Erschöpft lies ich mich auf dem Stuhl nieder. Heute war eine anstrengende Nacht aber zum Glück ist meine Schicht bald zu Ende.
„Zoey los steh auf! Es wurden gerade ein Mann eingeliefert mit einer Schussverletzung." rief meine Arbeitskollegin Mia mir zu. Schnell rappelte ich mich wieder auf und rannte zur besagten Station, in der der Mann sein sollte.
Als ich denn Raum betrat ging ich direkt auf den jungen Mann zu, der dort auf einem der Betten sass und sich seine linke blutüberströmte Schulter hielt.
Wenn ich sagen würde, dass dieser Mann unglaublich gut aussehe, ein Adonis sei, dann würde ich noch untertreiben. Seine dunkelbraunen, schon fast schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht und seine eisblauen Augen waren auf mich gerichtet und schienen direkt in meine Seele sehen zu können.
Ich wurde knallrot und senkte den Blick. Scheisse er sass mit einer Schussverletzung vor mir und anstatt ihn zu versorgen stand ich hier nur dumm rum und sah ihn an.
Ich sammelte mich wieder und stellte mich ihm vor:„Guten Abend. Mein Name ist Zoey Burton und ich werde ihre Wunde jetzt erstmal versorgen und dann sehen wir weiter"
Ich lächelte ihn an und machte mich wieder, ganz professionell, an die Arbeit.
„Sind Sie neu hier Zoey?" fragte mich der gut aussehende Umbekannte plötzlich.
„Ja, ich bin erst seit etwa zwei Wochen hier. Aber keine Sorge, das ist nicht dass erste Mal, dass ich eine Wunde versorge." Erwiderte ich.
Ich dachte, dass er mich dies nur gefragt hatte, weil ich noch relativ jung war und auch erst vor knapp einem Jahr meine Ausbildung abgeschlossen hatte. Deshalb versuchte ich ihn mit meinen Worten von meiner dennoch guten Fachkenntnis zu überzeugen.
Er lachte leise auf und sagte mit seiner wunderschönen, männlichen Stimme:„ Verstehen Sie mich nicht falsch, ich glaube durchaus daran, dass Sie äusserst qualifiziert sind für diesen Job. Es ist nur so, dass ich sie hier noch nie zuvor gesehen habe."
Ich sah ihn eine wenig irritiert an und meinte:„ Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so oft im Krankenhaus sind, um alle hier zu kennen".
Nun lachte er in voller Lautstärke und antwortet mir mit seiner tiefen Stimme:„Weisst du Süße, mir gehört der ganze Laden hier. Aber du hast schon recht, ich bin nicht oft genug hier um alle zu kennen, schliesslich habe ich nicht gerade lust meine Freizeit in einem Krankenhaus zu verbringen. Ausserdem kümmert es mich normalerweise auch nicht, wer hier arbeitet und wer nicht. Solange sie ihren Job gut machen... Trotzdem wäre mir so eine hübsche junge Frau, wie du es bist, bestimmt aufgefallen." Er sah mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht in die Augen und wartete auf meine Reaktion.
Er soll also mein Boss sein?
Ich wusste nicht was ich davon halten soll, schliesslich war ich ja erst seit zwei Wochen hier angestellt und wusste noch nicht so viel über den ganzen Betrieb. Andererseits hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen und ich weiss nicht, aber er geriet offensichtlich in einen Schusswechsel und ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass Krankenhausbesitzer oft in Schiessereien verwickelt sind.
Natürlich gibt es für alles ein erstes Mal, aber dennoch kommt mir seine Behauptung merkwürdig vor.
Eine Erwiderung auf seine Aussage, blieb mir glücklicherweise erspart, da genau in dem Moment der Chefarzt der Abteilung den Raum betrat. Seine blonden Haare waren zerzaust, als ob er gerannt wäre und auch die Art und Weise wie er atmete, wies darauf hin.
Als er mich sah, wie ich neben dem Patient stand, um ihn zu versorgen, weiteten sich seine Augen vor Schreck.
„Was tuen Sie hier? Verschwinden sie sofort!" fuhr er mich an.
Verwirrt über seine Reaktion erwiderte ich:„ Aber Dr. McGowan ich bin noch nicht ganz fertig mit der Verarztung der Wunde. Ausserdem muss ich noch der Polizei bescheid geben, wie es vorgeschrieben ist bei Schusswunden."
Dr. McGowan, der mittlerweile schon den Raum durchquert hatte und vor mir stand, sah nun ziemlich wütend aus.
„Hören Sie zu Miss Burton, ich bin ihr Vorgesetzter und Sie müssen auf mich hören, wenn ich ihnen Anweisungen gebe. Das heisst, wenn ich ihnen sage, dass sie den Raum sofort verlassen sollen, dann tuen sie das auch. Haben sie verstanden?!" Rief er und ich meinte einen Hauch von Panik in seiner Stimme zu hören. „Ausserdem werden sie die Polizei nicht rufen, Gesetz hin oder her! Sie können jetzt gehen und seien sie morgen pünktlich." Wies er mich grob an.
Ich senkte schweigend meinen Blick, nickte und beeilte mich, um aus dem Zimmer zu kommen.
Kurz bevor die Tür hinter mir ins Schloss fiel, hörte ich noch wie sich mein Boss bei dem Unbekannten mit der Schussverletzung entschuldigte und ihm versicherte, dass so etwas sicherlich nie wieder vorkommen würde.Hey an alle die das lesen ^^
Das ist meine allererste Geschichte auf Wattpad und ich hoffe sehr, dass sie euch gefallen wird.
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Be mine
Chick-LitKeuchend rannte ich die Strasse runter. Ich hörte seine Schritte immer noch dicht hinter mir. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um mich und heben mich in die Luft. Durch meine Schreie und mein Gezappel liess er sich nicht beeinflussen. Er...