Teil 32
Am nächsten Morgen wachte ich in Collins starken Armen auf.
Ich schloss meine Augen wieder, um das Gefühl der Wärme und der Geborgenheit noch für einen Moment geniessen zu können.
Ich dachte an den letzte Abend zurück: meine Hochzeitsnacht mit Collin.
Aber nicht nur diese Nacht auch die gesamte Hochzeit war wunderschön, fast schon surreal wie ein fantastischer Traum.
Trotzdem war ich mir völlig bewusst, dass das alles wirklich passiert war.
Collin war nun mein Ehemann.
Ich musste mich zwar noch an den Gedanken gewöhnen, aber dennoch war ich glücklich, dass ich ihn meinen Mann nennen konnte.
Plötzlich spürte ich wie Collin sich hinter mir bewegte. Ich stellte mich schlafend und wartete gespannt drauf, was er als nächstes tun würde.
Er entfernte seine Arme, die er um mich gelegt hatte, küsste mich auf die Stirn und verliess danach den Raum. Sofort vermisste ich seine Wärme und die Geborgenheit, die mir seine Nähe gab.
Einige Minuten später stand ich auch auf und machte mich daran ihn zu suchen.
Ich folgte dazu einfach den Geräuschen, die aus der Küche kamen.
Als er mir mal gesagt hatte, dass er nichts ausser Pfannkuchen fürs Frühstück zubereiten konnte, hatte er nicht gescherzt. Ich hatte dies in den Wochen vor unserer Hochzeit einige Male zu spüren bekommen, als er mir helfen wollte etwas zu kochen.
Ich bekam ein wenig Angst, als ich mich der Küche näherte. Es war mittlerweile schon Nachmittag und ich wollte ehrlich gesagt nicht sehen, was passieren würde wenn Collin mal alleine versuchen würde zu kochen.
Leise betrat ich die Küche und lehnte mich an eine der Theken, um meinen Ehemann zu beobachten.
Ungeschickt rührte er in einer Schüssel herum. Als er den Inhalt für genug gerührt befand, holte er sich eine Schöpfkelle aus einer der Schubladen und goss damit ein wenig Teig in die bereit vorgefettete Bratpfanne.
Da hatte ich ja noch einmal Glück gehabt. Er machte lediglich Pfannkuchen fürs Mittagessen und versuchte nichts Neues, womit er wahrscheinlich die Küche abfackelt hätte.
Anscheinend hatte er meine Anwesenheit langsam bemerkt, denn er drehte sich um und sofort trafen seine eisblauen Augen auf meine smaragdgrünen. Er drehte sich wieder um, kippte den fertigen Pfannkuchen auf ein Teller und kam dann mit einem breiten Grinsen auf mich zu.
„Guten Morgen Mrs. Leech. Sind sie bereit für die Flitterwochen?"
Ich lachte auf wegen der Art, wie er dies gerade gesagt hatte. „Ich muss nur noch meine Koffer fertig packen und was ist mit ihnen Mr. Leech?" Fragte ich ihn zurück und imitiert ihn dabei.
„Meine Ehefrau wollte meinen Koffer auch noch packen, aber danach bin ich soweit." Sagte er frech grinsend.
Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn skeptisch an. „Ach ja, wollte sie das?" Stellte ich ihm eine Gegenfrage, die sich auf seine vorherige Aussage bezog.
„Ja ich denke schon, schliesslich würde ich ihr auch etwas dafür geben." Sagte er schelmisch und musterte mich kokett.
„Oh was würde ihre Frau denn von ihnen bekommen?" Fragte ich neugierig und führte somit das ganze Spiel fort.
Seine Augen funkelten, als er sich zu mir runter beugte und meinen Hals langsam mit feinen, wunderschönen Küssen bedeckte.
Er blieb an einer ganz besonderen Stelle hängen und verteilte drauf weitere Küsse.
Ich keuchte überrascht auf, als er kurz sanft in meine Haut biss. Wie von alleine schlossen sich meine Augen, um seine Lippen an meinem Hals noch besser geniessen zu können.
Viel zu schnell löste er sich wieder von mir und grinste mich zufrieden an.
„Glauben sie mir, ich weiss genau was meiner Frau gefällt." Flüsterte er mir neckisch ins Ohr.
„Okay in Ordnung, du kannst jetzt weiter machen mit deinen Pfannkuchen." Ich wendete mich mit einem hochroten Kopf von ihm ab und setzte mich auf einen der Barhocker, um ihm beim Kochen zu zusehen.
Lachend machte er sich wieder an die Arbeit. Ich beobachtete ihn dabei, wie er ungeschickt die Pfannkuchen wendete, dabei sollte man doch meinen, dass er wenigstens das perfekt beherrschte. Ich musste schmunzeln.
Ich hätte niemandem geglaubt, der mir vor ein paar Monaten gesagt hätte, das ich irgendwann mit Collin verheiratet sein werde und ihn sogar lieben würde. Ich hätte diese Person wahrscheinlich für verrückt erklärt und wäre gegangen.
Doch nun sass ich hier auf einem Hocker, stütze meinen Kopf auf einen Händen ab und sah meinem Ehemann beim kochen zu.
Schon merkwürdig wie sich alles verändert konnte. Momentan fand ich alles perfekt genau so wie es war, aber wer weiss wie sich alles in fünf Jahren verändern wird. Vielleicht sind wir dann nicht mehr zusammen, was ich natürlich nicht hoffte. Andererseits könnte es sein, dass wir in fünf Jahren schon ein oder mehrere Kinder haben werden.
Beim Gedanken an Collin mit einem süßen Baby in den Armen wurde mir ganz warm ums Herz.
Ich wollte schon immer irgendwann mal Kinder haben und ich war mir sicher, dass Collin ein guter Vater abgeben würde. Schon nur wie unglaublich niedlich er mit meiner kleinen Cousine umgegangen war, damals als er sich beim Familienfest als meinen festen Freund vorgestellt hatte, bestätigte meine Vermutung.
Collin riss mich aus meinen Gedanken, als er mir einen Teller voller unförmige aber trotzdem lecker aussende Pfannkuchen vor die Nase stellte.
„Hier bitteschön." Sagte er, grinste mich an und begann danach sofort seine eigenen Pfannkuchen zu verspeisen. Dies tat er in solch einem Tempo, das man denken könnte, er wäre am verhungern.
Auch ich schnappte mir meine Gabel und ass einen ersten Bissen des Frühstücks.
Ich musste ehrlicherweise zugeben, dass Collin wirklich gute Pfannkuchen machte. Es wäre ja auch traurig wenn es nicht so wäre, schliesslich ist es das einzige das er zubereiten konnte.Nach unserem schönen gemeinsamen Frühstück beschloss ich schon mal damit anzufangen unsere Koffer für die Flitterwochen fertig zu packen.
Wir würde in zwei Tagen für drei Wochen nach Australien reisen.
Länger konnten wir leider beide nicht bleiben wegen unserer Arbeit aber ich war mir sicher, dass diese drei Wochen wunderschön werden. Ich freute mich auf die gemeinsame Zeit, die wir haben werden.Wo zum Teufel blieb er? Fragte ich mich, als ich am Flughaufen nun schon seit zwanzig Minuten auf meinen Ehemann warten musste.
Er wollte "kurz" noch etwas erledigen, bevor wir für unsere Flitterwochen nach Australien fliegen würden. Genervt und gelangweilt sass ich in einem der Stühle vor unserem Gate zusammen mit den ganzen anderen Passagieren, die warteten und hoffte das Collin bald zurück sein würde.
Ich tippte wahllos auf meinem Handy rum und suchte nach einem Spiel oder etwas ähnlichem um mir die Zeit zu vertreiben.
Plötzlich hörte ich wie sich jemand direkt vor mir räusperte und sah auf in zwei braune Augen.
Vor mir stand ein wirklich gut aussehender junger braunhaariger Mann, der mich kokett anlächelte.
„Hey meine Hübsche, würdest du mir sagen wie du heisst oder soll ich dich einfach weiterhin Hübsche nennen?" Flirtete er mit mir.
Ich zog eine Augenbraue in die höhe und wollte ihn gerade abwimmeln und ihm sagen, dass ich verheiratet war, doch dass war nicht nötig.
Mein lieber Ehemann höchstpersönlich übernahm dies für mich, indem er sagte: „Du sollst sie weder Hübsche noch sonst was nennen. Am besten du verziehst dich jetzt ganz schnell und hältst dich von meiner Ehefrau fern! Sonst könnte das sehr böse für dich enden..."
Der Braunhaarige wurde ganz weiss im Gesicht und verschwand ziemlich schnell, nachdem er noch ein leisen ‚Entschuldigung.' murmelte.
Aber ich konnte seine Reaktion sehr gut nachvollziehen. Collin hatte mit solch einer kalten Stimme gesprochen und dabei so bedrohlich gewirkt, dass es sogar mit kalt den Rücken herunter lief.
„Keine Sekunde kann man dich alleine lassen, ohne das du sofort von einer Horde Männer umgeben bist." Fluchte er leise vor sich hin.
„Naja also eine Sekunde warst du nicht weg und ausserdem war das keine Horde, sonder genau ein Typ."
Er beschloss anscheinend nicht weiter darauf einzugehen und nahm einfach mein Hand, um mich hinter sich her zu ziehen.
„Was soll das werden? Unser Gate ist dort hinten." Sagte ich ihm, doch er ignorierte mich einfach und zog mich weiter.
„Collin?" Fragte ich ihn nach einer Weile. Wir waren nun fast am anderen Ende des Flughafens und ich wusste nicht wirklich was er hier wollte.
„Lass dich überraschen Honey. Vertrau mir einfach." Sagte er und lächelte mich an. Ich seufzte ergeben und folgte ihm ohne weitere Fragen.Collin hatte für uns ernsthaft einen Privatjet organisiert. Einerseits fand ich es ein wenig übertrieben, aber andererseits freute ich mich darauf einmal mit so etwas zu fliegen. Glücklich liess ich mich neben Collin auf den wunderschönen Ledersitz im Inneren des Flugzeuges nieder.
Er zog mich beinahe sofort dichter zu sich heran und auch ich kuschelte mich an ihn.
„Sei mein und ich werde für immer dein sein mein Engel, das verspreche ich dir." Sagte er plötzlich und sah mir dabei voller Liebe in die Augen.
Mein Herz schlug wie verrück bei seinen Worten und ich wusste, das jetzt der richtige Moment war, um ihm endlich auch meine Liebe zu gestehen.
„Ich bin doch schon längst deins. Ich liebe dich Collin Leech." Sagte ich aufrichtig, aber etwas schüchtern und wartete gespannt auf seine Reaktion. Überrascht riss er seine Augen auf und starrte mich völlig perplex an, bis er sich wieder fassen konnte.
„Ich liebe dich so sehr Zoey Leech." Flüsterte er, bevor er seine Lippen auf meine senkte.
Ich war sehr froh, dass wir einen Privatjet hatten und somit alleine im Flugzeug waren, sonst hätten wir das was als nächstes folgte sicherlich nicht tuen können.Danke an die liebe @lalilalo_lea für das schöne Bild. Auch wenn die Geschichte jetzt bald zu ende ist, könnt ihr mir natürlich weiterhin solche Bilder schicken wenn ihr wollt, ich würde mich auf jedenfall darüber freuen 😊
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Be mine
ChickLitKeuchend rannte ich die Strasse runter. Ich hörte seine Schritte immer noch dicht hinter mir. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um mich und heben mich in die Luft. Durch meine Schreie und mein Gezappel liess er sich nicht beeinflussen. Er...