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Nikolas Perspektive

"Sind sie Nikolas Harrow?", sprach mich ein Mann in weißem Kittel an.
Sofort stand ich auf und bestätigte seine Frage.
"Es tut mir so leid."
"Was tut ihnen Leid?". Panik stieg in mir auf und meine Hände wurden von einer dünnen Schweißschicht überzogen. Mein ganze Körper begann zu zittern.
"Was ist mit ihr?", Fragte ich mit Nachdruck in meiner Stimme.
"Ihre Frau wird gerade operiert. Sie hat eine Fehlgeburt erlitten. Sie wird gerade ausgeschabt. Es tut mir sehr leid."
"Ausgeschabt?"
"Ja. Die Reste der Schwangerschaft werden aus der Gebärmutter geschabt. Ich informiere sie wenn die Operation vorbei ist."
Damit ging er und ließ mich in absoluter Überforderung zurück.
Unser Baby..
Wie sollte ich ihr das nur erklären..

Eine knappe Stunde später durfte ich zu ihr. Ihr Augen waren geschlossen und sie sah nahezu friedlich aus. Ich setze mich an ihr Bett und ergriff ihre Hand.
"Niko-las?", flüsterte sie mit gebrochener Stimme.
"Ja Süße.. ich bin da."
Sie schlug ihre Augen auf und drehte ihren Kopf zu mir.
"Wir haben unser Baby verloren? Nicht wahr?", fragte sie leise.
"Ja." Woher wusste sie das?
"Mein Unterleib tut weh und du siehst aus als hättest du geweint.", beantwortete sie meine unausgesprochene Frage.
"Es tut mir so leid."
Ein Wispern kam von ihr: "mir auch."
Eine einzelne Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wange.
"Kannst du eine Schwester holen?", fragte sie leise.
Sofort stand ich auf und holte eine Schwester.
"Guten Tag Ms. Harrow. Mein Beileid. Was kann ich für sie tun?"
"Können sie mir irgendwas gegen die Schmerzen geben?"
Sie versuchte gefasst zu klingen, doch scheiterte kläglich.
Die Schwester nickte und verschwand um etwas zu holen.
"Das ist gegen die Schmerzen und damit sie schlafen."
Sie Spritzte es in Resas Zugang und kurze Zeit später Schloss sie ihre Augen.
"Sie dürfte jetzt einige Stunden schlafen. Gehen sie nach Hause. Machen sie sich frisch."

Wir waren noch in Thailand. Also verließ ich das Krankenhaus und anderthalb Stunden später stand ich wieder auf der Insel. Ich machte mich Frisch und zog mich um. Ich packte ein Paar von Teresas Sachen und von mir eine Tasche und informierte das Personal, darüber dass wir einige Tage weg sein würden und dass sie in der Zeit die Insel zu ihrem eigenen Verfügen nutzen durften. Nun flog zurück aufs Festland. Ich nahm mir ein Zimmer in einem Hotel in der Nähe vom Krankenhaus und machte mich auf den Weg zu Teresa.

"Mr. Harrow?", sprach mich eine Schwester bevor ich Teresas Zimmer betreten konnte an.
"Ja?"
"Sie ist wach. Wir möchten sie noch zwei Tage zur Beobachtung hier behalten. Sagen sie ihr bitte dass sie sich schonen soll. Dann kann sie nach Hause."
"Danke."
Ich öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Sie sag total fertig aus.
"Süße?"
"Hmm."
"Wie geht's dir?"
"Beschissen.", meinte sie und versuchte zu lächeln. Jedoch scheiterte sie und brach in Tränen aus. Ich ging auf sie zu uns nahm sie in den Arm.

Die nächsten drei Wochen vergingen wie im Flug. Wir saßen im Flugzeug auf dem Weg nach Hause. Sie war in eine Decke gewickelt und hatte Kopfhörer auf. Sie sah schrecklich aus. Sie aß kaum. Sie sprach kaum. Nach ihrer Entlassung sind wir zurück zur Insel. Sie wollte es so. Dort hatte sie sich zurückgezogen und viel am Strand gesessen und einfach Starr gerade aus geguckt.
Eine knappe Stunde später landeten wir und ich nahm die mittlerweile schlafende Teresa auf meine Arme und verließ mir ihr den Jet.
Unsere Sachen wurden ins Auto verladen und schon machten wir uns auf den Weg zurück zur Wohnung.

*Eine Woche später*

"Resa?", rief ich durch die Wohnung.
"Ja?", kam aus dem Schlafzimmer zurück.
"Wie geht es dir?", fragte ich als ich vor ihr stand.
"Besser. Ich habe es jetzt begriffen. Es hatte einen Grund, dass wir unser Baby verloren haben. Ich meine.. vielleicht war es krank.", stotterte sie.
"Lass es uns in ein Paar Wochen wieder versuchen."
"Wirklich?"
"Ja. Ich bin mir sicher. Dieses Baby wird für immer mein erstes Baby sein und somit wird es immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich war ja gerade mal 6. Woche. Lieber so früh als dann später."
Ich zog sie in eine feste Umarmung.
"Heute ist doch die Gala? Nicht wahr?", fragte sie als sie sich von mir löste.
"Ja?", bestätigte ich.
"Lass uns hin gehen."

Nimm MichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt