James Potter:
Die Prüfungen waren fast geschafft. Nicht mal eine Woche mehr und wir würden Hogwarts den Rücken kehren und unser eigenes Leben leben. Tatze, Moony, Wurmschwanz und ich hatten bereits einen tollen Abschlussstreich ausgeheckt und waren nun dabei alles vorzubereiten. Die Lehrer und Schüler würden ihr blaues Wunder erleben...
Doch neben dem Lernen war es ziemlich schwierig alles zu organisieren und deshalb waren wir auch Nachts unterwegs. Jedenfalls Sirius, Peter und ich. Remus brauchte seinen Schlaf und war auch gar nicht scharf darauf Nachts außerhalb des Betts erwischt zu werden. Er war Dumbledore sehr dankbar, dass dieser ihn überhaupt aufgenommen hatte und wollte ihn nicht verärgern.
So strichen wir auch diese Nacht zu dritt durch die Gänge. Peter und Sirius schleppten eine Kiste voll Filibuster Feuerwerk mit sich und ich hielt die Karte des Rumtreibers in das glimmende Licht meines Zauberstabs. Nur unsere Namen waren auf dem langen Flur zu sehen und näherten sich langsam dem Slytherin-Gemeinschaftsraum. Ein Teil des Streichs würde hier unten (leider außer Sichtweite der Gryffindors) stattfinden.
Weil wir die Karte hatten, hielten wir uns nie mit vorsichtig um die Ecke spähen auf, sondern gingen zügig (so schnell das eben mit einer großen Kiste Feuerwerk ging) voran. Natürlich hatte man mir, trotz das ich Schulsprecher war, die Passwörter der anderen Gemeinschaftsräume nicht anvertraut, folglich sollte ich sie auch nicht kennen. Jedoch hatten geheime Dinge, die ich eigentlich nicht hören sollte, so ihre Angewohnheit, immer dann statt zu finden, wenn ich gerade in der Nähe war. Rein zufälliger Weise hatte ich McGonnagal und Dumbledore vor einer Woche dabei zugehört, wie sie die neuen Passwörter festgelegt hatten. Ich hatte direkt vor der Tür gestanden, weil ich mit Dumbledore reden wollte und die Tür war nun mal nicht geschützt gewesen.
"Zaubertrankmeister", zischte ich leise und die Tür gewährte uns Eintritt. Auf Zehenspitzen schlichen wir in den Gemeinschaftsraum der Schlangen und sahen uns um. Wir waren bereits einmal hier gewesen und es hatte sich nicht viel verändert. Immer noch war der mit grünen und silbernen Wandteppichen behangene Raum in grünlich schimmerndes Licht getaucht und mehrere schwarze Ledersofas standen in der Mitte. Die Karte legte ich auf einen der Tische und dann machten wir uns zusammen an die Arbeit das Feuerwerk zu verteilen. Wir mussten es möglichst gut verstecken, damit es nicht vorher gefunden werden würde. Wir hatten sie heute Nachmittag mit einem Zauber belegt, der direkt nach Prüfungsende auslösen würde. Das wird lustig werden!
Grinsend verließen wir den Gemeinschaftsraum wieder und traten im Licht unserer Zauberstäbe auf den ansonsten dunklen Flur. "Mist!", fluchte Sirius plötzlich. "Wir haben unsere Karte vergessen" "Och nö!", jammerte Peter und ich schlug mir die Hand vor den Kopf. "Ich gehe sie holen", sagte ich und murmelte im Gehen schon das Passwort.
Die Karte zusammengefaltet in der Hand trat ich auf den Flur zurück. Sirius wilde Gesten und die entsetzten Gesichter meiner Kumpels bemerkte ich leider zu spät. Direkt vor ihnen stand Hausmeister Filch und grinste hämisch. In seiner ausgestreckten Hand hielt er eine schmutzverkrustete Laterne, die ungleichmäßig Flackerte und den Flur in ein dumpfes Licht tauchte. "Hab ich euch erwischt", feixte er und packte Peter am Arm. Der quietschte erschrocken auf, wehrte sich aber nicht. Sirius und ich hätten fliehen können. Einfach weglaufen und Filch hätte uns nicht einholen können, weil er mit seinem Rheuma nicht so schnell war, doch dann würden wir Peter in seinen Fängen zurück lassen. So unauffällig wie möglich versuchte ich das leere Pergament unter mein T-Shirt zu schieben, doch Filch deutete die Geste falsch. "Dich werde ich gleich in meinem Büro durchsuchen", hustete er und beugte sich drohend in meine Richtung. "Wahrscheinlich hast'te deine ganzen Klamotten mit illegalen Sachen vollgestopft, he. Aber nicht mit mir, Rotzbengel! Nicht mit mir!" Er drehte sich um und winkte uns ihm zu folgen. Da er immer noch Peter hatte, blieb ins gar nichts anderes übrig, als ihm in sein Büro zu folgen. Mit hängenden Köpfen trotteten Tatze und ich hinter dem Hausmeister her und tauschten enttäuschte Blicke aus. Immerhin hatten wir das Feuerwerk schon platziert und der Abschlussstreich würde wie geplant stattfinden.
Filch knallte die Tür hinter uns zu und beäugte sehnsüchtig eine verrostete Foltervorrichtung, die an der Wand hing. "Taschen ausleeren!", knurrte er und ich versenkte augenblicklich meine Hände in den Taschen meiner Hose, um ja keinen Verdacht zu erregen. Nachdem ich ein bisschen Kleinkram und meinen Zauberstab auf den vollgerümpelten Schreibtisch gelegt hatte, sah ich den Hausmeister abwartend an. "Das war doch noch nicht alles!" Filch musterte uns mit zusammen gekniffenen Augen. Mit einer seiner klauernähnlichen Hände packte er mich am Kragen und mit der anderen langte er unter mein T-Shirt. Ich spürte wie die Karte ihren Halt verlor und unter dem schützenden Stoff hervor rutschte.
"Was haben wir denn da?" Begierig musterte er das leere Pergament und drehte es in seinen Fingern hin und her. "Was ist das, Rotzbengel?", blaffte er mich an. "Ein Pergament, Sir", erwiderte ich und lachte mich innerlich kaputt. Ein Glück, dass wir diesen Code eingerichtet hatten!
"Bestimmt hat dieses Pergament irgendeinen versteckten Mechanismus", vermutete Filch mit zusammen gerissenen Zähnen. "Also ich sehe keine", erwiderte Sirius frech und warf mir einen verschwörerischen Blick zu. Ich zwinkerte zurück und wandte mich dann wieder unserem Hausmeister zu.
Nachdem Filch noch eine knappe viertel Stunde an der Karte herum gefummelt hatte, gab er es Wut schnaubend auf und schleifte uns weiter zu McGonnagal.
"Mr. Potter, Mr. Black und Mr. Pettigrew!", begrüßte uns unsere Hauslehrerin. Ihr Tonfall klang leicht amüsiert. "Wie schön, dass Sie noch ein letztes Mal vor ihrem Abschluss bei mir Nachsitzen dürfen. Was haben Sie angestellt, Argus?" "Ich habe sie vor dem Slytherin-Gemeinschaftsraum aufgegriffen", berichtete Filch hämisch grinsend. "Wollten dort vermutlich einsteigen. Der da" Er zeigte auf mich. "Stand sogar schon an der Tür. Kam gerade wieder, als ich sie entdeckt habe. Diesen verdächtigen Gegenstand haben sie bei sich gehabt. Sicher eine gut getarnte Waffe" Filch überreichte der verdutzten McGonnagal das Pergament und schubste uns demonstrativ in ihre Richtung. "Ich kann keine Gefahr erkennen, die von diesem Pergament ausgehen könnte. Dennoch schlage ich vor, dass sie es in Gewahrsam nehmen und bei sich im Büro einschließen." Sie gab die Karte des Rumtreibers unter unseren entsetzten Blicken an Filch weiter und bedeutete ihm mit einer kleinen Geste zu gehen. "Morgen nach der Verwandlungsprüfung in meinem Büro und bringen Sie Mr. Lupin doch gleich mit. Ich wette, er war in Ihre Pläne eingeweiht, wenn nicht sogar daran beteiligt. Und jetzt gehen Sie schlafen!" Sie schob Peter, Sirius und mich aus dem Büro und ich hätte schwören können, dass sie etwas murmelte, dass sich anhörte wie: "Noch einmal wie früher."
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Jily Idiot, oder nicht?
FanfictionLily weiß wo ihr Platz ist, doch andere wollen sie nicht haben. In der magischen Welt nicht, weil sie eine Schlammblüterin ist und in der Mugglewelt nicht, weil sie besondere Kräfte hat. Dies bekommt die Schulsprecherin vor allem in ihrem siebten Ja...