Chapter 29

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Mey P

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Mey P.o.V.

Bei Cara hatte ich mich mit Eis vollgestopft, weil ich keine Lust auf Frustshopping hatte.

Zu anstrengend.

Cara hatte mich eine gefühlte Stunde einfach nur umarmt, was mir wirklich gut getan hatte, weil ich froh war sie zu haben.

Zusammen schauten wir uns ein paar Filme an, die mich eigentlich ablenken sollten, aber es nicht schafften, weil ich einfach nicht aufhören konnte an Starks Worte zu denken. Ich sei nur eine Wette gewesen. War ja klar, dass sich jemand wie er nicht für jemanden wie mich interessiert.

"Meyyy!"

Cara saß zwar direkt neben mir, aber meinte immer noch, dass sie mir ins Ohr schreien müsste.

"Was?"

"Baaald ist der Schulball uuund wiiiir braauchen noch Kleider!"

"Wiiir bräääuchten auuuuch erstmaaal Lust um dahinzugehen", äffte ich ihre Stimme nach, wofür ich einen beleidigten Blick erntete.

"Komm schon, ein bisschen Ablenkung wäre gut!"

"Ja, klar, ist bestimmt total toll, wenn ich alleine auf dem Ball bin."

"Du hast eh keine andere Wahl als mitzukommen, denn im Notfall kette ich dich an und ziehe dich den gesamten Abend hinter mir her."

Ich seufzte. Schon traurig, dass ich ihr das wirklich zutraute.

Aber mal ehrlich. Jede beste Freundin hat doch so ihre gruseligen Seiten, nicht wahr? Wahrscheinlich konnte ich mich schon glücklich schätzen, dass sie keinen geheimen Folterkeller hatte oder wie ein böser Clown lachen konnte.

"Also, ich hab das schon geplant. Mittwoch ist der Ball. Und dann gehen wir Montag Kleider shoppen."

"Ja, von mir aus", gab ich nach, weil dagegen anzukämpfen nutzlos gewesen wäre.

"Flunderbar!"

Ich lachte.

"Flunderbar?!"

"Ja, flunderbar, eine Mischung aus Flunder und wunderbar. Neologismus und so."

Ich lachte noch mehr. Oh, Gott, Cara.

Ich war so froh, dass ich sie hatte.

Irgendwann gegen späten Nachmittag verabschiedete ich mich von Cara und fuhr zu Noah ins Krankenhaus.

Noch immer lag er dort. Genauso wie die letzte Woche. Zu viele Schläuche hingen überall herum. Das Summen von ein paar Maschinen war das Einzige, was man in diesem Raum hörte.

Ich blieb eine Stunde da, in der ich einfach nur Noahs Hand hielt und ihn mit irgendeiner Scheiße zulaberte, da die Ärzte meinten, dass das helfe.

Schließlich wurde ich aber nach Hause geschickt, weil die Besuchszeit um war.

Tante Fi wartete und fragte wie mein Tag gewesen sei.

"Stark ist ein Arsch, ich habe wahrscheinlich 100 Kilo durch Eis zugenommen und Noahs Zustand ist noch immer gleich."

Sie nahm mich in den Arm und zusammen legten wir uns aufs Sofa.

Es lief gerade Warm Bodies und wir beschlossen einfach diesen Film zu gucken. Ich fand diesen Zombietypen von der Art total süß!

Warum gab es im echten Leben keine lieben, netten, aufmerksamen, charmanten tollen Typen, die single waren?

Wieso blieben nur noch die bösen Badboys übrig, in die man sich dann hoffnungslos verliebte, aber die einen immer nur ausnutzten?

Und wieso genau musste ich mich in einen davon verlieben?
Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass ich zu einem von diesen dummen, naiven Mädchen gehören würde, die sich von so einem Typen um den Finger wickeln lassen, der sie nur ausnutzen will.

Ich könnte mich selber dafür ohrfeigen, aber was konnte ich jetzt schon noch groß ändern. Nichts. Ich wünschte, dass ich noch irgendjemanden hätte, mit dem ich darüber reden konnte. Nicht eine beste Freundin und auch nicht meinen Cousin, sondern einfach eine Mutter, die mich dann in den Arm nehmen würde und mir sagen würde, dass ich irgendwann den perfekten Jungen finden würde.

Einen Jungen, der mir Blumen schenkte, der nur Augen für mich hatte und der mich niemals anlügen würde. Mit dem ich Spaß haben konnte (auf beide Arten).

Einen Jungen, der mich so liebte, wie ich ihn und der mich für nichts auf der Welt verlassen würde.

Ich lag einfach noch bis drei Uhr nachts wach. Meine Gedanken wanderten von Stark zu meinen Eltern und zu meinem imaginären Traumjungen, der irgendwie Stark ziemlich ähnlich sah.

Da war aber noch eine Sache, die mich beschäftigte: Immer, wenn ich die Augen schloss, kam mir das Bild des Mannes in den Kopf, den ich für diesen Arsch von Stark getötet hatte.

Schnell nahm ich mir ein paar von Tante Fis Schlaftabletten. Ich hatte für ihn getötet und er dankte es mir, indem er mir beichtete, dass er mich nur verarscht hatte.

Langsam beruhigte ich mich und schaffte es schließlich meine Augen zu schließen, ohne ihn zu sehen. Ob ich jemals wieder normal einschlafen werden könnte? Ich wusste es nicht, aber ich hoffte es so sehr.

Fühlte ich mich schuldig wegen dem Mord? Nur ein bisschen, denn der Typ hatte es definitiv verdient. Aber vielleicht hatte er ja doch überlebt. Vielleicht hatte ich ihn ja nicht umgebracht. Trotzdem war es Notwehr.

Das würde ich mir jetzt immer einreden. Ich hatte richtig gehandelt. Ich hatte richtig gehandelt. Ich hatte richtig gehandelt.

Und dann driftete ich irgendwann in einen traumlosen Schlaf.

Badboy loves meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt