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Das Prinzip war schnell erklärt und Mary verschwand wieder an ihren Schreibtisch. Bis 12:00 Uhr trug ich fleißig neue Mitarbeiter in das System ein, bis es klopfte und eine lächelnde Mary ihren Kopf zur Tür hereinstreckte.
"Schätzchen? Kommst du mit in die Cafeteria? Wir haben jetzt Mittagspause."
"Gerne. Ich bin am verhungern. Aber geht das, dass wir beide verschwinden?"
"Klar. Nimm nur dein Handy mit und ich sage Nikolas.. Äh.. Mr. Harrow Bescheid." lachend verließ sie mein Büro. Ich folgte ihr und sah gerade noch wie sie die Tür zu Nikolas Büro wieder schloss.
"Also? Bereit?" fragte sie mich als wir in den Fahrstuhl stiegen. Ich fragte mich erst, warum ich nicht bereit für ein Mittagessen sein sollte, doch in der Cafeteria angekommen, beantwortete sich meine Frage von selbst.

Ich wurde wie ein Zirkusbär auf einem Einrad angestarrt.
Mary holte sich ein belegtes Brötchen und ich nahm mir einen Salat. Erleichtert ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen und guckte mich um.
"Warum gucken die mich alle an? Bin ich so besonders? Hier sind doch viele junge Mitarbeiter.."
"Ja. Natürlich sind hier viele junge Mitarbeiter. Aber niemand in einer solchen Position wie du." Sie lachte: "Normalerweise werden in solche Positionen nur Bewerber genommen, die mehr Lebenserfahrung haben, älter sind."
Ich überlegte. "Warum dann ich?"
"Du hast ihn beeindruckt. Durch dein Auftreten, deine Abschlüsse. Und natürlich bist du attraktiv. Es wird gemunkelt dass er dich wegen deinem Aussehen eingestellt hat." Ich erstarrte und schaute Mary geschockt an. Diese Biss nur lachend in ihr Brötchen: "Ach Liebes. Schenk solchen Gerüchten keinen Glauben. Es hat sicher mit eingespielt, einfach weil du hinter ihm in der Öffentlichkeit stehen wirst, aber du bist gut auf dem Gebiet. Du bist intelligent. Das ist das wichtigste!"
Nach dem Essen verzog ich mich in mein Büro zurück. In Gedanke war ich noch bei der Unterhaltung mit Mary:
'Ob es wirklich nur wegen meinem Aussehen ist? Das würde seinen Blick erklären. Oder ist es auch weil ich gute Abschlüsse habe? '

Die nächsten zwei Wochen vergingen wie in Flug und ich hatte einiges dazu gelernt und war fleißig am Tippen.
Mittlerweile war ich mit Nikolas beim duzen angelangt.

Nikolas Perspektive

'Nikolas Harrow! Der unmenschliche Geschäftsführer!'
Sofort rief ich nach Mary, welche wenige Augenblicke später ihren Kopf zur Tür hereinstreckte.
"Ja?"
"Lies dir den Artikel bitte einmal durch.", forderte ich sie auf.
Sie las konzentriert den Artikel und meinte: "Schlechte Presse, warum gehst du nicht zu dieser Gala?"
"Denk nicht, dass mich die Kinder nicht interessieren würden, ich Spende jährlich Summen in Millionen Höhe an diese Organisation. Jedoch habe ich die Einladung dankend abgelehnt, einfach weil ich nicht daran interessiert bin, einen Abend mit den ganzen reichen Schnöseln dieser Welt zu verbringen."
"Du bist doch auch ein reicher Schnösel.", sagt sie kichernd: "Ich weiß doch dass du spendest! Warum zerreißt sich die Presse dann den Mund darüber dass du nicht erscheinst?"
"Sie haben keine Ahnung, dass ich spende. Sie haben nur von meiner Absage mitbekommen. Der Leiter der Organisation hat sich bereits bei mir entschuldigt und versprochen die Tratschtante zu finden. Das wissen die Kunden aber nicht. Die denken ich habe kein Herz und einen Stock im Hintern."
"Hm. Ich denke, du solltest dorthin gehen. Dann kommst du mal raus. Soviel wie du arbeitest. Und vielleicht wird es ja ganz lustig." Meinte sie unsicher: "Und nimm doch Teresa mit. Dadurch bekommst du noch mehr Aufmerksamkeit. Schließlich trittst du sonst ohne Frau auf."
Ich nickte ihr zu und bedankte mich mit einem Kuss auf die Wange bei ihr.
Ich sollte also die Neue mitnehmen.

Teresas Perspektive

Nikolas riss mich aus meinen Gedanken als er meinen Namen rief. Ich erhob mich von meinen bequemen Schreibtischstuhl und ging zu seinem Büro.

"Wie kann ich helfen?", Fragte ich unsicher.
"Am Samstag ist eine Gala in Miami. Du wirst mich begleiten. Wir fliegen Freitag. Die Uhrzeit sage ich dir später."
"Äh." Verdutzt schaute ich ihn an. "Aber.. was? Was soll ich denn anziehen."
Nikolas fing an zu lachen. Nach dem Mittag morgen gehen du und Mary shoppen. Sie weiß was und wo gekauft werden soll. Sie hilft dir. Geh jetzt wieder an die Arbeit."
"Okay. Äh.. danke.." murmelte ich als ich sein Büro verließ.

Nimm MichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt