Lily Evans:
„Wir sagen nur noch kurz zu Hause Bescheid und kommen dann mit unseren Schlafsachen zu dir", sagte Alice und verabschiedete sich schnell von uns, bevor sie disapparierte. „Kommst du mit?", fragte ich an Marlene gewandt, denn ich hatte keine Lust, alleine bei Petunia aufzukreuzen. „Ja". Marlene nickte, griff nach meiner Hand und schon wurden wir beiden in einen schlauchartigen Tunnel gezogen. Mit einem lauten Knall landeten wir auf meinem Bett und mussten laut lachen, als ein spitzer Schrei zu uns hinauf drang. „Lily!", ertönte kurz darauf die wütende Stimme von Petunia. „Wag es ja nicht, mich noch einmal so zu erschrecken!" Stampfende Schritte näherten sich und die Zimmertür wurde aufgerissen. „Lily du..." Der Rest des Satzes ging in einem erstaunten „Oh" unter und misstrauisch musterte Petunia Marlene, die ihr Lachen in einem vorgetäuschten Hustenanfall zu verbergen versuchte. „Willst du vielleicht etwas trinken?", fragte Petunia schnippisch und widmete ihren tödlichen Blick dann wieder mir.
„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich bis zum Schulanfang bei Marlene bin", verteidigte ich mich und schaute meine große Schwester grimmig an. Sofort hellte sich Petunias Miene auf und sie klang auch schon viel freundlicher, als sie mir ein paar schöne Tage bei meiner Freundin wünschte, ehe sie das Zimmer verließ.
„Das war aber so nicht abgesprochen", lachte Marlene, als Petunia die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Ich hoffe es ist für dich in Ordnung", gab ich etwas kleinlaut zurück. „Aber klar doch!", grinste meine beste Freundin und legte mir einen Arm um die Schultern. „Für dich doch immer! Außerdem möchte ich nicht Teilschuld tragen, wenn deine Schwester dich umbringt und ich es hätte verhindern können" Marlene zwinkerte ihr zu und stand dann auf um meinen Hogwartskoffer unter dem Bett hervorzuziehen.
Damit das Packen schneller ging, holte ich meinen Zauberstab hervor und murmelte „packe". Sofort flogen alle Sachen, die ich für das nächste Schuljahr benötigte in den Koffer, den ich zuvor magisch vergrößert hatte. Als alles sich ordentlich verstaut hatte, belegte ich das Gepäckstück mit dem Federleicht-Zauber, dann hob ich es mühelos hoch und nahm Marlenes Hand um Seite an Seite mit ihr zu der Villa der McKinnons zu apparieren.
Das Haus war wirklich riesig! Die McKinnons waren eine der alten, reinblütigen Zauberer Familien und im Besitz eines großen Vermögens, dass seit Generationen weitervererbt wurde. Doch Marlene bildete sich überhaupt nichts auf ihre edle Herkunft ein und deshalb wurden sie und ihre Eltern von vielen Blutsverräter genannt. Genau wie einige andere Reinblüter waren sie der Meinung, dass es nicht auf den Blutstatus, sondern auf den Charakter ankam und damit hatten sie sich in der magischen Welt einige Feinde gemacht.
Ich stellte meinen Koffer in der Eingangshalle ab und folgte Marlene in die Küche, in der wir schon von ihren Eltern und Alice erwartet wurden. Cynthia und William McKinnon begrüßten uns herzlich und verabschiedeten sich anschließend von uns. „Wir sind heute Abend bei Bekannten zum Essen eingeladen", erklärte Cynthia. „Macht euch ruhig einen schönen Abend" Sie wünschten ihnen schon mal eine Gute Nacht und verließen dann das Haus.
"Ich gehe Wanda Bescheid sagen, dass sie jetzt das Abendessen machen kann", meinte Marlene und ging aus der Küche, um die kleine Hauselfe zu suchen. „Ihr könnt schon mal ins Wohnzimmer gehen", hallte ihre Stimme durch den Flur und Alice erhob sich sofort von ihrem Stuhl und zusammen gingen wir ins Wohnzimmer. Dort ließen wir uns auf das große Sofa fallen und warteten auf Marlene, die kurz darauf hereinkam und sich neben uns setzte.
„So, was wollen wir machen?", erwartungsvoll sah sie erst Alice und dann mich an. „Wie wäre es, wenn jeder ein Erlebnis mit einem Jungen erzählt und wir die Situation danach analysieren?", schlug Alice vor. „Gute Idee!", meinte Marlene und es war beschlossene Sache, mit welchem ‚Spiel' wir beginnen würden.
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Jily Idiot, oder nicht?
FanfictionLily weiß wo ihr Platz ist, doch andere wollen sie nicht haben. In der magischen Welt nicht, weil sie eine Schlammblüterin ist und in der Mugglewelt nicht, weil sie besondere Kräfte hat. Dies bekommt die Schulsprecherin vor allem in ihrem siebten Ja...