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Sofort spürte ich Wie mir jegliches Blut aus dem Gesicht rann.

SCHEIßE.

"Wie bitte?", das konnte doch nicht sein verdammter ernst sein.
"Es tut mir leid. Ich dachte doch nur.. das ihr euch so lange nicht gesehen habt.. und du sie.. ach.. ich weiß auch nicht was ich gedacht habe.. ich wollte wahrscheinlich einfach nur unsere Familie wieder zusammen haben..", stotterte er verlegen.
"FAMILIE?!", schrie ich wütend aus.
"Das nennst du Familie?!?! Meinst du nicht dass ich einen Grund hatte die 'Familie' -wie du sie nennst- zu verlassen?! Verdammt.. Ich wollte sie nie wieder sehen. Diese Frau. Diesen Mann. Und dich habe ich geopfert. Du hast mich gestern nach Jahren wiedergesehen und schon, ruinierst du - der du ja auch zu meiner Familie gehörst- mein Leben. Verdammt!!"
Und schon spürte ich den nahenden Nervenzusammenbruch. Ich musste hier weg.
Ich griff nach meiner Tasche und verließ so schnell wie möglich das Café.
Ich rief mir ein Taxi und stand kurze Zeit später vor meiner Wohnung. Naja.. unserer..
Ich führte mit den zitternden Händen den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn vorsichtig.
Die Tür schwang auf und schon erkannte ich die in sich zusammengefallene Figur auf meinem Sofa.

VERDAMMT!

"Was willst du hier??", flüsterte ich mit brechender Stimme.

"Dich sehen. Schätzchen.. ich hab dich schließlich 9 Jahre nicht gesehen.", sagte sie während sie sich erhob und auf mich zukam.

Ich wich einen Schritt zurück und sie blickte mich gespielt verletzt an.
"Aber Schätzchen.. hast du mir meine Fehler etwa immer noch nicht verziehen."
"Du hast zugesehen wie er mich schlug! Du hast mitgemacht wenn er er wollte!", stieß ich hervor: "Nein! Das werde ich dir nie verzeihen!"
Plötzlich hörte ich wie jemand die Tür aufschloss und atmete erleichtert aus.
"Baby?? Bin wieder zuhause! Es ging schneller als erwartet. Und der Kunde danach hat abgesagt. Also.."
Er unterbrach sich selbst als er ins Esszimmer trat.
"Das ist meine Mutter. Sie wollte gerade gehen!", meinte ich kalt.
Darauf hin lächelte sie gefaked und schleppte sich zur Tür.
"Tschüss Schätzchen! Wir werden uns sicher wiedersehen!" Mit diesen Worten zog sie die Tür hinter sich zu und schon spürte ich, wie mein Gesicht auf dem Parkett aufschlug.
Ich öffnete meine Augen und blicke direkt in Nikolas Gesicht.

"Süße? Geht's wieder?"
"Hmm.."
"War sie wirklich deine Mutter??"
"Hmm.."
Er schloss mich in eine innige Umarmung und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.
Unter eindringlicher Musterung meint er: "Du verschweigst mir doch etwas!"
Ich seufze. Ich will mit diesem Mann den Rest meines Lebens verbringen. Da sollte er alles wissen.
"Sie hat mich auch geschlagen. Am Anfang wollte sie nicht. Hat dann aber nachdem mein Stiefvater sie mehrmals angewiesen hat, nachgegeben und dann hat sie mitgemacht."
Er sah mich geschockt an.
"Und wie kommt diese Frau in unsere Wohnung? Woher weiß sie dass du hier bist?"
"Marc hat sie angerufen. Er dachte ich wollte sie wieder sehen um unser Kriegsbeil zu begraben. Er meinte jedoch, dass sie heute Nachmittag erst kommt. Sie saß allerdings schon im Esszimmer als ich die Wohnung betreten habe.
Er hauchte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und zückt sein Handy.
Keine 30 Minuten später stand ein Mann vor uns der das Schloss unserer Wohnungstür auswechselt.

Was für ein Tag..
Und dabei war noch nicht mal Mittag.

Nimm MichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt