Gerade als ich überlegte,Colt zu umarmen, hörte ich eine raue Stimme flüstern.
"Ruth" , dann zerbrach etwas auf dem Boden mit einem lauten Klirren.
Ich drehte mich erschrocken um.
Da stand eine alte Frau, trotz des mit Falten bedecktem Gesicht, strahlte sie Schönheit und sogar irgendwie Weisheit aus.
Fast geschockt starrte sie mich an, als könne sie ihren Augen nicht trauen.
Sie kam langsam auf mich zu, ging einfach über die Scherben und nahm meinen Kopf in ihre nach Seife duftenden, faltigen Hände.
Jo, alles klar, ist das der Teil, in dem ich herausfinde, das hier alle Inzestopfer sind und mich fressen wollen?
Ich wusste nicht was ich machen sollte.
"Ruth, bist du es?" fragte sie und in ihrer Stimme lag eine Art von Hoffnung, und obwohl ich nicht wusste ,wer Ruth war, und was diese Frau mit ihr verbindete, brach es mir das Herz, ihr sagen zu müssen, dass ich nicht Ruth hieß.
Dann ließ die Frau von mir ab und starrte zu Boden.
Willkommen in der Klapsmühle, oder was?
Mein Herz hatte laut zu pochen angefangen.
"Grams was ist?" fragte Colt, aha, seine Großmutter,Gott sei Dank, keine Kannibalin.
Sie schüttelte den Kopf.
"Du siehst aus wie sie, wie ist das möglich?"
Und von jetzt auf hier, war sie keine zerbrechliche, sensible, creepy Oma sondern klang wie eine wahre Kämpfernatur.
Ich räusperte mich und versuchte zur Abwechslung nett zu sein.
"Entschuldigen sie Ma'm, wer ist denn Ruth?"
Sie winkte ab "Ach niemand."
Pff Okay, dann eben nicht.
Kurz darauf verabschiedeten Colt und ich uns und gingen nach draußen.
In meinen neuen Klamotten fühle ich mich noch angepasster und konnte es nicht abwarten, wieder auf Shadows Rücken zu steigen.
Ich drehte mich nach ihm um, und sah ihn knapp 100 Meter weit weg von uns.
Ich pfiff durch meine Finger, er hob den Kopf und kam auf mich zugalloppiert.
Amazing, wie ein Taxi aus New York, nur ohne stinkenden Fahrer.
Wie wunderschön und elegant er war. Genau wie ich, Hashtag Selbstlob.
Ich sah zu Colt.
Der schüttelte nur lachend den Kopf.
"Du wirst von ihm umgebracht„ wiederholte er und stieg auf sein Sunburst auf.
Gerade, als ich auf Shadows Rücken steigen wollte, sah ich Colts Grandma auf der Veranda stehen und auf Shadow starren.
"The Shadow of the wilderness" hörte ich sie flüstern.
Jap, das ist jetzt mein Pferd, Sister!
Jetzt zählten nur Shadow und ich.
In den Shorts und den Klamotten, die Colt mir gegeben hatte, ließ es sich 100 mal besser reiten, als in der Schuluniform. Trotzdem würde ich lieber nackt über den Timesquare laufen als in den Sachen von Colts Schwester.
Ich schloss die Augen und hielt meine Nase in die Sonne.
Und schon bald sahen wir das Schulgelände und die kleinen Häuser, die alle einen Stallkomplex hinten dran hatten.
Als wir ungefähr 50 Meter vom Internat entfernt waren, kamen die ersten Jungs aus ihren Häusern mit ihren dummen Wasserpistolen. Doch sie alle starrten nur auf Shadow und mich.
Manche sahen dabei wirklich so sehnsüchtig aus, das ich nicht wusste, wo ich hinschauen sollte.
Und dann fing jeder an, seinen Nachbarn und manche sogar mich zu fragen, ob es der Shadow wäre, auf dem ich ohne Zaumzeug und Sattel saß.
