Mittwoch, 03.06.
Nach der Schule wollte Lou direkt nach Hause gehen. Ihr Plan war es sich in ihr Bett zu legen und endlich etwas Schlaf nachzuholen.
Doch zwei von Max' Freundinnen machten ihr einen Strich durch die Rechnung, indem sie ihr den Weg versperrten."Ey, du kleines Würmchen", begrüßte sie die eine der beiden hämisch grinsend.
Es war Abby, die in der Klasse bekannt war für ihr ungeheures Selbstbewusstsein und ihre Vorliebe Schwächere anzugreifen.
Auch vor körperlichen Übergriffe schreckte sie nicht zurück. Neben ihr stand ihr Anhängsel Cora.Lou merkte, wie ihre Beine anfingen zu zittern.
Sie hatte Angst. Sie wusste, dass das was auf sie zu kam sicher nichts gutes sein konnte."Warum bist du eigentlich noch hier?" Das war wieder Abby.
"W-w-i-e meinst d-u-u das?" Brachte Lou gerade so hervor. Ihr Atem ging jetzt immer schneller.
Was wollten die beiden bloß von ihr?"Sieh dich doch mal an", höhnte Cora jetzt.
"Was will man mit einer wie dir? Was bist du überhaupt? So etwas hässliches und unnützes habe ich noch nie zuvor gesehen."Lou stiegen die Tränen in die Augen. Sie blinzelte sie weg und versuchte tapfer an den beiden vorbei zu gehen.
Doch Abby versperrte ihr den Weg und Cora packte sie am Handgelenk und verdrehte ihre Arme, so dass sie sie auf den Rücken hatte. Sie konnte sich nicht mehr wehren.
Lou versuchte sich trotzdem zu befreien, aber schaffte es nicht. Cora war einfach stärker als sie.Abby trat vor sie.
Das Grinsen auf ihrem Gesicht hatte nun einen besonders gehässigen Ausdruck angenommen.
Sie holte aus und schlug Lou mit ganzer Kraft in den Bauch. Dieser entwich ein Stöhnen und zugleich merkte sie, wie jegliche Luft aus ihren Lungen wich, sowie jegliche Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war.Abby holte schon zum nächsten Schlag aus. Immer wieder schlug sie zu, während ihre Freundin Lou fest im Griff hatte.
An diesem Tage war es nicht Lou die malte.
Heute malten andere an ihrer Stelle und dafür nahmen sie Lous Körper als Leinwand.
Die Spuren, die blau und grün auf ihrem Körper schillerten, würden die Erinnerung an dieses Werk noch lange aufrecht erhalten.
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SchwarzMaler
General FictionSie war es gewohnt alleine zu sein. Sie brauchte niemanden. Solange sie ihre Farben hatte, war ihr alles andere egal. Sie war eine Malerin. Wenigstens das wurde akzeptiert. Doch was, wenn die Farben aus ihrer Welt verschwinden sollten? [Ein überspi...