Jily Idiot, oder nicht?

Der Orden des Phönix

Lily Evans:

Die konnten was erleben!
"Sirius, Marlene und Alice, wenn du auch da bist", rief ich laut und sofort verstummte das Lachen. "Kommt sofort raus, oder ich halse euch allen einen Fluch auf, dass euch Hören und Sehen vergeht!". Mit schuldbewussten Gesichtern kamen meine Freundinnen und Sirius hinter einer Ecke hervor und machten sich noch ein bisschen kleiner, als sie meine zornfunkelden Augen sahen. Doch schon nach wenigen Sekunden verrauchte meine Wut und jetzt war wieder Ich an der Reihe mit Lachen. Es war einfach so typisch für die drei... "Schon gut", sagte ich immer noch leicht lachend und erleichtert atmeten meine besten Freundinnen aus. Sirius gewann in Sekundenschnelle sein übliches Rumtreiber Grinsen zurück und klopfte James auf die Schulter. "Super Krone!", sagte er stolz und Marlene und Alice gratulieren auch mir. "Super, jetzt fehlt nur noch Mary", freute sich Alice und ich fragte mich, was das zu bedeuten hatte. "Was ist mit Marlene?", wollte ich misstrauisch wissen und sah meine Freundin mit verschränkten Armen an. Sie druckste ein wenig herum und warf Alice schließlich einen bösen Blick zu. "Naja...Ich bin seit vorgestern mit Sirius zusammen", erklärte sie kleinlaut. "Und das konntest du mir nicht erzählen?", fragte ich leicht beleidigt. "Tut mir leid, Lils, aber ich wollte dich nicht kränken oder so, weil du doch so traurig warst wegen der Sache mit James". Das stimmte allerdings. "Und außerdem hast du uns in letzter Zeit auch nicht immer alles sofort erzählt", fügte sie noch hinzu. Auch das stimmte. "Schon gut", sagte ich in einem versöhnenden Ton. "Herzlichen Glückwunsch ihr beiden!".

Ehe wirs uns versahen wurde es Frühling und die Osterferien kamen. Viele der Jüngeren verbrachten sie bei ihren Eltern, doch die meisten Fünft- und Siebtklässler blieben in der Schule um zu lernen. Die Prüfungen waren in sechs Wochen und mit ihnen würde auch mein letztes Schuljahr auf Hogwarts zu ende gehen. Ich blickte meinem Abschluss mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freute ich mich auf das Leben danach, ohne lernen und nervige Lehrer, doch andererseits würde ich auch die Sicherheit die Hogwarts mir bisher geboten hatte verlassen.
James und ich waren bisher sehr glücklich miteinander, doch bei Marlene und Sirius schien der Wurm drin zu sein. Sie unternahmen nichts zusammen und auch ansonsten machten sie eher den Eindruck, als wären sie nur Freunde. Natürlich sagten wir es ihr nicht, doch wenn sie nicht dabei war, redeten Alice, Mary und ich öfters darüber. Ich verstand ja, dass sie nicht alles mit ihrem festen Freund teilen wollte, auch James und ich verbrachten nicht jede freie Minute miteinander, doch ein bisschen mehr ginge da schon. Es war auch nicht sehr einfach für die beiden, weil ein Haufen Mädchen, die in Sirius verknallt waren und dies auch sehr offenkundig preisgaben, Marlene jedes Mal finstere Blicke zu warfen, wenn sie vorbei ging.
Doch eines Tages kam Marlene ziemlich erleichtert in unseren Schlafsaal und als wir sie fragten, was denn passiert sei, antwortete sie: "Wir haben Schluss gemacht". Erschrocken starrten Mary, Alice und ich Marlene an, doch sie lächelte nur leicht. "Wir haben einfach nicht wirklich zueinander gepasst. Das haben wir beide gemerkt und es hat einfach keinen Sinn mehr gemacht". "Okay", war das einzige, was ich herausbrachte. Ich war so glücklich mit James gewesen, das ich gar nicht mitbekommen hatte, wie die Beziehung meiner besten Freundin den Bach runter ging. Aber wenn ich es mir so recht überlegte, hatte ich noch nie richtig verstanden, was Marlene an Sirius fand. Nicht, dass ich ihn nicht mochte, es war nur einfach so, dass Sirius absolut nicht der Beziehungs-Typ war. Ein kleiner Flirt reichte ihm meistens schon aus.

Auch Sirius schien die Trennung nicht viel auszumachen. Er und Marlene gingen sich nicht aus dem Weg, sondern verhielten sich wie gute Freunde. Auch schien keiner von ihnen eifersüchtig auf meins und James Glück zu sein. Auch um Alice oder Mary musste ich mir keine Sorgen machen. Alice war sehr glücklich mit Frank Longbottom und Mary hatte mehrere Dates. Eher gab mir Remus zu denken. Er hatte zu keinem anderen weiblichen Wesen näheren Kontakt als zu uns vieren. Ich wusste was er war und vermutete, dass er sich dafür schämte. Wahrscheinlich wollte er wegen seiner Krankheit niemanden an sich heran lassen. Aber waren James, Sirius, Peter und ich nicht der Beweis dafür, dass es niemandem etwas ausmachte? Dass wir ihn so gut es ging unterstützten? Auch Dumbledore stand hinter ihm und hatte ihm als erstem Werwolf ermöglicht ganz normal zur Schule zu gehen und doch verhielt er sich, als wäre es eine Schande er selbst zu sein. Dabei bewunderte ich ihn sehr dafür, wie er das alles so still hinnahm.
Und dann war da noch Peter. Er hatte wie zu erwarten keine Freundin gefunden. Aber es schien ihm wenig auszumachen. Er hatte seine Freunde und das schien ihm zu reichen.