Teil 20
Am nächsten Morgen, nach meinem Streit mit Collin, wurde ich wach als ich hörte wie jemand nervös draussen im Gang vor meinem Zimmer herum lief.
Ich streckte mich und sah mich leicht verwirrt um.
Ich wusste nicht mehr wie ich in Collins Schlafzimmer gekommen war. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich auf dem kleinen Sofa in Collins Büro eingeschlafen war.
Jedoch vermutete ich mal dass mich irgendjemand, höchst wahrscheinlich Collin selbst, hier her getragen hatte.
Plötzlich wurde die Türe aufgestossen und Collin stand mit einem Tablett in den Händen im Türrahmen und lächelte mich unsicher an.
Moment mal was? Collin Leech und Unsicherheit?
Ich musste mich wohl gerade täuschen, denn das war nämlich etwas, was ich ganz und gar nicht von ihm kannte.
„Hey Baby." sagte er leise und kam langsam auf mich zu.
Ich richtete mich im Bett so auf, das ich mit dem Rücken angelehnt da sitzen konnte und musterte ihn skeptisch. Er stellte das Tablett vorsichtig auf den Nachttisch neben mir ab.
„Wie gehts dir Prinzessin?" Fragte er leise. Ich erwiderte nichts. Immer noch war ich verletzt von seinem gestrigen Verhalten.
Er senkte seinen Blick und seufzte, bevor er seinen Kopf wieder hob und mich erneut ansah. Nach einer Weile, in der er mich einfach nur gemustert hatte, holte er tief Luft und sagte:„ Okay in Ordnung. Hör mir jetzt gut zu, denn ich habe das so gut wie noch nie gemacht. Es tut mir leid mein Liebling. Es tut mir leid, wie ich dich behandelt habe. Es tut mir leid, was ich alles gesagt und behauptet habe. Es tut mir wirklich leid" Sagte er schnell, aber dennoch klar und deutlich und ich hörte, dass er jedes Wort auch wirklich so meinte, wie er es gesagt hatte.
Er schwieg und wartete auf meine Reaktion. Seine eisblauen Augen sahen mich fast schon fehlendem an.
Ich musterte ihn forschend und dachte darüber nach, was er gerade gesagt hatte.
„Heisst das, ich darf wieder arbeiten gehen?" Fragte ich ihn nach einer Weile, in der wir beide nichts sagten skeptisch. Ich war mir nicht sicher, wie viel ich von seiner Entschuldigung erwarten konnte.
Er zögerte mit seiner Antwort. Man sah, dass er mit sich selbst rang, da er es eigentlich nicht wollte.
„Na gut, okay du darfst wieder arbeiten gehen." Seufzte er schlussendlich ergeben und nicht gerade zufrieden damit.
Voller Freude darüber sprang ich auf und schlang meine Arme um seinen Hals.
„Danke" rief ich glücklich wie ein kleines Kind, das gerade Süssigkeiten bekommen hatte.
Nachdem er seine anfängliche Überraschung überwunden hatte, legte auch er seine starken Arme um mich und zog mich lächelnd näher zu sich.
In dem Moment merkte ich was ich hier eigentlich tat. Schnell versuchte ich mich von ihm zu lösen, was er natürlich verhinderte.
„Collin lass mich los." quengelte ich und sah ihn böse an. Er grinste mir nur frech zurück. „Wenn ich dich los lasse, verzeihst du mir dann?" Fragte er und sah mich dabei mit einem so süssen Blick an, dass ich wie automatisch einfach nickte.
Ich war ein Mensch der schnell verzeiht, aber vergessen tue ich sehr langsam und wenn dann nicht einfach nur so.
Er lächelte mich wieder an und löste dann auch tatsächlich langsam seine Arme, die er um mich geschlungen hatte. Sofort rückte ich ein Stück von ihm weg.
Verdammt! Ich wollte ihm eigentlich nicht so schnell verzeihen, aber irgendwie war es schon niedlich zu sehen wie viel Überwindung es ihn gekostet hatte sich zu entschuldigen und auch die Mühe die er sich mit dem Frühstück gemacht hatte.
Apropos Frühstück. Ich drehte mich zu meinem Nachttisch um und schnappte mir das Tablett. Ich platzierte es auf meinem Schoss und inspizierte es erstmal gründlich.
Auf dem Tablett befand sich ein Glas Orangensaft, ein Teller mit Rührei, gebratenem Speck und leicht angekohltem Toast. Noch dazu war auf dem Tablet eine weisse Rose mit einem Zettel auf dem in einer sauberen und ordentlichen Schrift 'Es tut mir leid mein Engel' stand.
Okay das war schon süß oder?
Ich meine, wenn ich so überlegte war er doch auch gar nicht mal so schlimm.
Klar er hatte seine Fehler... nervige manchmal recht grosse Fehler, aber er ist nicht nur schlecht.
Vielleicht sind das aber auch zurzeit nur meine weiblichen Hormone, die gerade ausrasten, weil die ganze Aktion von vorhin wirklich niedlich von Collin war.
Morgen werde ich ihn sicherlich wieder nicht mehr mögen oder so, aber das ist ja eigentlich im Moment egal. Ich nahm mir die Gabel auf dem Tablett neben dem Teller und begann zu essen, weil ich echt hungrig war.
Es war erstaunlicherweise wirklich lecker.
So lecker, dass ich bezweifelte, das Collin das Essen selbst zubereiten hatte, bis auf den Toast natürlich, den hatte er bestimmt selber gemacht.
„Hast du das alles gemacht?" Fragte ich deshalb Collin neugierig und mit halb vollem Mund.
Er lachte und nickte. „Natürlich habe ich das gemacht. Ich würde alles für dich tun Schatz." Sagte er fast schon ein wenig zu schnulzig für meinen Geschmack, aber ich sagte nichts dazu, weil ich immer noch am verhungern war. Deshalb widmete mich einfach wieder meinem Essen zu. Gott war das köstlich!
Auch den Rest des Tages verbrachte ich mehr oder weniger Freiwillig mit Collin.
Ich sah mir einen Film auf dem riesigen Fernseher im Wohnzimmer an und er setzte sich irgendwann, nachdem er seine Arbeit erledigt hatte, einfach zu mir.
Natürlich musste mich dieser Idiot auch gleich wieder in seine Arme ziehen und lies mich auch nach längerem Protest nicht los.
Ich habe dann halt einfach aufgegeben und so haben wir uns eng an einander gekuschelt den Film zu Ende angeschaut. Auch wenn Collin sich immer wieder darüber beschwert hatte wie langweilig er sei, aber es hatte ihn ja niemand gezwungen den Film mit mir zu sehen.
Am Sonntag gingen wir zusammen in einen nahegelegenen Park.
Ich hatte ziemlich lange gebraucht um ihn davon zu überzeugen mit mir zu kommen, aber schlussendlich hatte er nachgegeben.
Ich wollte das schöne Wetter geniessen und ausserdem wollte ich umbedingt ein Himmbeereis.
Wir sassen also ihm Park und assen unsere Eiscreme während Collin jedem, der mich auch nur eine Sekunde zu lang ansah, einen seiner 'Killerblicke' schenkte.
Die meisten senkten daraufhin ihren Kopf und beschleunigten ihre Schritte, so dass sie schon fast von uns davon rannten.
Doch abgesehen davon haben wir einen recht angenehmen Tag zusammen verbracht.
Am Abend hatte ich mir dann, weil wir die letzten zwei Tage relativ normal miteinander umgehen konnten, vorgenommen mit Collin zu reden wie es zivilisierte Menschen taten und ihn darum zu bitten mich gehen zu lassen.Hey Leute ich wollte mich nochmal für die ganzen Kommentare und Votes von euch bedanken, ihr seid die Besten! ❤️ Ich wurde gefragt, ob ich eine Lesenacht machen könnte und da ich im Moment noch Ferien habe werde ich wahrscheinlich wirklich noch eine kleine Lesenacht machen 😊
Wie fandet ihr das Kapitel? Hättet ihr Collin verziehen?
DU LIEST GERADE
Be mine
ChickLitKeuchend rannte ich die Strasse runter. Ich hörte seine Schritte immer noch dicht hinter mir. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um mich und heben mich in die Luft. Durch meine Schreie und mein Gezappel liess er sich nicht beeinflussen. Er...