Freitag, 19.06.
Bis jetzt hatten ihre Klassenkameradinnen noch nicht begonnen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Ihre Pläne sie loszuwerden.
Lou war den restlichen Donnerstag angespannt wartend auf ihrem Platz gesessen.Wenn sie nur daran dachte, schlotterten ihr die Knie.
Sie wusste nicht, was sie zu erwarten hatte und das machte ihr Angst.
Ihre Mitschülerinnen schienen der Überzeugung zu sein, dass sie Lou loswerden mussten.Ihre Stimmen hallten auch jetzt noch in ihrem Kopf nach, ihr gehässiges Gelächter, ihre spöttischen Worte.
Lous Gedanken begannen die Töne der Mädchen anzunehmen.Sie hörte immer wieder, wie Fatha sagte, dass sie sich vergraben sollte. Wie Lucia über ihr Aussehen lästerte und meinte, sie würde sich noch wundern.
Sie hörte das Gelächter von Kira, der dritten im Bunde.
Kira, die vor langer Zeit so etwas wie eine Freundin gewesen war.Lou versuchte von den Gedanken an die Mädchen und ihre bösartigen Worte loszuwerden und sich stattdessen auf das wenig erfreuliche zu konzentrieren, dass sie hatte. Damian.
Allerdings funktionierte das nicht wirklich und so versuchte sie sich wenigstens auf den Unterricht zu konzentrieren.Der Lehrer erklärte gerade, dass sie Referate halten sollten, in Gruppen.
Lou stöhnte. Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
Ihre Mitschüler hatten sich schnell zu Gruppen zusammengefunden, nur sie war übrig geblieben.
Ihr Lehrer fragte, wer bereit war Lou noch mit in seiner Gruppe aufzunehmen. War das peinlich! Natürlich meldete sich niemand. Niemand wollte freiwillig mit ihr zusammen arbeiten müssen.Sie bot sich an, alleine zu machen.
Doch ihr Lehrer verstand offensichtlich nicht und so kam es, dass sie zu Fatha, Max und Kevin in die Gruppe gesteckt wurde.
Die drei waren alles andere als begeistert, sie durchlöcherten Lou fast mit ihren verächtlich Blicken.
Damit war Lous Stimmung endgültig im Keller angekommen.Die Blicke ihrer Mitschüler waren bohrend und schienen auf direktem Wege in ihr Herz zu gelangen.
Lou merkte, wie sie immer schlechter Luft bekam. Das konnte nur schief gehen.
Als würde man sich mit Ölfarbe vermalen und dann versuchen dies mit einem Tintenlöscher zu berichtigen.
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SchwarzMaler
General FictionSie war es gewohnt alleine zu sein. Sie brauchte niemanden. Solange sie ihre Farben hatte, war ihr alles andere egal. Sie war eine Malerin. Wenigstens das wurde akzeptiert. Doch was, wenn die Farben aus ihrer Welt verschwinden sollten? [Ein überspi...