Sonntag, 28.06.
Diesen Sonntag waren Lou und ihre Mum wieder bei deren Freund und seinem Sohn Damian eingeladen.
Inzwischen hatte Lou angefangen Damian immer mehr zu mögen und auch sein Vater war nett. Sie freute sich für ihre Mum, dass sie jemanden gefunden hatte, der wirklich nett war und so ganz anders als all die Freunde die sie zuvor hatte.Nach dem Essen, dass auch dieses Mal wunderbar geschmeckt hatte, bot Damian ihr an, ihn auf sein Zimmer zu begleiten, damit die beiden Turteltäubchen für sich sein konnten.
"Willkommen in meinem Reich," lachte er oben angekommen. Sie staunte nicht schlecht. Seine Räumlichkeit war wirklich groß und ordentlich. Die Einrichtung gefiel ihr und sie fühlte sich augenblicklich wohl.
"Schön, nicht?" erkundigte sich er. Sie nickte.
"Aber jetzt zu etwas anderem. Setz dich ruhig." Sie setzte sich, irritiert von seinem nun gar nicht mehr lockeren, ernst gewordenen Tonfall. "Lou, ich mache mir Gedanken," fing er nun an. "Ich sehe, dass du immer seltener lächelst und sehe immer öfters wie deine Klassenkameraden mit dir umspringen. Du siehst traurig aus. Die Traurigkeit umgibt dich regelrecht." Sie wusste nicht recht was sie auf seine Monolog antworten sollte, doch er war noch gar nicht fertig. "Bitte beantworte mir eine Frage ehrlich: Wie geht es dir?"
Das brachte sie endgültig raus.
Er sah ihr fest in die Augen. Sein Blick war ihr mehr als unangenehm, sie wusste nicht ob sie ihm ausweichen oder ihn erwidern sollte.Nach einer Weile des Schweigens entschied sich Lou dazu, sich ihm anzuvertrauen. Sie erzählte ihm von dem was die letzten Wochen passiert war, von ihrem Empfinden und ihren Ängsten. Damian hörte ihr aufrichtig zu. Er verurteilte sie nicht. Das spürte Lou ganz deutlich.
Es war eine Wohltat sich endlich einmal alles von der Seele reden zu dürfen.Auch Damian war ein Künstler.
Er schaffte es mit nur wenig, Lou ein Lächeln ins Gesicht zu malen. Diese Kunst beherrschte wohl tatsächlich niemand so gut wie er.
DU LIEST GERADE
SchwarzMaler
General FictionSie war es gewohnt alleine zu sein. Sie brauchte niemanden. Solange sie ihre Farben hatte, war ihr alles andere egal. Sie war eine Malerin. Wenigstens das wurde akzeptiert. Doch was, wenn die Farben aus ihrer Welt verschwinden sollten? [Ein überspi...