebe dich Baby." Sagte Collin und strich mir dabei eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
Ich sah ihm einfach, gebannt von diesem faszinierendem Eisblau, in die Augen.
Plötzlich entfernte er sich von mir und stand auf. Verwirrt sah ich ihm nach und fragte neugierig:„Was machst du da?"
Er ignorierte meine Frage einfach und wühlte in einer Schublade der Kommode, die am anderen Ende des Schlafzimmer stand.
Nachdem er anscheinend gefunden hatte, was er suchte, kehrte er wieder zu unserem Bett zurück.
Er kniete sich neben mich auf die Matratze, nahm meine Hand und streifte mir einen schmalen, wunderschönen, goldenen Verlobungsring über meine Ringfinger.
„Er gehörte meiner Mutter. Bevor sie starb sagte sie mir, dass ich die Frau suchen soll, die ich bis ans Ende meines Lebens lieben würde und nur ihr, meiner wahren Liebe, dürfte ich ihren Ring geben. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Frau existiert, bis ich dich in meinem Krankenhaus getroffen habe."
Ich sah berührt von seinen Worten auf den Ring an meinem Finger.
Wahre Liebe... So hatte mein, nun offizieller, Verlobter unsere Beziehung benannt. Ob es für mich irgendwann auch so sein würde, dass ich von wahrer Liebe oder der Liebe meines Lebens sprechen kann, wenn ich über Collin rede?

100k reads?! Ich hätte nie gedacht, dass überhaupt irgendjemand meine Geschichte lesen würde.
Danke viel mal an alle, die „Be mine" lesen, dafür voten und/oder kommentieren. Ihr seid einfach unglaublich❤️
Und da ich finde, dass man 100k feiern sollte, wird gleich noch ein Kapitel kommen. 💕

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