Ethan

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Nach weiteren Sekunden die sich wie Jahre anfühlten, schloss ich einfach die Augen und ließ alle Kraft von mir ab.

Was brachte es jetzt noch, sich zu wehren?

"Ethan, hör auf!"

Verwirrt blickte ich auf.

Da stand Kean.

So lockig wie eh und je.

Wütend schmiss Ethan mich zu Boden.

Röchelnd krabbelte ich ein paar Meter weiter und atmete tief durch.

"Geh Kean" sagte Ethan in monotoner Stimme.

"Alter denk nach! Du willst nicht wirklich, dass Blake stirbt!"

"Halts Maul! Ich halte den Gedanken nicht aus das jemand anders sie hat!" schrie Ethan jetzt und zückte schon wieder seine Waffe.

"Kean pass auf!" gab ich krächzend von mir.

Kean blieb ruhig und ging langsamen Schrittes auf ihn zu.

Lächelnd erzählte er. "Alter weißt du noch wie du auf der letzten Feier was mit dieser scharfen Tussi hattest?" Ethans Augen zuckten. kurz auf und er war unaufmerksam.

In Lichtgeschwindigkeit riss Kean ihm die Waffe aus der Hand und schlug sie den Berg runter, an der Stelle in die Tiefe an der eigentlich ich schon lange tot gewesen wäre.

Jetzt ging Ethan auf Kean los und war außer sich.

Ich für meinen Teil krabbelte mehr als das ich lief zu Shadow der noch immer atmete.

Danke Gott!

Ich zog meinen Gürtel aus und band ihn um Shadows Bein um einer allzu große Blutung aus dem Weg zu gehen.

Schon wieder (oder noch immer) liefen meine Tränen von meiner Nase tropften sie auf Shadows Fell.

Dann plötzlich sah ich ein anderes Pferd neben Cash, das mir sehr bekannt vorkam.

Coco!

Tyler war hier!

Tatsächlich hatte ich nicht mitbekommen wie er Kean zu Hilfe geeilt war und ihm unter die Arme griff.

Kurz war mir unbeschreiblich schwindelig und mein Fieber dürfte inzwischen bei 40 liegen.

Erschöpft sah ich mich um.

Inzwischen hatten die beiden Ethan wieder unter Kotrolle.

Ich konnte nicht glauben, dass das hier gerade passierte.

Kean hatte Ethan an einem Arm gepackt und Tyler hatte den anderen im festen Griff.

Ein Stück weit beruhigte ich mich nun.

Dann hörte ich meinen Namen aus dem Mund, den ich vor ein paar Stunden verflucht wollte.

Colt war angekommen.

Er war nur ein paar hundert Meter von mir entfernt .

Er sprintete los.

In diesem Moment verlor Ethan alle Kontrolle und Menschlichkeit, die unter Umständen in ihm vergraben war.

Er bekam es Zustande, seine Arme plötzlich über seinem Kopf so ruckartig zu verdrehen, dass Kean und Tyler ihre Köpfe heftig aneinander stießen, das sie zu Boden fielen.

Nein, bitte nicht! Betete ich.

Colt war noch ein großes Stück weit weg.

Ethan riss mich hoch und zwang mich hinter ihm her, ich schlitterte vor Verzweiflung und Erschöpfung hinter ihm her.

Er war wieder mit mir am Abgrund und hielt mich bloß an meinem Hals über dem tödlichen Fall. (Falls ich nicht vorher an Fieber und Stress verreckte)

Von Colt hörte ich ständig meinen Namen und Beleidigungen, die Ethan galten.

"Tschüss, Blake" sagte Ethan dann und lächelte mich so an, als ob wir uns gerade nach dem Kaffeekränzchen links und rechts ein Küsschen auf die Wangen gehaucht hätten.

In diesem Moment kam Colt an und riss ihn am Kragen zurück.

Grinsend ließ er mich los.

Ich fiel.

Ich hörte nur mein markerschütterndes panisches Kreischen.

"NEIN, BLAKE!" hörte ich noch von Colt.

Ehe ich einen stechenden Schmerz in meinem Arm fühlte und in der Luft hängen blieb.

Ich wurde festgehalten.

Ich war nicht tot.

Niemand anderes als Colts Vater hatte mein Handgelenk gepackt und lag nun bis zur Brust auf dem Bergboden, hielt mich fest und hatte vermutlich meine Schulter ausgekugelt, aber das sei ihm vergeben.

Kean und Tyler kamen ihm schnell zu Hilfe und halfen mir wieder auf normalem Boden zu stehen.

Colt war nach dem Schock damit beschäftigt Ethan auf eine Art und Weise zu schlagen, zu treten und zu beschimpfen, wie ich es nichtmal bei Wohltätigkeitsausflügen in der Bronx gesehen hatte.

"Ich kann ja nicht zwei von der Sorte da runter segeln lassen" sagte Colts Vater und setzte sich seinen Hut wieder auf ehe er sich umdrehte und davon schlurfte.

Unglaublich.

Dieser Mann war unberechenbarer als sein Sohn.

So langsam hatte ich dann tatsächlich keine Kraft mehr und zitterte bitter am ganzen Leib.

Kean zog sein Sweatshirt aus und gab es mir, es war zwar eher ein Kleid für mich aber es wärmte mich.

Tyler fasste mir an die Stirn und zischte auf.

"Oh Gott Blake du glühst, du hast hohes Fieber" ich zuckte mit den Achseln und starb innerlich fast vor Erschöpfung.

Ein letztes Mal hörte ich Colt Ethan treten, ehe er zu mir gerast kam und mein Gesicht so in seine Hände nahm, als sei es aus höchst zerbrechlichem Glas.

Auch er machte eine Bemerkung über meine Temperatur, ehe ich vor Erschöpfung zu den Füßen aller sackte und den Pulli um meine angewinkelten Beine zog.

"Shadow, ihr müsst Shadow helfen" brachte ich noch hervor bevor Colt mich aufhob und Richtung Abstieg trug.

Dann schlief ich fiebrig ein.

Wyoming Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt