•1•

119K 2.2K 50
                                    

"Mia? Hast du den roten Koffer schon im Auto?"
"Jaaaa! Und den Blauen und den Schwarzen!"
Mia betrat lachend mein Zimmer in unserer noch-WG.
"Du hast nichts vergessen! Und wenn doch, lasse ich mich sicherlich dazu überreden es dir noch nach zuschicken."
"Okay.. du hast Recht."
Wir verließen die Wohnung und traten auf die Straße.

"Oh Gott.. oh Gott.. oh Gott.. gerade noch rechtzeitig.. fast hätte ich dich verpasst!" Eine hechelnde und schluchzende Lisa fiel mir völlig außer Atem um den Hals und zog mich in eine innige Umarmung.
"Ganz ruhig", versuchte ich sie zu beruhigen: "Wir werden in Kontakt bleiben!"
"Du gehst aber so weit weg.."
"Telefone? Flugzeug? Ich arbeitete doch nicht auf dem Mars. Du weißt was das für eine Chance ist. Was das für mich bedeutet. Ich verstehe sowieso noch nicht, warum gerade ICH eingestellt wurde. Ich?!"
"Du hast einen unglaublich guten Abschluss und eine richtig gute Bewerbung geschrieben.", mischte sich Mia in das Gespräch ein.
"Ich werde das Gefühl nicht los, dass mehr dahinter steckt. Er hat mich so.. ich weiß nicht.. fordernd angesehen.. fast schon gierig..", gab ich zu bedenken.
"Ach Quatsch. Suche dir dort so schnell wie möglich einen Freund. Du interpretierst in einen Blick gleich eine Chance auf eine Zukunft. Er ist dein Chef!", meinte Mia kopfschüttelnd.
"Okay Okay.. ich muss los. Hab euch lieb!!"
"Melde dich wenn du da bist!" Schrien mir meine Freundinnen noch hinterher, als ich ins Auto stieg.

Heilfroh endlich gelandet zu sein, schrieb ich meinen Mädels eine Nachricht das ich gut angekommen war. Bei ihnen ist es mittlerweile 22:00 Uhr. Kein Wunder dass ich so müde bin. Die Zeitverschiebung.. bei mir ist es erst um 16:00 Uhr.
Während ich auf mein Gepäck wartete, kam ein älterer Mann im Anzug auf mich zu. Er hielt ein Schild mit meinem Namen in seinen Händen.
"Miss Schneider?"
"Ja? Die bin ich."
"Mein Name ist Oscar. Mr. Harrow hat mich gebeten sie zu ihrer Wohnung zu fahren."
"Oh. Vielen Dank. Ich muss nur noch auf meine Koffer warten."
"Nicht nötig. Sie sind bereits verladen. Ein Schwarzer, ein Roter und ein Blauer."
Mit diesen Worten machten wir uns auf den Weg nach draußen. Oscar öffnete mir die Tür zu dem Schwarzen BMW direkt vor dem Ausgang des Flughafens. Nach der 20 Minutigen fahrt begleitete mich Oscar noch durch das Treppenhaus nach oben, in die 8. Etage, zu meiner neuen Wohnung. Er stellte meine Koffer vor der Tür ab und verabschiedete sich höflich:

"Wenn das dann alles wäre, würde ich jetzt gehen."

Ich nickte zustimmend und schon verschwand er.

Die Kosten für die Wohnung wurden von meinem neuen Arbeitgeber getragen. Aus diesem Grund, wurde mir diese Wohnung zugeteilt. Ich hatte keine Ahnung, in welchem Zustand sie war. Dementsprechend waren die Anforderungen niedrig und die Nervosität gigantisch.
Völlig schockiert zog ich die Luft zwischen meinen Zähnen ein.

Nimm MichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt