"Das wird ganz toll, Spatz" , trällerte meine Mutter vom Vordersitz, drehte sich lächelnd zu mir, hustete stark und nahm ihre übergroße Sonnenbrille ab, mit der sie beigemerkt aussah, wie ein gigantisches Insekt. Ich schnaubte belustigt, drehte die Lautstärke meiner Kopfhörer auf fast volle Lautstärke, um den gezwungen aufheiternden Worten meines Vaters zu entkommen, der gerade angefangen hatte, zu reden. Ich stützte meinen Kopf auf meinen Arm, der auf das Fenster gelehnt war.
Ich beobachtete die vorbeiziehenden Felder,Waldstücke und vereinzelten,alten Häuser, an denen unser Jaguar entlangjagte.
Ich versuchte außerdem das bereits hochkommende Heimweh zu unterdrücken, dass tief in meinen Hals, in Form eines riesigen Kloßes hockte. Auch wenn ich meine Eltern dafür hasste, würde ich sie nicht freiwillig verlassen, genauso wenig mein Zimmer,meine Freunde und Schule. Und wieso musste es so weit weg sein? Und so... konservativ?
Ich war an unser schickes Upper - East - Side Apartement gewohnt, meine reichen Freunde;
Gut ich gebe zu, ich bin in der gehobenen Gesellschaft aufgewachsen.
Und eigentlich dachte ich immer ich war anders gestrickt als meine Snob Eltern, aber jetzt gerade merke ich erst, wie sehr ich daran gewohnt war.
Und jetzt sollte ich an ein Internat in Wyoming.
Ich meine das ist echt ein Tapetenwechsel. Und es ist ein reines Mädcheninternat. Also nicht mal die Chance auf süße Jungs oder ähnliches, danke für Nichts.
Seufzend senkte ich meinen Blick und schlief ein.
Lautes Klopfen weckte mich auf und ich sah erschrockend an meine Scheibe.
Da stand er, mein Vater, lachend schaute er mich an und öffnete die Autotür. Ich erwartete jetzt irgendein großes Gebäude mit Wohnkomplexen zu erblicken, doch stattessen, nur Natur. Riesige Berge in der Ferne, grüne und gelbe Wiesen. Eine Bushaltestelle, sonst nichts.
Ach ja, natürlich, den ganzen Weg konnten sie mich nicht bringen - zu wenig Zeit für meine Karriere machenden Upper East Side Eltern. Das galt zumindest für meinen Dad, der Job meiner Vom bestand darin Weißwein zu trinken und mit den anderen reichen Frauen untereinander über sich zu tratschen.
Fraglich wieso sie mich überhaupt bis hierher gebracht hatten. Meine 3 Koffer standen bereits neben der Bushaltestellenbank.
Louis Vuitton. Weiß.
Rosa Lou Boutins, weiße Designer Jeans, weiß-blaues Oberteil von Burkdorfs. Meine langen Blonden Haare waren mit ein paar Spangen zurück gesteckt worden. So eine Sonnenbrille wie Mom hatte ich auch, nur das sie weiß war und um einiges eleganter.
Als ich „Exklusives Internat" Hörte, ging ich nunmal davon aus, dass ich meine normalen Klamotten anziehen konnte, ohne das Gefahr lief, von irgendwelchen kleptomanischen Rednecks überfallen zu werden.
"So Kleines!"
Hörte ich meinen hochgewachsenen Vater sagen, und mein Kloß wuchs um die Größe des Mondes.
Er nahm mich in seine langen Arme und drückte mich fest an sich, dann gab er mir einen Kuss auf meinen Kopf und flüsterte mir seinen Leitspruch in die Haare "Mach sie fertig"
Die erste Lautlose Träne rollte über meine Wange.
Ich wollte nicht, dass er mich losließ.
Er strich mir noch einmal über den Rücken und ließ dann von mir ab, setzte sich ins Auto und tippte auf seinem Handy rum.
Meine Mom tat es ihm gleich nachdem sie Tränenerstickt eine 5 minütige Umarmung über sich ergehen ließ. „Ok... Mom? Ich bekomme keine Luft mehr! Wir sehen uns doch schon in zwei Monaten!"
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Wyoming Love Story
Adventure...Nach fünf Jahren, bekam sie ein Kind, das machte ihn verrückt und er ließ sie glauben, dass Shadow verletzt am Rand einer Klippe gefunden wurde. So blind vor Liebe wie sie war, kam sie mit, ohne daran zu denken, dass Shadow im Stall stehen müsste...