Ich nickte nur und verstand erst jetzt richtig, dass er eine richtige Legende war.
Es kamen immer mehr Jungs und schrien auf dem Kampus herum, dass ich den Shadow gezähmt hätte.
Den Shadow.
Wie seltsam sich das anhörte.
Dann, nach ein paar Minuten, in dem sich eine richtige Menschentraube um uns gebildet hatte, kamen Kean, Tyler und Ethan aus unserer Hütte.
Tyler sah mich so entgeistert an, das ich auf der Stelle einen schweren Lachkrampf bekam und ihn zu imitieren versuchte.
Kean legte seine Faust unter sein Tshirt und imitierte mit ihr ein schnell klopfendes Herz.
Ich zog ihm eine Grimasse.
Colt schien der ganze Trubel um Shadow und mich nicht zugefallen .
Ethan war der einzige, der mir einen ernsten Blick zuwarf.
Dann brüllte Colt, es sollen alle aus dem Weg gehen, und in Sekundenschnelle bewegten sich alle weg.
Beeindruckt sah ich ihn an.
„Mensch, Drill Sargent, nicht schlecht!" Alberte ich rum.
Die schienen echt Respekt vor ihm zu haben.
Und dann geschah etwas so unnötiges, nur Jungs bekamen so etwas zu Stande.
Irgendso ein Idiot, hielt es für nötig, gerade in dem Moment seinen Wasserschlauch aufzudrehen und der harte Strahl traf mich und Shadow.
Mit einem Schlag spannte Shadow alle seine Muskeln an. Es war, als ob sein Umfang sich verdoppelte. Gott, wenn das die Fitness Junkies im Studio sehen würden, würden die alle aus dem Fenster springen.
Er wieherte laut und stellte sich auf seine Hinterbeine. Ich klammerte mich an seinen Hals und versuchte, ihm zu vertrauen.
Noch im stehen, drehte er sich wieder Richtung Prärie und galoppierte mit einer Geschwindigkeit mit mir auf seinem Rücken davon, die den Wind blass aussehen ließ.
Egal wie sehr ich versuchte , ihn zu bremsen, er lief weiter.
Und ich wusste, dass er das nicht machte, weil er Angst vor dem Feuer hatte; er hatte vor vermutlich nichts Angst.
Er tat das, um mich zu schützen.
Doch ich konnte mich bald nicht mehr halten.
Ich versuchte, mich umzudrehen, doch meine Haare versperrten mir die Sicht.
Irgendwann sprang er über Bäche und Baumstümpfe und ich konnte mich einfach nicht mehr halten.
Ich musste seinen starken Hals loslassen.
Wo ist ein Trampolin, wenn man eins braucht?
Ich fiel weich, doch ich musste erstmal durchatmen, und so blieb ich liegen und versuchte mich zu beruhigen.
Nach zwei Minuten hörte ich Hufgetrampel und Colt sprang von Sunburst, als er mich sah.
Er kniete sich aufgebracht neben mich. "Bist du verletzt ?!" fragte er hastig und beschaute meine Arme. "Nein mir gehts gut, danke. Obwohl ich das Ergebnis von Americas next Topmodell dieses Jahr wirklich noch nicht überwunden habe„ sagte ich und stand auf. „AMEN, SCHWESTER" Schrie Tyler von weiter hinten.
Ich blickte mich nach Shadow um.
Und da sagte Colt plötzlich etwas, was mich tatsächlich wirklich verletzte.
"Blake, es ist vielleicht nicht so gut, dass du auf Shadow reitest. Es werden viele Geschichten über ihn erzählt. Vielleicht solltest du ein einfaches Quarterhorse nehmen. Was meinst du ?"
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Wyoming Love Story
Adventure...Nach fünf Jahren, bekam sie ein Kind, das machte ihn verrückt und er ließ sie glauben, dass Shadow verletzt am Rand einer Klippe gefunden wurde. So blind vor Liebe wie sie war, kam sie mit, ohne daran zu denken, dass Shadow im Stall stehen müsste...