Teil 28

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Teil 28

Das war wahrscheinlich einer der anstrengendsten Nachmittage meines Lebens!
Meine ganze Familie war komplett aus dem Häuschen wegen meiner Verlobung mit Collin.
Ausserdem kam es mir so vor, als hätte meine Mutter einfach jeden, den sie in ihrer Kontaktliste hatte, zu diesem Treffen eingeladen.
Nein wirklich, es kamen von Luke und Mia über die Nachbaren meiner Eltern, bis hin zu irgendeiner Tante, der Stiefschwester meines Grossvaters, einfach alle!
Schlussendlich wurde aus dem "Gemütlichen Nachmittag mit der Familie und Kaffee und Kuchen" meiner Mutter eher eine Verlobungsfeier für Collin und mich.
Wir hatten unendlich viele Glückwünsche und sogar ein paar Geschenke bekommen.
Aber wie eigentlich bei jedem Familientreffen, gab es für mich wieder einen Moment, an dem ich am liebsten im Erdboden versunken wäre.
Meine Tante gab mir nämlich einen Ratschlag, den sie sich ruhig hätte sparen können.
„Zoey liebes, du musst so schnell wie möglich schwanger werden von diesem Prachtexemplar eines Mannes. Wenn du erstmal ein Kind von ihm hast, wird er es sich länger überlegen ob er dich für eine Andere verlassen soll oder nicht. Du hast ihn einfach viel fester an dich gebunden. Ausserdem hast du danach immer eine Art finanzielle Absicherung. Glaub mir meine Liebe, wenn Mannie nicht wäre, hätte mich dein Onkel Jeremias sicherlich schon längst für eine jüngere und hübschere Frau verlassen."
Das alleine wäre garnicht mal so schlimm gewesen. Wenn nicht genau zu dem Zeitpunkt, den meine Tante dazu ausgewählt hatte um mir ihre Lebensweisheiten zu überliefern, Collin direkt neben mir gestanden wäre und natürlich alles mit angehören hatte.
Aber es kommt noch besser Leute! Denn als ich zu beschämt war meiner Tante zu antworten, hat das Collin einfach für mich übernommen.
Er antwortete nämlich genau in dem Moment, als meine Eltern und meine Grossmutter beschlossen hatten, sich zu uns zu gesellen:„Also ich hätte wirklich nichts dagegen meine wunderschöne Verlobte zu schwängern und mit ihr ein paar süsse kleine Babys zu haben."
Und genau das war der Zeitpunkt an dem ich beschlossen hatte, ihn für den Rest meines Lebens zu ignorieren.
Am Ende des Tages war ich nicht nur total erschöpft, nein, ich hatte jetzt morgen auch noch eine Verabredung mit meiner Mutter, um mit den Hochzeitsvorbereitungen zu beginnen.
Während der Autofahrt zurück zum Haus warf ich Collin immer wieder böse Blicke zu und ignorierte ihn, genau so wie ich es mir geschworen hatte.
Aber es schien so, als ob er das recht amüsant fand, denn er lachte jedes Mal wenn er mich dabei erwischte wie ich ihn böse anstarrte.
Endlich Zuhause angekommen, warf ich mich beinahe sofort auf die Couch im Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein, um mich ein wenig mit Hilfe von irgendeiner hirnlosen Sendung zu erholen.
Doch schon einige Minuten später, kam der nervige Collin und legte sich zu mir hin.
„Hey Baby, bist du etwa immer noch wütend?" Fragte er schmunzelnd und ich wollte ihm das Lächeln am liebsten aus dem Gesicht schlagen.
„Keine Ahnung, was denkst du denn?" Stellte ich ihm stattdessen lediglich eine bissig Gegenfrage und brach so meinen Schweigeschwur.
„Ouch komm schon! Es tut mir leid, aber es war doch nur die Wahrheit." Schmollte er, aber war immer noch sichtlich amüsiert.
Er zog mich auf seinen Schoss und kuschelte sich an mich als wäre ich ein Riesenteddybär. Ich konnte nie lange böse auf jemanden sein, aber bei Collin war es fast schon lächerlich, wie schnell ich ihm immer wieder verzeihe.
Ich seufzte genervt von mir selbst auf und kuschelte mich auch ein wenig an ihn. Er sah mich mit einem fetten Grinsen im Gesicht triumphierend an, da er genau wusste, dass er gewonnen hatte und ich ihm verziehen habe.
Wir sassen also so da und schauten uns zusammen irgendeine Serie im TV an.  Plötzlich fragte er mich ganz unschuldig:„Was hast du eigentlich so gemacht, in den paar Tagen bevor du wieder zu mir gekommen bist?"
Ich kannte ihn zu gut, als das ich ihm abkaufen würde, dass er mir diese Frage nur so nebenbei gestellt hatte. Ich wusste genau, dass ihn meine Antwort brennend interessierte.
„Nicht viel eigentlich." Gab ich ihm bewusst eine nicht gerade aussagekräftige Antwort.
„Was soll das heissen?" Er versuchte immer noch krampfhaft desinteressiert zu klingen, sodass ich mir ein Lachen verkneifen musste.
„Naja ich habe meine Wohnung geputzt, war ab und zu mit jemandem weg und habe gearbeitet." Antwortete ich ihm, der Wahrheit entsprechend.
„Ah schön... mit wem warst du denn weg?" Fragte er mich weiter aus und nun konnte er die Neugier in seiner Stimme nicht mehr verbergen.
Aber langsam wurde es auch für mich ein bisschen Kritisch. Ich wollte ihm eigentlich nicht von John erzählen, deshalb wich ich seiner Frage mit einer Gegenfrage aus.
„Wieso willst du das überhaupt wissen?"
Er drehte mein Gesicht so, das ich ihn ansehen musste und sagte:„Ganz einfach, du bist meine zukünftige Frau und es interessiert mich nunmal was meine Verlobt so treibt." Er lächelte mich an und wartete gespannt auf meine Antwort.
Um mir aber noch ein wenig Zeit zu verschaffen bevor ich ihm das mit John erzählen würde, fragte ich ihn zuerst, was er denn in diesen Tagen gemacht hatte.
„Nicht viel. Ich habe gearbeitet, jede Minute an dich gedacht und darauf gewartet, dass du zu mir zurückkehrst." Sagte er und küsste mich danach sanft auf meine Lippen.
Doch so schnell er damit angefangen hatte hörte er auch schon wieder auf. „Und jetzt du." Forderte er mich dazu auf meine Erlebnisse zu erzählen.
„Eh... also ich war mit allerlei Leuten unterwegs. Hauptsächlich mit Mia, Luke, John, Selena und anderen Kollegen." Ich ratterte die verschiedenen Namen so schnell runter wie ich nur konnte, in der Hoffnung, er würde Johns Namen nicht heraushören oder  verstehen.
„John?! Doch nicht etwa dieser scheiss Arzt oder?" Zischte Collin wütend.
„Doch, aber wieso ist das so schlimm? Es ist nichts passiert." Versuchte ich ihn zu beruhigen.
„Hat er dich angefasst?" Fragte er misstrauisch.
„Natürlich haben wir uns berührt. Weisst du, hier in diesem Land gib man sich die Hand zur Begrüssung."
Er musterte mich mit zusammengekniffenen Augen und fragte skeptisch:„Und mehr war da nicht? Keine weitern Berührungen?"
Ich schüttelte den Kopf zu Verneinung und wandte mich schnell wieder dem Fernseher zu.
„Lüg mich nicht an Zoey!" Sagte er nun extrem wütend. Ich zuckte wegen seinem scharfen Ton leicht zusammen.
„Okay ist ja schon gut! Die intimste Berührung die wir hatten, war ein einfacher kleiner Wangenkuss, mehr nicht!" Sagte ich ihm die Wahrheit.
Er knurrte zornig und rief plötzlich laut: „Ich hätte diesen Bastard umbringen sollen!"
Ich seufzte genervt auf. „Nein hättest du nicht und du wirst ihm auch weiterhin nichts tun Collin, sonst bin ich schneller weg, als du denken kannst! Ich hatte sowieso nicht vor John noch länger zu daten, das mit uns war beendet bevor es überhaupt eine wirkliche Chance hatte zu beginnen. Glaub mir, deine Eifersucht ist total unberechtigt." Sagte ich und strich ihm einmal sanft über die Wange, bevor ich weiter sprach. „Ausserdem bin ich langsam müde und ich habe morgen einen langen Tag, da ich anfangen werde unsere Hochzeit zu planen. Also gehe ich jetzt schlafen, kommst du mit?"
Er nickte nur, obwohl man ihm ansah, dass er nicht wirklich zufrieden war. Wir gingen zusammen hoch ins Schlafzimmer und machten uns Bettfertig.
Es dauerte nicht lange bis ich friedlich in Collin Armen einschlief.

Ich werde diese Buch überarbeiten sobald es beendet ist und da wollte ich euch um eure Hilfe bitten. Es ist so, dass ich gerne anstatt jedes Kapitel „Kapitel X" zu nennen gerne richtige Überschriften machen würde. Leider bin ich nicht so gut was das angeht und deshalb könntet ihr mir helfen indem ihr eure Überschriften Vorschläge in die Kommentare schreibt. ❤️

Be mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt