Teil 31
Drei Monate.
Drei Monate hatte es schlussendlich gedauert, bis wir die komplette Hochzeit geplant und organisiert hatten.
Knapp einen Monat nachdem die letzte Hochzeitseinladung verschickt wurde, würde ich nun Collin zu meinem Mann nehmen.
Jetzt war es soweit.
Alles und jeder warteten jetzt nur noch darauf, dass ich endlich in meinem wunderschönen weissen Hochzeitskleid, den langen Gang zwischen den Sitzreihen der Kirche, zu Collin Leech laufen würde, um ihm dann das Ja-Wort zu geben.
Ich würde heute Mrs.Leech werden und ich hatte es immer noch nicht wirklich realisieren können.
Doch bevor das alles in wenigen Minuten passieren würde, würde ich vorher erst mal sterben und zwar aus lauter Nervosität.
Total aufgeregt lief ich im Raum, in dem ich auf meinen Vater wartete, hin und her.
Nur noch ein paar Augenblicke und ich würde eine verheiratete Frau sein. Ich würde Collins Frau sein!
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich plötzlich die Tür öffnete. Mein Vater, der mich gleich zum Altar begleiten würde, stand im Türrahmen und betrachtete mich stolz mit einem Lächeln auf den Lippen.
Meine Haare waren zu einer wunderschönen Hochsteckfrisur frisiert worden und ein langer Schleier wurde an meinem Hinterkopf befestigt.
Ich trug ein bezauberndes, weisses, trägerloses Kleid. Es hatte ein mit Spitze verziertes Dekolleté. Das Oberteil schmiegte sich eng, aber perfekt an meinen Oberkörper bis zur Hüfte und von da an fiel der Rock locker bis zum Boden und hatte dazu noch eine kleine Schleppe hinten.
Als ich es im Geschäft sah, wusste ich sofort, dass ich einzig und allein in diesem Traum von einem Kleid heiraten würde. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick.
„Du siehst unglaublich schön aus Schätzchen, wie eine echte Prinzessin." Hauchte mein Vater und ich sah wie er die aufkommenden Tränen in seinen Augen weg blinzeln musste, so gerührt war er von dem Anblick.
Es war ein sehr ergreifender Moment für ihn seine einzige Tochter zum Altar führen zu können, dass war mir klar.
Auch mir stiegen die Tränen in die Augen und als mein Vater dies bemerkte, kam er sofort auf mich zu.
„Nicht weinen mein Spatz! Heute soll der schönste Tag deines Lebens werden, da weint man doch nicht." Sagte er in einem sanften Ton und ich fiel ihm lächelnd um den Hals.
„Ich weine nicht weil ich traurig bin Papa, ich weine weil ich glücklich bin. Ausserdem bin ich so verdammt nervös." Gestand ich ihm ehrlich was ich fühlte.
Mein Vater lachte herzlich auf. „Die Aufregung ist ganz normal Schätzchen, glaub mir. Als ich deine Mutter geheiratet habe, wäre ich davor fast aus dem Fenster gesprungen und abgehauen so nervös war ich. Zum Glück hat mich dein Grossvater damals davon abgehalten."
Auch ich musste jetzt lachen, er hatte mir diese Geschichte noch nie erzählt.
„Also bist du bereit für deinen grossen Auftritt?" Fragte mein Vater und hielt mir seinen Arm entgegen. Ich nickte und hackte mich bei ihm ein.
Los geht's!
Er führte mich vor die Kirche, die Collin und ich für die Trauung ausgewählt hatten.
Wir betraten durch eine überdimensionale, schön verzierte Doppeltür die Kirche und sofort richteten sich alle Blicke der Hochzeitsgäste auf mich.
Am Ende des Ganges stand Collin in einem schwarzen Anzug, der ihm unglaublich gut stand, vor dem Altar und wartete auf mich.
Ich sah direkt in seine strahlenden Augen und sofort war ich gefesselt von dem unglaublich schönen Eisblau.
Ich würde schon in wenigen Minuten den Mann heiraten, den ich liebte.
Ja, ich hatte mich verrückterweise irgendwie in Collin Leech verliebt.
Ich liebte seine weichen, dunklen Haare. Ich liebte seine Augen, in denen man förmlich versinken konnte. Ich liebte sein freches Grinsen. Ich liebte alle seine Eigenschaften, sogar seine dämliche Sturheit. Ich liebte jeder seiner Berührungen. Ich liebte ihn, auch wenn dieser Idiot mich oftmals zur Weissglut trieb, war er einfach nur perfekt für mich.
Durch diese Erkenntnis noch viel aufgeregter, musste ich mich konzentrieren, damit ich nicht vor allen Anwesenden stolperte und eine peinliche Bekanntschaft mit dem Boden machte.
Als wir es endlich geschafft hatten und beim Altar angekommen waren, löste sich mein Vater von mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er mich nochmal in eine kleine Umarmung zog.
Danach schüttelte er Collin die Hand, flüsterte ihm kurz etwas ins Ohr und begab sich zu seinem Platz in der vordersten Sitzreihe neben meiner Mutter, die sich bereit in einen menschlichen Wasserfall verwandelt hatte.
Ich drehte meinen Kopf wieder zu meinem zukünftigen Ehemann und erneut verfing ich mich in seinem Blick, den er keine Sekunde von mir abwandte.
Ich bekam nicht wirklich mit, was der Pfarrer sagte, zu sehr war ich auf meinen Mann konzentriert, bis Collin auf einmal sprach: „Ja, ich will."
Erst dann nahm ich wieder meine Umgebung war und hörte gerade noch wie der Pfarrer sagte:„...und wollen sie Zoey Burton, Collin Leech zu ihrem rechtmässig Angetrauten Ehemann nehmen? Dann sagen sie jetzt 'Ja, ich will'."
Ich holte einmal tief Luft, bevor auch ich dieser Ehe aus ganzem Herzen zustimmte.
Nach einigen weiteren Worten sagte dann der ältere Mann endlich:
„Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau." Danach wandte er seinen Blick zu Collin. „Sie dürfen die Braut jetzt Küssen." Sagte er lächelnd an ihn gerichtet.
Langsam und mit einem grossen Grinsen beugte sich mein frisch vermählter Ehemann zu mir vor. Bevor er mich jedoch küsste, flüsterte er mir noch zu: „Ich liebe dich Zoey Leech."
Danach überbrückte er die letzten Zentimeter zwischen uns und legte seine Lippen sanft auf die meinen.
Sofort erwiderte ich den gefühlsvollen Kuss, der mich zur glücklichsten Frau der ganzen Welt machte.
Ich war unglaublich froh, dass meine Schicht im Krankenhaus damals noch nicht zu Ende war, als Collin mit einer Schusswunde eingeliefert wurde...So Leute herzlich willkommen zum Anfang vom Ende!
Ich habe im letzten Kapitel bewusst nicht auf die Kommentare geantwortet, weil ich alle Fragen einfach gleichzeitig beantworten will. Aber natürlich habe ich jeden einzelnen Kommentar gelesen und mich darüber gefreut❤️
DU LIEST GERADE
Be mine
ChickLitKeuchend rannte ich die Strasse runter. Ich hörte seine Schritte immer noch dicht hinter mir. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um mich und heben mich in die Luft. Durch meine Schreie und mein Gezappel liess er sich nicht beeinflussen. Er...