The cliff

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Regen.

Kälte.

Dunkelheit.

Meine Haare klebten überall auf meinem Rücken, meinen Schultern und Gesicht.

Ich zitterte erbärmlich und konnte kaum zwei Meter sehen.

Ich vertraute Shadow buchstäblich blind.

Der Regen war nicht schön, leicht und warm wie damals mit Colt.

Er war hart wie Millionen kleine Nadeln die sich in meine Haut und unter meine Klamotten bohrten.

Kalt wie Eis.

Es fühlte sich an wie eine Strafe.

Wie konnte ich denken in die Rocky Mountains zu gehören?

Es waren gefühlte drei Stunden die ich durchnässt und frierend auf Shadows Rücken saß und meine Augen kaum öffnen konnte.

Die Luft war bedeutend kühler und dünner geworden.

Ich fühlte mich verzweifelt und verraten.

Dazu kam das aussichtslose Ende des Regens.

Doch es kam genau so plötzlich wie Colts und mein Ende.

Wie im Sekundentakt brach die schwarze Wolkendecke auf und präsentierte uns den schönsten, klarsten und funkelndsten Sternenhimmel aller Zeiten.

Nach weiterer Zeit, für die ich kein Gefühl mehr hatte, sah ich am Horizont so etwas ähnliches wie eine Morgendämmerung.

Ich hielt Shadow an und rutschte von seinem nassen Rücken.

Meine Haare hingen in schweren Strähnen von meinem Kopf und meine durchnässten Klamotten hatten mir eine saftige Erkältung eingefangen.

Unbeholfen und zitternd stand ich hoch oben mit meinem schwarzem Pferd, dem dieser Stundenlange aufstieg und Kälte scheinbar nicht das geringste angehabt hatten.

Worauf ich wartete, die Sonne.

Zwar war ich Shadow dankbar mich auf den Berg und somit weg von Colt geschafft hatte, aber ich wollte einfach zurück und meine Koffer packen und zurück nach Manhattan

auch wenn das bedeutete Shadow zurückzulassen.

So viele schöne Erfahrungen ich hier auch gehabt hatte, fast vergewaltigt und dann noch so belogen zu werden ist selbst mir zu viel und auch wenn ich adoptiert war, so waren meine Eltern eben genau das, meine Eltern.

Und die Jungs hatte ich dort unter Kontrolle.

Inzwischen war das bewölkte Wyoming unter uns ziemlich gut Sichtbar.

Doch die Erde unter uns war zu aufgeweicht und schlammig als das man sie nach unten klettern geschweige denn reiten könnte.

Also brachte ich uns noch weiter nach oben. Nun gab es keinen Weg mehr weiter nach oben.

Ich lehnte mich gegen Shadow, ich fühlte mich sehr fiebrig und mein Kopf pochte wie verrückt.

Plötzlich wurde Shadow unruhig und trampelte und scharrte im Boden und wieherte alarmiert.

Bei diesem resistenten Riesen eine schlechte Nachricht.

Ich sah mich um aber sah nichts.

Stirnrunzelnd sah ich ihn an und klopfte ihm beruhigend an den mächtigen Hals.

"Blake!"

Mein Herz setzte einen Moment aus.

Das war nicht Colt.

Wyoming Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt